Album: Underworld
Spielzeit: 64:24 min
Stilrichtung:
Progressive Metal
Plattenfirma:
Nuclear Blast Records
Veröffentlichung:
24.07.2015
Homepage:
www.symphonyx.com
Selbst der
talentierteste, bzw. handwerklich kompetenteste Musiker ist ohne ein
funktionierendes Bandgefüge keinen Pfifferling wert. Was ist Rob
Halford ohne Judas Priest? Was Sebastian Bach ohne Skid Row? Eben,
ein guter Musiker ohne einen vernünftigen Nährboden.
Goldkehlchen/Powerröhre Russell Allen leiht seine Stimme
irgendwelchen Band-Projekten im Monatstakt, zu absoluter Höchstform
läuft aber auch er nur im Verbund seiner Stammkapelle SYMPHONY X
aus. Die Band hat in ihrer beachtlichen Diskographie so manches
Genre-Highlight verbucht und mit entsprechender Spannung wird jede
neue Scheibe der US Prog Metal Institution erwartet. Nachdem es bei
den beiden vergangenen Werken verstärkt auf die Glocke gegeben hat
und das letzte Album („Iconoclast“, 2011) durchaus auch auf
berechtigte Kritik gestossen ist, wurde für das lose auf Dante’s
„Inferno“ basierende „Underworld“ eine Rückbesinnung auf
vergessene Stärken ins Logbuch geschrieben.
Im Klartext bedeutet
dies, dass die von Jens Bogren zwar glasklar und arschtight
produzierte, aber auch arg komprimierte, CD endlich wieder den ein
oder anderen stilistischen Blick in den Rückspiegel zulässt und
eine saubere Balance aus teils brutaler Härte („Kiss Of Fire“
ist ein absoluter Nackenbrecher, inklusive Blastbeats und Allans
tierischer Röhre) und perfekter Melodieverspieltheit bietet: nach
dem bombastischern Opener „Overture“ gibt es mit „Nevermore“
sofort einen unvergleichlichen Ohrwurm vor den Latz geknallt – so
eingängig, packend und auf den Punkt stringend haben SYMPHIONY X
schon seit geraumer Zeit nicht mehr gespielt. Weitere Highlights sind
das geniale „In My Darkest Hour“ sowie der geile Titeltrack. Und
wenn Sänger Allen in jedem Song eine brilliante Performance hinlegt
und der Rest der Band sich ebenfalls natürlich gewohnt souverän
durch die Scheibe rockt, so gilt Gitarrist Michael Romeo ein ganz
besonderes Lob: seit vielen Jahren schon ist der sympatische
Saitenderwisch ein Musterbeispiel für atemberaubendes und
gleichzeitig songdienliches Spiel, dem leider der ganz grosse
Durchbruch unter Seinesgleichen verwehrt geblieben ist. Wer einen
Song wie den bockstarken Rausschmeisser „Legend“ so geschmackvoll
mit Licks und Riffs füllt, gehört zu den ganz Grossen seines Fachs
und dürfte so manchem Vielspieler-Kollegen aus dem Prog Genre als
Lehrbeispiel dienen.
„Underworld“
lässt die Qualitätskurve im Hause SYMPHONY X nach dem ernüchternden
„Iconoclast“ wieder steil nach oben gehen und punktet sowohl mit
klassischen Band-Tugenden als auch modernen, zeitgemässen Elementen.
Im zuletzt etwas drögen Prog-Metal Bereich ein willkommenes,
positives Highlight und eine klare Kaufempfhelung!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Overture
02. Nevermore
03. Underworld
04. Without You
05. Kiss Of Fire
06. Charon
07. To Hell And Back
08. In My Darkest
Hour
09. Run With The
Devil
10. Swan Song
11. Legend
Mario
Mario
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