Band: Wild Frontier
Album: 2012
Spielzeit: 50:09 min
Plattenfirma: Prime Entertainment
Veröffentlichung: 04.05.2012
Homepage: www.wildfrontier.de
Die Kasseler Formation WILD FRONTIER gehört nun schon seit 1990 zum guten Ton, was deutschen Hardrock anbelangt. Im Verlauf ihrer Karriere haben die Jungs um Jens Walkenhorst und Mario Erdmann zwar erst vier reguläre Studioalben in ihrer Diskographie, aber zwischendurch gab es auch andere Projekte, wie eine deutschsprachige Scheibe, die unter dem WALKENHORST Banner lief oder eine Single für den Fußballclub FSV Hessen Kassel. Am Anfang standen einige Demos, unterm Strich ist die Band also alles andere als untätig. Zudem gibt man sich unter dem Namen WILD NIGHT regelmäßig die Ehre, um als Tribute/Coverband die Republik zu beackern. Da ist es kaum verwunderlich, dass es wieder einmal ganze 5 Jahre gedauert hat, bis der Nachfolger zu „Bite The Bullet“ in trockenen Tüchern war.
Auch personell hat sich wieder einmal etwas geändert, denn mit den Brüdern Sascha (g., d.) und Nico (d.) Fahrenbach gesellen sich zwei neue Musiker in die Reihen der übrigen Band, die sich neben den beiden Gründungsmitgliedern Jens Walkenhorst (v., g.) und Mario Erdmann auch aus Thomas Ellenberger (k.) zusammensetzt.
Mit dem Thema 2012 werden sich dieses Jahr bestimmt noch viele andere Künstler auseinandersetzen, somit ist das wohl eher etwas unglücklich gewählt, aber wenn ich mir die Trackliste so ansehe, ist nicht die komplette Platte auf dieses Thema ausgerichtet. Für das Intro „2012“ und den ersten vollwertigen Song „To The End Of The World“ trifft das aber dennoch zu. Dieser ist einmal mehr mit den für WILD FRONTIER typischen irischen Gitarrenläufen angereichert und versprüht schon fast ein Piraten-Feeling a´la RUNNING WILD. Natürlich im WILD FRONTIER Sound. Das folgende „It´s All Over Now“ beginnt mit einem wirklich geilen Riff und steigert sich zu einem der Albumhighlights. Dazu gibt es übrigens auch ein Video. „Another Lonely Day Without You“ teilt anfangs auch wieder eine etwas düsterere Grundstimmung, ist aber spätestens beim Refrain durch und durch Hardrock in bester Tradition der Kasseler. „Why Don´t You Save Me“ sorgt in den ersten Sekunden auf jeden Fall für einen offenen Mund, denn hier verwursten die Jungs ziemlich moderne Radiopop-Klänge, was bei einigen eingeschworenen Jüngern sicher nicht so gut ankommen dürfte. Die ganze Nummer biedert auch einen eventuellen Radioeinsatz an und ist ziemlich seicht. „Stay Tough“ macht seinem Namen alle Ehre, obwohl in den ersten Sekunden abermals mit modernem Klimbim herumexperimentiert wird. Trotzdem ein gelungener Song mit tollem Refrain. Kompromissloser geht es da schon bei „Favourite“ zu, das Stück rockt von vorne bis hinten und punktet mit seiner Spontanität. Nach dem etwas durchwachsenen „It´s All Up To You“ (wenn man mal den lässigen Riff in den Strophen weglässt) folgt das locker flockige „Tonight Tonight Tonight“. Fast schon in der Punkecke angesiedelt rocken sich die Jungs hier den Arsch ab und servieren einen tollen Song nebst mitreißendem Refrain. „Can You Hear Me Calling“ kann mich nicht so überzeugen aber das flotte „Long Gone“ lässt das alles gleich wieder vergessen. „Why Are The Good Things Too Hard To Find“ ist ein etwas nachdenkliches Stück und schließt das Album schön ab. Halt, da hätten wir ja noch den Bonus Track: eine Cover Nummer von ABBA. „Gimme Gimme Gimme“ hat ja schon von Bands wie BLACK SWEDEN einen rockigeren Touch verpasst bekommen und bewiesen, dass es eigentlich ein 100%iger Rocksong ist. WILD FRONTIER machen eine weitere Version mit Stromgitarren daraus, das mag live perfekt funktionieren (wovon ich mich schon einige Male überzeugen konnte), auf Konserve wirkt das alles nicht ganz so spritzig wie auf der Bühne.
Da sind wir schon beim Thema: wird den Kasseler Jungs immer wieder mal vorgeworfen, recht biederen und hüftsteifen Sound zu machen, kann ich das ihrer fünften Langspielplatte ganz und gar nicht attestieren. „2012“ hat außer dem etwas ausgelutschten Grundthema einiges zu bieten. Zwar wagt sich der Fünfer außer mit einigen technischen Spielereien aus der Pop-Abteilung nicht so sehr aus dem Schneckenhäuschen heraus, aber das reicht allemal für ein tolles Melodic Rock Album mit vielen Highlights, das man nicht an sich vorüberziehen lassen sollte.
WERTUNG:
Trackliste:
1. 2012
2. To The End Of The World
3. It´s All Over Now
4. Another Lonely Day Without You
5. Why Don´t You Save Me
6. Stay Tough
7. Favourite
8. It´s All Up To You
9. Tonight Tonight Tonight
10. Can´t You Hear Me Calling
11. Long Gone
12. Why Are The Good Things Too Hard To Find
13. Gimme Gimme Gimme (Bonus Track
Stefan
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