Album: Tracks From The Dustshelf/Time Stood Still
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 28.09.2012
Homepage: www.avenue-of-allies.com
Heute stellen wir Euch die beiden Alben der britischen AOR Band GTS gleich im Doppelpack vor. Grund dafür ist der Re-Release der beiden 1995 und 96 erschienenen Longplayer der Combo um MORITZ und IF ONLY Gitarrist Greg Hart, Keyboarder und Bassist Toby Sadler (AIRRACE) und Sänger Sam Blue (YAYA). Nun haben diese beiden Scheiben ja noch keine Jahrzehnte auf dem Buckel, rar sind sie aber doch geworden. Es war wohl nicht die beste Zeit, um ein Rockalbum zu veröffentlichen, außer man hat sowohl Gitarren als auch die Stimme tiefergelegt und wehleidig über den Tod in jeglicher Form gesungen. Trotzdem haben sich Greg, Toby und Sam – kurz GTS – 1995 dazu entschieden, ein neues Projekt zu starten. Eigentlich aus purer Langeweile heraus und nur mit ein paar Fetzen Musik machte man sich gemeinsam mit Schlagzeuger Charlie „Matt“ MacKenzie (SAMSON) daran, klassischen AOR zu zelebrieren. Parallelen zu FM oder auch AIRRACE sind durchaus gegeben, und doch können diese beiden Platten auf eigenen Beinen stehen.
1995 entstand das treffend bezeichnete „Tracks From The Dustshelf“ in Großbritannien, denn die Grundideen zu den Songs stammen zum Teil von den alten Bands der Protagonisten. Und doch hört man das diesen 10 Songs nicht an, denn sie bilden eine kompakte Einheit. Über die gesamte Spielzeit atmet die Band den Spirit der frühen 80ger, was ohne Zweifel die Hochzeit dieser Musikrichtung war. Das rockige „Endless“ gibt einen ersten Vorgeschmack auf das Projekt GTS. Aber nicht nur dieses Stück gehört zu den Höhepunkten von „Tracks...“, auch „Marianne“ oder das wunderbare „Baby Make Time“ sind großartige Kompositionskunst. Titel wie „Dream On“ oder „Love Like Fire“ runden ein Must Have für jeden AOR Fan ab. Der Sound auf „Tracks From The Dustshelf“ ist relativ ungehobelt und die Songs zünden sehr direkt.
Das wird ein Jahr darauf etwas anders sein, denn 1996 macht man sich dieses Mal in Deutschland daran, mit „Time Stood Still“ den Nachfolger einzuspielen. Toby Sadler ist zurück nach Arolsen gezogen und so wurde die Platte hier realisiert. Die Keyboards sind in den Vordergrund gerückt und auch die progressiven Elemente haben zugenommen. War „Tracks From The Dustshelf“ noch ein Rockalbum, hat sich die Band eher in Richtung Westcoast weiterentwickelt und klingt ab und zu auch nach Bands wie STYX oder TOTO. Als Einstieg gibt es wegweisend den Song „Time Stands Still“, der direkt in „Innocence“ übergeht. Trotz der Richtungskorrektur stehen auch auf „Time Stood Still“ tolle Songs wie „Here I Am“, „Fight To Survive“, „Caught In The Game“ oder „I Remember“. Auch hier wurde Charlie MacKenzie für die Drums verpflichtet. Der Sound ist um einiges glatter und kommerzieller gewählt.
GTS haben Mitte der 90ger zwei formidable AOR-Scheiben auf die Beine gestellt, die schon aufgrund der beteiligten Musiker ein Antesten wert sind. Wer es etwas rockiger mag, ist mit dem Debüt „Tracks From The Dustshelf“ gut bedient, wer eher auf Westcoast steht, wird von „Time Stood Still“ begeistert sein. Aber ich würde auch nicht ausschließen, dass es beide in meine Sammlung schaffen werden.
WERTUNG:
Time Stood Still
Trackliste:
„Tracks From The Dustshelf“
1.Endless
2.You
3.Baby Make Time
4.Marianne
5.Turning Over Again
6.Dream On
7.Fascination
8.Hands Of Time
9.Love Like Fire
10.The Other Side
„Time Stood Still“
1.Time Stands Still
2.Innocence
3.I Know What You´re Searching For
4.Here I Am
5.Fight To Survive
6.Deeper In Love
7.Caught In The Game
8.A Little Love
9.Under The Same Sun
10.I Remember
11.Solitude
12.Time Stood Still (Time Stands Still Reprise)
Stefan
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