Band: Metal Church
Album: XI
Spielzeit: 58:24 min.
Stilrichtung: Heavy Metal, Speed Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 25.03.2016
Homepage: www.metalchurchmusic.com
Die römische Elf steht auf dem neuen Album der amerikanischen Metalband METAL CHURCH. Kaum zu glauben, dass die alten Haudegen schon zehn Platten herausgebracht haben. Nach ihrem glorreichen Start mit dem selbstbetitelten Klassiker im Jahre 1984 folgten mit „The Dark“ (1986) und „Blessing In Disguise“ (1989) zwei weitere formstarke Boliden, mit „The Human Factor“ (1991) wurden aber erstmals die internen Risse auch in der Musik der aus Seattle stammenden Formation sichtbar und die Formkurve zeigte steil nach unten. Nach dem 1993er Werk „Hanging In The Balance“ war dann endgültig die Luft raus und man löste sich erstmals auf.
Erst 1999 stand mit „Masterpiece“ ein neues Studioalbum auf dem Plan, die Band sollte aber nie wieder in den Modus der ersten Jahre zurückfinden. Nachdem sich METAL CHURCH 2009 ein weiteres Mal auflösten, rafften sie sich bereits drei Jahre später erneut auf, um 2013 das bis dato letzte Album „Generation Nothing“ zu veröffentlichen. Viele Umbesetzungen und widrige Umstände säumen den Weg von METAL CHURCH, ganz aufgegeben haben sich die Amis nie. Kurt Vanderhoof zieht zwar seit langen Jahren die Strippen nur noch im Hintergrund und nach dem Tod ihres Sängers David Wayne im Jahre 2005 schloss sich ein weiteres Kapitel in der Bandbiographie für alle Ewigkeit, mit der Rückkehr von Sänger Mike Howe könnte allerdings eine neue Zeitrechnung eingeläutet werden, die die Band zurück in die Erfolgsspur bringt.
Das Cover Artwork wurde angelehnt an den 1984er Erstling, dass die Zeit aber nicht stehenbleibt, zeigt schon der Opener „Reset“, der zwar scheinbar alles auf Null setzen soll. Die schnelle Nummer ist aber alles andere als ein gut gewählter Einstieg. Ganz anders tönt Track Nummero zwei: „Killing Your Time“ kracht nach dem schwachen „Reset“ ordentlich ins Gehör und bündelt quasi alle Stärken von METAL CHURCH. Mike Howe klingt fantastisch und auch so läuft die gesamte Maschine gut geölt. Nach dem düsteren „No Tomorrow“, dessen Anfang ein wenig am Mittelteil von METALLICA´s „One“ schnuppert, folgt mit dem überlangen „Signal Path“ ein Meisterstück, das zwar weniger Metal ist als die Stücke zuvor, aber aufgefuchst komponiert und stark instrumentiert ist. Mit „Sky Falls In“ folgt gleich darauf ein weiteres Stück, das es auf über sieben Minuten bringt. METAL CHURCH haben sicher das ein oder andere Mal „The Years Of Decay“ von OVERKILL im Proberaum gehört. Die wuchtigen Drums klingen eins zu eins wie auf dem Meisterwerk ihrer Kollegen. Auch einige Songstrukturen könnten aus der Feder der New Yorker um Bobby Ellwworth stammen. Gleiches gilt für „Needle & Suture“, das noch offensichtlicher im Fahrwasser alter OVERKILL unterwegs ist.
Erst mit „Blow Your Mind“ kommen wieder die typischen Riffs zurück. Das langweilige „Shadows“ oder das zweitklassige „Soul Eating Machine“ sowie das extrem ruhige „It Waits“ können derweil nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich METAL CHURCH hier und da etwas zu weit strecken wollen. „Suffer Fools“ ist dann ein versöhnlicher Abschluss, der endlich wieder etwas besser knallt.
Es ist gut, Mike Howe wieder an Bord zu haben. Vieles auf „XI“ klingt trotz einiger Querverweise an die eigene Vergangenheit aber eher wie eine Neuausrichtung. „XI“ ist ein blitzsauber produziertes, in weiten Teilen toll geschriebenes Metalalbum. An die alten Klassiker kann es dennoch nicht anknüpfen. Und trotzdem ist das elfte Studioalbum in der Geschichte von METAL CHURCH eines ihrer stärksten.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Reset
2. Killing Your Time
3. No Tomorrow
4. Signal Path
5. Sky Falls In
6. Needle & Suture
7. Shadow
8. Blow Your Mind
9. Soul Eating Machine
10. It Waits
11. Suffer Fools
Stefan
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