Mittwoch, 4. Januar 2012

STEELWING - Zone Of Alienation

Band: Steelwing
Album: Zone Of Alienation
Spielzeit: 40:55 min
Plattenfirma: NoiseArt Records
Veröffentlichung: 06.01.2012
Homepage: www.steelwing.se

2012 geht die Welt unter – soweit zu den Thesen des heuer endenden Maja-Kalenders. Die Schweden STEELWING haben da ihre ganz eigene Vision. Denn in ferner Zukunft ist die Menschheit nach einem religiösen Nuklearkrieg auf der Suche nach neuen Lebensräumen, die sie wie in den alten 80ger Science Fiction Filmen (z.B. „Total Recall“) im Weltall sucht. STEELWING ist also hautnah dran am Zeitgeschehen, denn die Angst vor religiösen Kriegen wird heutzutage immer größer, zudem bringen sie noch ihre ganz eigene Geschichte in dieses Halb-Konzept-Album mit ein.

Nach dem Erfolg ihres Erstlings „Lord Of The Wasteland“ haben sich die Burschen aber nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht sondern haben sich sowohl in der Instrumentalisierung als auch im Songwriting weiter verbessert. Auch Sänger Riley Erickson kann seine Stimme noch variabler einsetzen als noch vor 2 Jahren. Einen Wechsel im Line-Up gibt es ebenfalls zu vermelden, denn im Frühjahr 2011 hat sich Basser Skürk verabschiedet und den Platz freigemacht für Nic Savage. Sonst bleibt alles beim Alten: am Mikro schreit sich – wie schon erwähnt – Riley Erickson die Seele aus dem Leib, für die fetten Gitarrenwände sind Alex Vega und Robby Rockbag zuständig und hinter der Schießbude sitzt Oskar Astedt.

Auch beim aktuellen Rundling liegt die Würze in der Kürze, denn abermals wartet er mit „nur“ 8 Stücken plus Intro auf. Dieses hört auf den Namen „2097 A.D.“ und lässt somit unmissverständlich erahnen, in welcher Epoche „Zone Of Alienation“ unterwegs ist. Der erste Track „Solar Wind Riders“ ist eine Ode an die britischen Rock-Giganten IRON MAIDEN, hier erinnert so ziemlich alles an frühere Dickinson & Co. Trotzdem haben sich STEELWING hier ihr eigenes Denkmal gesetzt. Denn so frisch haben die Eisernen Jungfrauen zuletzt auf „Fear Of The Dark“ geklungen. Das flotte „Full Speed Ahead“ ist sozusagen das Motto der Band aus Nyköping – volle Pulle ohne Rücksicht auf Verluste. Der perfekte Opener für ein Live-Konzert! Das im Midtempo angesiedelte „Breathless“ erinnert von der Gitarrenarbeit her an ACCEPT´s „Princess Of The Dawn“, ist aber viel variabler und melodischer. Das furiose „Tokkotai (Wind Of Fury)“ könnte auch „Walls Of Jericho“ von HELLOWEEN stehen. Eine geniale Uptempo-Nummer mit megaeingängigen Melodien. Der Titeltrack gibt erneut ordentlich Stoff und macht Spaß. „The Running Man“ startet in den ersten Sekunden mit einem Lead, das Rock´n Rolf mit seinen Piraten-Metallern nicht besser hinbekommen hätte. Hier kommt abermals die Vorliebe zu den Science Fiction Klassikern der 80ger Jahre zum Vorschein. Im Instrumental „They Came From The Skies“ ziehen die Schweden alle Register ihres Könnens. Gestalten sich bei vielen Combos solche Unterfangen oft als Füllmaßnahmen, können STEEWING hier wirklich begeistern. Der über 10-minütige Rausschmeißer „Lunacy Rising“ sorgt noch einmal für feuchte Augen aller 80ger Fans. Denn von den Spannungsbögen haben sich die Jungs von den frühen HELLOWEEN abgeschaut, besser hätten die das bis zu den Keeper-Alben auch nicht hinbekommen. Erneut ein Hammersong.

Bleibt mir nur noch zu sagen, dass es auch in Sachen Sound auf „Zone Of Alienation“ nichts auszusetzen gibt, denn Soundmann Rikard Löfgren hat dem Album den passenden Anstrich verpasst. Klassisch und trotzdem mit der nötigen Durchschlagkraft – praktisch perfekt.

Wer weiß, vielleicht haben wir ja wirklich bald Zustände wie einst in den „Mad Max“-Filmen beschrieben. Dann hätten STEELWING die Geschichte vorausgesagt, denn nach der Story ihres Debüts „Lord Of The Wasteland“, die ja dieses Thema aufgegriffen hat, wäre der nächste logische Schritt die „Zone Of Alienation“. STEELWING drücken auch 2012 ordentlich auf die Tube und machen mit ihrem Zweitwerk absolut keine Gefangenen. Diese Platte trifft mitten in die Fresse und sollte für jeden Metalfan, der auf klassischen Sound steht, ein Festschmaus sein.

WERTUNG:




Trackliste:

1.2097 A.D.
2.Solar Wind Riders
3.Full Speed Ahead
4.Breathless
5.Tokkotai (Wind Of Fury)
6.Zone Of Alienation
7.The Running Man
8.They Came From The Skies
9.Lunacy Rising

Stefan

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