Band: The Last Vegas
Album: Eat Me
Spielzeit: 41:34 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 18.03.2016
Homepage: www.thelastvegas.com
Auf „Eat Me“ gehen THE LAST VEGAS neue Wege. Nicht nur, dass die Amis vor einiger Zeit beim deutschen Label AFM Records gelandet sind, erstmals arbeiteten Chad Cherry und seine Jungs mit einem rein europäischen Produktionsteam zusammen. Und das, obwohl anfangs angedacht war, alles selbst in die Hand zu nehmen. Aber wer zum Geier hat dieses schreckliche Cover Artwork verbrochen?. In der Vergangenheit wurde die Combo immer wieder als das nächste große Ding betitelt, irgendwann erkannten sogar MÖTLEY CRÜE das Potential der Band und nahmen sie 2009 mit auf Tour. Die Produktion ihres vierten Albums „Whatever Gets You Off“ übernahm dann Nikki Sixx zusammen mit seinem Sidekick DJ Ashba und Marti Frederiksen höchstselbst. Die Platte wurde natürlich auf Sixx´s Label Eleven Seven Music veröffentlicht. Für den Nachfolger „Bad Decisions“ dockten Chad Cherry (vocals), die Brüder Adam (guitars) und Nathan Arling (drums), Danny Smash (bass) und Bryan Wilkinson (guitars) dann bei AFM an.
Neu ist auch die extrem kurze Entstehungszeit der Platte. In nur drei Wochen wurden Songs geschrieben und die Aufnahmen geplant. Dementsprechend spontan wirkt die Scheibe auch – teilweise unfertig könnten böse Zungen auch behaupten. Das lassen die Amis am Anfang von „Eat Me“ aber nicht durchdringen. Mit der ersten Single „Bloodthirsty“ ist THE LAST VEGAS ein straighter Rocker gelungen, der sofort ins Blut geht. Gleiches gilt für den Riffrocker „Here We Go Again“. Manchen Fans der ersten Stunde mag das zu einfach sein, gut reinlaufen tut das allemal. Die leicht psychedelische Ballade „Universe & You“ hat ihren Spirit bei der Musik von LENNY KRAVITZ abgeschaut während das trendig retro in Szene gesetzte „Hot Fudge“ nur bedingt zündet. Locker lässig mit einem gewissen Country-Charme galoppiert „Along For The Ride“ dahin, hier kommt erstmals das Gefühl auf, als würde eine Aneinanderreihung zweier Notenreihen nicht genügen.
„Voodoo Woman“ langt wieder tief in den Retrotopf und kann damit überzeugen. Nach der Ballade „Love´s Got Nothing On Me“ haben THE LAST VEGAS mit „Hard To Get Over (You´re So)“ eine coole Rock´n Roll Nummer mit jeder Menge Zutaten der ROLLING STONES und der FACES im Programm. „To Be Treated“ drückt zwar das Gaspedal ordentlich durch, den Qualtitätsdurchschnitt allerdings auch nach unten. Erneut ein Stück, das unfertig erscheint. Mit „Anything It Takes“ haben die Amis bereits die dritte Ballade verfasst und abschließend liefern sie mit „From Hell“ eine eher verstörende Nummer ab, die Künstlern wie MARILYN MANSON besser zu Gesicht gestanden hätte.
THE LAST VEGAS gehen auf „Eat Me“ neue Wege. Dass sie immer noch eine der besten Bands der aktuellen Generation sind, bleibt unbestritten. So ganz überzeugen kann der Fünfer damit aber nicht. Nun ist es nicht so, dass man auf dem fünften Longplayer keine guten Songs finden würde. Die eigene Kosmos scheint enorm vergrößert, Abwechslung ist also gegeben. Aber es gibt einige Alarmsignale, die entweder vom Zeitdruck oder von einer eventuellen Abnutzungserscheinung zeugen. THE LAST VEGAS waren schon einmal stärker, schlecht ist „Eat Me“ (bis auf das unsägliche Cover Artwork) deswegen noch lange nicht. Hört einfach einmal selber rein.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Bloodthirsty
2. Here We Go Again
3. Universe & You
4. Hot Fudge
5. Along For The Ride
6. Voodoo Woman
7. Love´s Got Nothing On Me
8. Hard To Get Over (You´re So)
9. To Be Treated
10. Anything It Takes
11. From Hell
Stefan
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