Band: YUVIGI
Album: From First Person Point of View
Spielzeit: 55:56 min.
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 14.11.2012
Homepage: www.yuvigi.org
Junge, Junge. Selten ist mir ein Review so schwer gefallen
wie das zur neuen Scheibe der Bulgaren YUVIGI, und das liegt nicht einmal an
der musikalischen Qualität des Outputs.
Bulgarien ist im Bereich der härteren Musik hierzulande
sicherlich als Exotenland zu bezeichnen, die Rockszene im Land soll allgemein
allerdings, nach Aussage eines bulgarischen Kollegens, sehr ausgeprägt sein.
Der Name YUVIGI steht für „Der große Khan“.
Gegründet wurde die Band 2002. Anfangs bestanden die
Live-Sets in erster Linie aus Coversongs von u.a. DREAM THEATER, METALLICA,
QUEENSRYCHE, MARILLION, etc. ehe man mit und mit eigene Songs ins Programm
nahm.
Nach diversen, teils drastischen, Lineup-Änderungen
kredenzen uns YUIVIGI jetzt Ihr zweites Album „Ot pyrvo lice“
Gespielt wird eine gediegene Mischung aus Progressive Rock
und Metal, welche nicht selten im Einflussbereich von Bands wie DREAM THEATER
oder SPOCK’S BEARD steht. Musikalisch ist alles im grünen Bereich. Vertrackte
Rhythmen treffen auf straighte, rockige
Parts auf technisch hohem Niveau.
In der Progrock- Szene scheinen YUVIGI zudem keine allzu
unbekannten zu sein, kann man doch für den Song „681“ auf namhafte
Unterstützung eines gewissen Ryo Okumoto, seines Zeichens Keyboarder der
Neo-Prog-Götter SPOCK’S BEARD zurückgreifen. Eine Referenz die sicherlich nicht
zu verachten ist.
Die Krux an der ganzen Kiste ist folgende. Ich hab so ein
bisschen den Eindruck, dass YUVIGI bewusst versuchen ein wenig zu blenden.
Während Album- und Songtitel suggerieren, es handele sich um ein
englischsprachiges Werk, wird man beim ersten Hören dann sehr überrascht sein,
dass sämtliche Texte in der Landessprache, sprich in bulgarisch verfasst und
präsentiert werden. Grundsätzlich ist das, subjektiv betrachtet, natürlich
nicht so dramatisch. Leider, auch das ist rein subjektiv, passt die Klangfarbe
der bulgarischen Sprache allerdings überhaupt nicht zur dargebotenen Musik.
Diesen Eindruck bestätigt mir sogar mein bulgarischer Kollege.
Ich möchte diesen Umstand nicht als despektierlich
verstanden wissen, jeder darf und soll in seiner Muttersprache singen. Es ist
lediglich so, dass es im Falle YUVIGI einfach nicht zusammen passt.
Wie gesagt, das ist alles subjektiv. Dem ein oder anderen
wird es sicherlich gefallen!!
Die Produktion ist ok. Im Bereich der tiefen Frequenzen
klingt mir die ganze Chose etwas zu dünn. Speziell der Bassgitarre fehlt es am nötigen Kick, da sie doch relativ
flach klingt.
Fazit: Schwer, schwer, schwer… Während die Band durch Songs
und Fähigkeiten durchaus die Qualität
hat, auch überregionale Bekanntheit zu erlangen, ist die Produktion
international noch nicht konkurrenzfähig. Der Knackpunkt ist die Präsentation
der Texte in Landessprache, hier sollten YUVIGI unbedingt auf Englisch
umschwenken, zumal es Album- und Songtitel „vortäuschen“. Eine Bewertung ist
deshalb auch nicht so einfach. Ich sags mal so. Acht Punkte für die Musik,
minus 2 Punkte für die durchschnittliche Produktion, plus einen Punkt
Exotenbonus. Die Texte lass ich außer
Konkurrenz stehen, da ich sie erstens
nicht verstehe und sie, meiner Meinung nach, vom Klang der Sprache nicht
zum Rest passen. Ich denke 7 Punkte sind fürs erste fair.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Power
02. By
the Fire
03. The
Wicked Tongues
04. 681
05. A
Moment Forgotten
06. Fire
Cold
07. Through
my Eyes
08. The
Last Window
09. Dreams
Frank
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