Album: Rebel
Spielzeit: min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.08.2015
Homepage: www.georgelynch.com
Die Karriere von LYNCH MOB ist ein ewiger Zick-Zack-Kurs. Dass Gitarrist und quasi-Namensgeber George Lynch ein außergewöhnlich talentierter Musiker ist, muss auch nicht mehr gesondert erwähnt werden. Aber nach einem enorm erfolgreichen Start in den frühen Neunzigern mit zwei tollen Platten („Wicked Sensation“ 1990 und „Lynch Mob“ 1992) kam 1995 die erstmalige Trennung – eine mit Folgen. Schon zuvor hat Ur-Sänger Oni Logan das Handtuch geworfen, mit Robert Mason kam ein ebenbürdiger Ersatz, so richtig verkraftet haben es LYNCH MOB allerdings nicht. Von Anfang an war das Bandgefüge bei LYNCH MOB äußerst instabil. Zahlreiche Wechsel zeugen davon. Jüngstes Beispiel ist die temporäre Zugehörigkeit von Oni Logan zur Band in der jüngeren Geschichte. Alleine in den 2010ern war er schon 3 Mal in der Band. So auch für das jüngste Album „Rebel“, das George Lynch mit eben Logan am Mikrofon sowie Brian Tichy an den Drums und Jeff Pilson am Bass eingespielt hat. So zumindest die offizielle Version, andere Quellen sprechen da eine andere Sprache.
Doch kommen wir zurück zum aktuellen Werk, denn die Musik sollte ja das Wichtigste sein: dass LYNCH MOB ihre Klasse der Anfangstage nie wieder erreicht haben, ist kein Geheimnis. Dementsprechend waren auch die Erwartungen an ein neues Album aus der Lynch-Schmiede eher verhalten. Bandchef Lynch tanzt ja auch auf vielen anderen Hochzeiten. Alleine in den letzten Jahren hat er mit T&N, KXM oder Solo einige Werke veröffentlicht. Der Mann ist und bleibt ein Workaholic. Speziell KXM kam bei der Presse (auch bei uns – siehe HIER) recht gut an und auch das Projekt zusammen mit STRYPER´s Michael Sweet (Rezi HIER) konnte punkten. Fast zeitgleich mit „Rebel“ steht mit „Shadow Train“ auch ein neues Soloalbum an, wenn das mal nicht zu viel des Guten ist.
Elf Stücke hat Lynch auf „Rebel“ versammelt. Angefangen vom schleppenden „The Hollow Queen“ über harte Nummern wie „Automatic Fix“, „Sanctuary“, „Between The Truth And A Lie“ oder „Testify“ bis hin zu etwas sonnigeren Songs wie „Pine Tree Avenue“ oder „Jelly Roll“ legt man Wert auf musikalischen Anspruch. Dass das nicht immer im Sinne des allgemeinen Fans ist, weil es einfach zu zäh reinläuft, ist keine neue Erkenntnis. Wenn man es negativ ausdrücken möchte, könnte man auch behaupten, dass praktisch keiner der Songs im Kopf bleiben will – zumindest nicht lange.
Und so bleibt „Rebel“ ein ambitioniertes, musikalisch hervorragend umgesetztes Album, das unterm Strich aber eher typische Musiker-Musik bleibt. Oder um es anders zu formulieren: LYNCH MOB zehren immer noch von ihrem erstklassigen Debüt sowie dem selbstbetitelten Nachfolger. Ob sie mit „Rebel“ neue Fans hinzugewinnen können, bleibt abzuwarten.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Automatic Fix
2. Between The Truth And A Lie
3. Testify
4. Sanctuary
5. Pine Tree Avenue
6. Jelly Roll
7. Dirty Money
8. The Hollow Queen
9. The Ledge
10. Kingdom Of Slaves
11. War
Stefan
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