Band: Agent X
Album: Rock´n Roll Angels
Plattenfirma: Demon Doll Records
Veröffentlichung: 16.12.2011
Homepage: www.demondollrecords.com/agent_x
Der Traum von der großen Karriere auf dem Sunset Strip im Los Angeles der 80ger Jahre: viele haben ihn geträumt, aber nur relativ wenige haben ihn gelebt. Es gab zwar unzählige Bands, die auch trotz eines Plattenvertrages keinen Fuß auf den Boden bekamen, aber es gab auch noch mehr Bands, die nicht mal die Chance bekamen, einen Kontrakt unterschreiben zu können. Um eine solche Band geht es in dieser Besprechung, denn der hier vorliegende 6-Tracker „Rock´n Roll Angels“ hat schon über 24 Jahre auf dem Buckel. Frontmann dieser Combo war Danny Simon, der später mit JAILHOUSE (an der Seite von Amir Derakh, Matt Thor und Dave Alford von ROUGH CUTT) für etwas mehr Aufsehen sorgte. Der große Erfolg blieb aber auch ihnen verwehrt. Erst 2010 kam über das gleiche Label eine neue JAILHOUSE-Scheibe raus. Doch zurück zur Vorgänger-Combo AGENT X.
1987 namen die Jungs Teile dieser EP mit keinem Geringeren als Kim Fowley auf, der schon für KISS oder ALICE COOPER gearbeitet hatte. Allzu groß dürfte das Budget aber nicht gewesen sein, denn beim Sound muss man schon ein paar Abstriche machen, aber das ist ja normal bei solch alten Aufnahmen, die eigentlich nie offiziell veröffentilcht wurden.
„Chasing The Night“ nennt sich das erste Stück, eine mitreißende, hart rockende Nummer, der man anmerkt, dass sie den Spirit der damaligen Zeit atmet. Das Titelstück ist das Highlight, hier bleibt kein Auge trocken und der Hörer bekommt einen Eindruck, was mit der richtigen Schubkraft vielleicht möglich gewesen wäre. „Run If You Can“ ist sehr simpel gestrickt, fast schon zum mitschunkeln, naja. „Out On The Streets“ ist der erste Song, der, wie auch die beiden folgenden, einen schlechteren Sound hat. Hier endet offensichtlich das Engagement des Herrn Fowley. Der Song erinnert an frühe PRETTY BOY FLOYD. Die abschießenden Tracks „Hard Road To Heaven“ und „Falling In Love“ sind im oberen Mittelfeld angesiedelt und runden die Sache ordentlich ab.
„Rock´n Roll Angels“ ist eine schöne Zeitreise in die tiefsten 80ger, wo man mit kurzen Haaren warscheinlich gar nicht auf den Sunset Strip gelassen wurde und auch ohne die passenden Klamotten ging nichts in Kneipen wie dem Whiskey A Go Go oder dem Rainbow. Warum die Plattenfirma allerdings für gerade mal 6 Songs den vollen LP-Preis verlangt, will sich mir nicht erschließen. Für ein paar Dollar weniger wäre der Silberling aber schon eine Anschaffung wert.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Chasing The Night
2.Rock´n Roll Angels
3.Run If You Can
4.Out On The Streets
5.Hard Road To Heaven
6.Falling In Love
Stefan
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