Band: Vitne
Album: Endless Blue
Spielzeit: 19:17 min.
Stilrichtung: Japan Rock, Hair Metal
Plattenfirma: Kagami.Land
Veröffentlichung: 28.07.2015
Homepage: www.vinte.net
Dass der mittlerweile in Norwegen beheimatete Amerikaner Joseph Kimbrell alias VITNE eine große Vorliebe für japanische Rockmusik hat, konnten die Fans bereits auf seinem 2013 entstandenen Debüt „Neon“ (Rezi HIER) erfahren. Dort waren bereits ein paar Songs enthalten, die das jetzt erscheinende Minialbum „Endless Blue“ vorwegnahmen. Auch auf dem neuen, knapp 20 Minuten langen Werk hatte der deutsche Allrounder Julian Angel wieder seien Finger im Spiel. Seit 2011 sind die beiden Musiker eng verbandelt. Neben Angel, der auch dieses Mal für die Gitarrenleads verantwortlich war, arbeitete Kimbrell mit Drummer Phil Robertson zusammen. Allerdings übernahm VITNE selbst neben dem Gesang und Gitarre dieses Mal auch weitere Instrumente selbst. Bass, Synthesizer und Flöte (!) spielte er kurzerhand selbst ein. Mit Matthew Sean Reynolds taucht auch ein zweiter Drummer im Line-Up auf.
Wer „Endless Blue“ als direkten Nachfolger von „Neon“ erwartet, sollte aber wissen, dass sich VITNE hier ausschließlich seinem Hang zu japanischer Rockmusik hingibt. Das wird schon beim verträumten Intro „Rain Of Hope“ deutlich. Der krachende Rocker „Endless Blue“ allerdings geht sofort nach vorne. VITNE spielt mit von Anfang an mit der Fähigkeit der Japaner, von einen Song auf den anderen in eine komplett andere Richtung zu gehen, ohne den Faden zu verlieren. Der Schlüssel dazu liegt auch in den Lyrics, auf die Mastermind Kimbrell dieses Mal besonderen Wert gelegt hat. Insgesamt ist „Endless Blue“ als Ode an den unendlichen Ozean zu sehen – Selbstfindung und Glück stehen im Vordergrund.
Nach dem punkigen Titeltrack folgt mit „Himitsu, Village Of The Sea“ eine akustische Ballade, die verträumter wohl nicht sein könnte. Mit Flöte und klassischer Gitarre gelingt VITNE ein Stück voller Melancholie und Sehnsucht. Nach dem ebenfalls akustisch gehaltenen Instrumenal „Serenity“ gibt es für alle Rockfans aber doch noch einen Fluchtpunkt: „Misery“ ist ein Stück, das akustisch beginnt, dann aber mit Stromgitarren angereichert wird. „The Ocean“ setzt den Schlußpunkt abermals komplett ohne verzerrte Klampfen, dafür mit jeder Menge Herzblut.
„Endless Blue“ wird es dem Rockfan nicht leicht machen. Joseph Kimbrell lehnt sich mit seiner neuen VITNE-Scheibe weit aus dem Fenster. Wer ein Faible für J-Rock hat oder durchaus mal abseits der ausgetretenen Pfade einen Blick riskiert, dem wird dieses Minialbum dennoch viel Freude bereiten. "Endless Blue" ist ein filigranes Stück Japan-Rock.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Rain Of Hope (Intro)
2. Endless Blue
3. Himitsu, Villiage Of The Sea
4. Serenity
5. Misery
6. The Ocean
Stefan
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