Album: Life, Love & Hope
Spielzeit: 42:58 min.
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 06.12.2013
Homepage: www.bandboston.com
1976 erschien das immer noch erfolgreichste Debütalbum aller Zeiten. Das selbstbetitelte Album von BOSTON ging sensationelle 17 Millionen Mal über die Ladentheke (das war damals noch so). Wegweisend auch ihr zweiter Longplayer „Don´t Look Back“, aber schon nach diesen beiden Volltreffern wurde es ruhig an der Veröffentlichungsfront von Bandgründer und Chefdenker Tom Scholz und Co. Erst 1986 erschien ein drittes Album und bis heute gibt es insgesamt nur 6 Releases – in 37 Jahren. Das soll sich jetzt ändern, denn 11 Jahre nach „Corporate America“ landet das Raumschiff ein weiteres Mal…
Warum erzähle ich das alles? Ganz einfach, weil nicht nur das Cover Artwork der neuen Scheibe „Life, Love & Hope“ an frühe Zeiten erinnert. Von daher hätte Album Nummer 7 auch irgendwann anders in der langen Geschichte der Band aus Massachusetts erscheinen können. Nach dem tragischen Freitod ihres Sängers Brad Delp 2007 schnappte die gesamte Rockwelt erstmal nach Luft, das machte die Fertigstellung von „Life, Love & Hope“ natürlich nicht einfacher. Aber Tom Scholz war schon immer ein Perfektionist der besonderen Sorte, denn schon in frühen Jahren schraubte er schiere Ewigkeiten in seinem Keller an den Songs, bis sie endlich auch für ihn perfekt waren. Das brachte ihn nicht nur einmal in Bedrängnis, da die Plattenfirma endlich Ergebnisse sehen wollte, sogar ein Gerichtsverfahren handelte er sich damit ein. Aber Scholz ließ sich nicht beirren und zog seine Linie unbeirrt durch.
Für das neue Album wurde es natürlich äußerst schwierig, das BOSTON Feeling komplett zu rekonstruieren, da der Austausch des Frontmannes immer eine heikle Sache ist. Für dieses Unterfangen hat sich Tom Scholz auf seine eigene Stimme verlassen und Leute wie Kimberley Dahme, David Victor und Tommy DeCarlo geangelt. Auch einige Beiträge von Brad Delp sind zu hören.
Nach dem recht rockigen Start in Form von „Heaven On Earth“ folgt mit „Didn´t Mean To Fall In Love“ auch schon der erste Song, der Fragen aufwirft? Er war bereits auf dem letzten Album vertreten und klingt praktisch gleich. Im weiteren Verlauf stechen Stücke wie „Sail Away“ oder „“ heraus und es gibt mit „Someone 2.0“ und „You Gave Up On Love 2.0“ zwei weitere Stücke von „Corporate America“ auf die Ohren. Einmal mit Originalvokalist Brad Delp, einmal mit Mastermind Tom Scholz am Mikrofon.
BOSTON liefern nach über 10 Jahren zwar ein neues Album ab, wirklich erfrischend spielt die Formation aber nicht wirklich auf. Viel aufgewärmtes und altbekanntes, allerdings auch vertrautes wird serviert. Das ist für Fans sicher eine schöne Sache, aber die Innovationen früher Jahre werden hier nicht im Ansatz wiederholt.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Heaven On Earth (vocals: David Victor)
02. Didn´t Mean To Fall In Love (vocals: Brad Delp)
03. Last Day Of School (vocals: Tom Scholz)
04. Sail Away (vocals: Brad Delp, Kimberly Dahme)
05. Life, Love & Hope (vocals: Tommy Decarlo)
06. If You Were In Love (vocals: Kimberly Dahme)
07. Someday (vocals: Tommy Decarlo, Tom Scholz)
08. Love Got Away (vocals: Tom Scholz)
09. Someone 2.0 (vocals: Brad Delp)
10. You Gave Up On Love 2.0 (vocals: Tom Scholz)
11. The Way You Look Tonight (vocals: Tommy Decarlo)
Stefan
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