Band: Switchblade Scarlett
Album: White Line Fever
Plattenfirma: Retrospect Records
Veröffentlichung: 2011
Homepage: www.facebook.com/switchbladescarlett
Unsere Redaktion hat mal wieder etwas im Untergrund gewühlt und ist doch glatt auf eine Party-Rock-Perle gestoßen, die es sich redlich verdient hat, hier vorgestellt zu werden. SWITCHBLADE SCARLETT ist eine Band aus Ohio und hat mit ihrem Dreher „White Line Fever“ ein Dutzend Songs eingehämmert, die jeder Rock-Party gut zu Gesicht stehen. Ihr Sänger Shawn Perry klingt wie eine messerscharfe Kreuzung aus Tom Keifer und Dean Davidson. Der Sound der Band könnte als Mischung aus BAD CITY (70er Einschlag und unbändige Power) und diversen 80ger Arena-Rockern durchgehen.
Die Scheibe beginnt mit „Big Apple Baby“ ziemlich ungestüm – ein Opener, der alles niederwalzt und die Melodien noch etwas im Hintergrund behält. Das ändert sich aber schlagartig mit dem Titeltrack, eine geile Nummer, die alles hat, was sich der geneigte Fan wünscht. Nahtlos geht es mit dem tollen „Say Anything“ weiter, bevor bei „Heart Breakers“ wieder etwas härtere Töne angeschlagen werden. Die Ballade „Little Hearts“ beweist aber, dass SWITCHBLADE SCARLETT auch anders können. Eine Powerballade, die alle typischen Elemente vereint: viel Gefühl gepaart mit jeder Menge Bums. Darauf folgt mit „Red Clay“ ein weiterer Song im selben Fahrwasser. Bei vielen Bands würden 2 ähnlich gestrickte Stücke in Folge vielleicht langweilig wirken. Die Amis wissen das aber zu ihrem Vorteil umzumünzen, denn beide Songs sind so stark, dass sie sich in keinem Bereich etwas nehmen. Zu „Party Girls (Can I Be Your Man)“ brauche ich eigentlich nicht viel sagen: der Titel erklärt alles. Das Honky Tonk Piano bei „Gone“ setzt weitere Akzente und „Dirty Girl“ ist einer der melodischsten aber auch gleichzeitig dreckigsten Songs des Albums – kein Wunder bei dem Titel. „Lucielle“ und „Saigon Lullaby“ können sich leider nicht mehr vom Rest des Materials abheben und wiederholen in etwas schwächerer Manier das bisher dargebotene. Aber mit der coolen Abschlußnummer „...At Least The Rolling Stones Still Make Me Smile“ können die US-Boys doch noch einen schönen, akustischen Schlußstrich ziehen.
Natürlich ist alles in allem noch etwas Luft nach oben, aber Hammernummern wie „White Line Fever“, „Say Anything“ oder „Red Clay“ haben so viel Potential, dass auch große Plattenfirmen eigentlich die Ohren offen halten sollten. Ach halt: die haben ja eher die nächste 08/15 Casting-Kacke im Sinn – egal, solange es Firmen wie Retrospect gibt, die nicht nur die 80ger Re-Release-Fahne hochhalten, sondern auch hie und da mit einem neuen Act glänzen können, ist doch die Welt der Rock´n Roll Fans in Ordnung, oder? Auf jeden Fall reinhören!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Big Apple Baby
2.White . Line . Fever
3.Say Anything
4.Heart Breakers
5.Little Hearts
6.Red Clay
7.Party Girls (Can I Be Your Man)
8.Gone
9.Dirty Girl
10.Lucielle
11.Saigon Lullaby
12....At Least The Rolling Stones Still Make Me Smile
Stefan
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