Band: Markonee
Album: Club Of Broken Hearts
Spielzeit: 47:52 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: New Venture Music
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.markonee.com
Italiens Rocker und Metaller sind wirklich äußerst umtriebig. Gefühlt 120 Releases landen jeden Monat auf meinem Schreibtisch, eine wahre Flut also. Leider hat sich in der letzten Zeit ein enormer Abwärtstrend abgezeichnet, was die Qualität angeht. Und so verwundert es nicht sonderlich, dass ein gewisser Nervfaktor mitspielt, wenn im Info als Herkunft das Land Italien steht.
MARKONEE sind dabei keine neue Band, „Club Of Broken Hearts“ ist schon der dritte Longplayer von Stefano Peresson (Ex-DANGER ZONE) und seinen Mannen. Bereits 1999 gründete er die Band zusammen mit Carlo Bevilacqua (guitars) und heute gehören neben den beiden noch Luigi Frati (bass), Ivano Zanotti (drums) und der neue Sänger Alessio Trapella zum Line-Up. Trapella sprang 2011 für Gabriele Gozzi ein. Auf dem 2006er Debüt sang Emiliano Gurioli. Der Posten des Mikrofonschwingers scheint also eine wackelige Geschichte zu sein bei MARKONEE. Aber auch sonst hat sich den Anfangstagen einiges getan in der Besetzung der Italiener. Bis auf die beiden Gründer wurde munter durchgetauscht. Jetzt scheint man aber eine stabile Basis gefunden zu haben.
Was gleich zu Beginn positiv auffällt ist die druckvolle Produktion und die internationale sprich amerikanische Ausrichtung des Openers, obwohl dieser „Native European“ heißt. Auf Anhieb macht Alessio Trapella klar, dass er mit seiner kraftvollen Stimme ein Gewinn für den Fünfer aus Bologna ist und er mit Abstand bisher beste Vokalist von MARKONEE. Ganz nebenbei gibt der Song auch einen tollen Einstand das Dutzend neuer Songs. Leider kann „I Say No (To The V Words)“ diesen Standard nicht ganz halten. Schade, aber beim folgenden Titeltrack ist die kleine Enttäuschung wie weggeblasen. Ein endsgeiler Midtempostampfer mit tollem Chorus. Kopfschütteln dann beim folgenden „Piper Sniper“, das wie einer dieser unsäglichen Italo-Dance Nummern der 80er beginnt und auch so ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Die Ballade „Never Ever Loved Me“ schwebt irgendwo im Mittelmass dahin bevor bei „Snake Charmed“ endlich wieder amtlich und vor allem gut gerockt wird. „Angel, She Kept Me Alive“ ist erneut einer der Songs, die man sich leichter gespart hätte. Das trifft ebenso für „Big Blue Iceberg“ zu. Nach dem recht erträglichen „Rock City“ macht das Rausschmeißer-Trio „Shaken´n´Stirred“, „It´s 25, Beth!“ und „J.E.S.U.S.“ eine ganz andere Figur. Ist „Shaken´n´Stirred“ noch etwas zaghafter, geht „It´s 25, Beth!“ richtig ins Blut. Locker lässig schütteln die Italiener einen großartigen Song aus dem Ärmel und setzen mit „J.E.S.U.S.“ gleich noch einen drauf, obwohl der Anfang etwas an „Rock You“ von HELIX erinnern.
Mir ist absolut unklar, warum man einige der stärksten Stücke am Ende der Platte versteckt hat. Immerhin gibt es im Verlauf von „Club Of Broken Hearts“ einige unterirdische Nummern, die manchen potentiellen Käufer derart abschrecken dürften, dass er beim antesten entnervt aufgibt. Auf jeden Fall solltet Ihr die komplette Scheibe anhören, bevor Ihr Euch ein Urteil bildet. Mein Fazit ist etwas schwierig: MARKONEE haben Talent – soviel steht fest. Und sie haben ein tolles Gespür für richtig geile Songs. Leider ist auf „Club Of Broken Hearts“ einiges an Füllmaterial, sonst könnte das hier ein richtiger Kracher sein.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Native European
2.I Say No (To The V Words)
3.Club Of Broken Hearts
4.Piper Sniper
5.Never Ever Loved Me
6.Snake Charmed
7.Angel, She Kept Me Alive
8.Big Blue Iceberg
9.Rock City
10.Shaken´n´Stirred
11.It´s 25, Beth!
12.J.E.S.U.S.
Stefan
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen