Montag, 14. Mai 2012

WIG WAM - Wall Street

Band: Wig Wam
Album: Wall Street
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 18.05.2012
Homepage: www.wigwam.no

Die norwegische Glam-Kapelle WIG WAM ist zumindest vom Erscheinungsbild her kein typischer Vertreter ihrer Zunft. Denn die Klamotten und Accessoires schreien eher nach Satire a´la STEEL PANTHER. Trotzdem ist den vier Musikern mit den klingenden Namen GLAM (v.), FLASH (b.), TEENY (g.) und SPORTY (d.) schon drei mal gelungen, tolle Glam/Sleaze Platten zu fabrizieren, die sich heute noch regelmässig in meinem Player drehen. Angefangen mit dem Debüt „667 – Neighbour Of The Beast“ 2004, das 2005 unter dem Titel „It´s Hard To Be A Rock´n Roller“ mit einigen neuen Songs erneut veröffentlicht wurde, über „Wig Wamania“ in 2006 bis hin zu „Non Stop Rock´n Roll“ 2009 hat man sich immer auf höchstem Party-Niveau gehalten. Dass die Songs nichts für Frickel-Freunde oder Hörer anspruchsvoller Musik sind, liegt in der Natur der Sache. Deshalb war die Freude groß, die ersten News über eine neue Scheibe der Glam-Kings aus Norwegen zu lesen.

Die Vorab-Single, die gleichzeitig der Titeltrack ist, verspricht einiges. „Wall Street“ ist ein WIG WAM Song, wie er im Buche steht. Da freut sich der Fan. Auch das folgende „OMG! (I Wish I Had A Gun)“ kann noch teilweise halten, was das Etikett verspricht, allerdings ist der Song schon etwas holpriger. Was sich die Herren aber ab Stück Nummer 3 leisten, kann man auch nach fast 10 Durchläufen nur mit offenem Mund und ohne Kommentar hinnehmen. Obwohl, ein paar Worte muss ich doch darüber verlieren. „Victory Is Sweet“ klingt nach dem x-ten Aufguß der POODLES (die sich ja auf ihrem letzten Output auch nicht mit sonderlich viel Ruhm bekleckert haben), der total langweilig aus den Boxen kriecht. „The Bigger The Better“ ist WIG WAM light ohne Biss – außerdem klingt der Song irgendwie unfertig, schon nach knapp 3 Minuten ist er zu Ende. „Bleeding Daylight“ biedert die Kollegen von H.E.A.T. an, die gerade mit „Address The Nation“ einen Überhammer auf ihr Konto verbuchen konnten und das total langweilige und uninspirierte Ballädchen „Tides Will Turn“ will echt keiner hören. Bei „Wrong Can Feel So Right“ möchte man die Coolness von Bands wie THE QUIREBOYS oder den DIAMOND DOGS interpretieren, was abermals gehörig in die Hosen geht. Weitere Kommentare zu den restlichen Songs erspare ich mir und Euch einfach mal. Einzig das abschließende Instrumental „Things Money Can´t Buy“ ist spielerisch wirklich Klasse und macht auch Spaß.

Fazit: Auf Album Nummer vier verkümmern die norwegischen Glam-Kings zu Statisten, da gibt es weder GLAM, es stellt sich kein FLASH ein, hier möchte man absolut kein TEENY sein und SPORTY ist hier auch nix. Selten war ich so enttäuscht, denn eigentlich waren die bisherigen Alben der Jungs ein Selbstläufer, die man sich blind in den Einkaufswagen legen konnte.

WERTUNG:




Trackliste:

1.Wall Street
2.OMG! (I Wish I Had A Gun)
3.Victory Is Sweet
4.The Bigger The Better
5.Bleeding Daylight
6.Tides Will Turn
7.Wrong Can Feel So Right
8.One Million Enemies
9.Try My Body On
10.Natural High
11.Things Money Can´t Buy

Stefan

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