Band: Frost*
Album: Falling Satellites
Spielzeit: 56:16 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out Records
Veröffentlichung: 27.05.2016
Homepage: www.frost.life
Satte 8 Jahre sind seit der letzten
Veröffentlichung von FROST* nun schon vergangen ("Experiments In
Mass Appeal", 2008). 8 Jahre, in denen
Keyboarder/Sänger/Hauptsongwriter/Mastermind Jem Godfrey (der als
äusserst erfolgreicher Produzent schon so manchen britischen No. 1
Pop Song zu verantworten hat), seine Nebenspielwiese FROST auf
einigen Stellen umbauen musste: Neu-Drummer Craig Blundell steht zur
Zeit in Diensten von Steven Wilson und der frische Zugang am Bass
Nathan King verdient nebenbei bei Level 42 seine Brötchen. Wo wir schon beim Name-Dropping sind:
Saiten-Hexer Joe Satriani hat es sich nicht nehmen lassen auf
"Falling Satellites" einige Wieselflinke Licks
unterzubringen.
Das alles liest sich ja schonmal
spannend und vielversprechend. Entscheidend ist aber, was dabei
herauskommt. Und da muss ich leider feststellen, dass es auf "Falling
Satellites" neben einigen wirklich starken Momenten auch den ein
oder anderen Lückenfüller zu vermelden gibt. Wenn FROST* (natürlich
nur echt mit dem *) es etwas gradlinig laufen lassen, wie in den
flotten "Numbers" oder "Heartstrings" können die
passgenau sitzenden, tatsächlich sehr kompetenten Melodien zupacken
und ergeben mit dem handwerklich anspruchsvollen musikalischen
Unterbau eine perfekte Einheit. Sobald die Jungs sich aber zu allzu
ambitionierten Experimenten verleiten lassen, verzetteln sie sich
allerdings in Nebenschauplätzen und verlieren den Hörer dabei aus
den Augen. Bestes Beispiel ist wohl das im Grunde gar nicht üble
"Towerblock", das mit seinen absichtlichen rhythmischen
Verstümmelungen (so anspruchsvoll die auch eingespielt worden sein
mögen), spätestens beim dritten Durchlauf unweigerlich zur
Skip-Taste greifen lässt. Auch das bemüht verkopft daherkommende
"The Raging Against The Dying Of The Light Blues in 7/8"
wirkt (wie der Songtitel) gezwungen und kann wenig begeistern. Das
wir uns hier nicht missverstehen: schlecht ist das, was einem auf
"Falling Satellites" serviert wird, sicherlich nicht. Dazu
sind alle hier Beteiligten auch schon viel zu lange im Geschäft -
und die Inside/Out Qualitätssicherung hat bisher auch noch nie Murks
durchgewunken. Aber Begeisterung will sich auch nicht breit machen -
zu unausgewogen ist das Endergebnis dann doch. Auch wenn mit dem
herrlichen verschachtelten "Nice Day For It ..." noch ein
weiterer klasse Song vertreten ist. Da die Produktion der
Scheibe schön druckvoll und transparent die einzelnen Instrumente in
Szene setzt, bleibt unterm Strich dennoch ein gutes Prog Album übrig.
Dem mit einem schlichten aber
effektiven Artwork erscheinende "Falling Satellites" wird
das gesamte Veröffentlichungsritual zuteil, dass die Labels heute
anbieten können: Limitiertes Mediabook (CD) mit Bonustrack, 108g
Gatefold Doppelvinyl (inkl. Bonustracks und Album auf CD) sowie
Dihgitaler Download.Für den geneigten Fan der Band dürfte also kein
Wunsch mehr offen bleiben.
WERTUNG:
Trackliste:
01. First Day
02. Numbers
03. Towerblock
04. Signs
05. Lights Out
06. Heartstrings
07. Closer To The Sun
08. The Raging Against The Dying Of The
Light Blues in 7/8
09. Nice Day For It ...
10. Hypoventilate
11. Last Day
Mario
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