Band : Eyefear
Album : The Inception of Darkness
Spieldauer : 58:44 min
Plattenfirma : LIMB Music
Veröffentlichung : 07. Dezember 2012
Homepage : www.ozzyfrank.com/eyefear/
Die 1994 gegründete australische
Band EYEFEAR bietet auf Ihrem mittlerweile 5. full-length Album Powermetal mit
leichtem Prog-Anstrich. Äusserst wuchtig in Szene gesetzt von Tommy Hansen (Helloween,
D.A.D, hier für Mix und Mastering zuständig), wird dann auch nicht an den
genretypischen Klischees gespart. Das fängt beim düster gehaltenen Artwork an,
setzt sich in dem mächtig drückenden, aber leider auch etwas klinischen
Drumsound fort (mittlerweile quasi der Industriestandard) und endet in der
Paradedisziplin, dem Songwriting und den Arrangements. Der Szene Platzhirsch
DREAM THEATER wird mehr als einmal zitiert und der Verdacht, dass Keyboarder
Seb Schneider einen veritablen Jordan Rudess (DT, keyb.) Fimmel hat, erhärtet
sich mit jedem weiteren Durchlauf. So weit, so gewohnt. Denn, sind wir mal
ehrlich, seit DREAM THEATER das Genre des progressiven (Power)Metal quasi im
Alleingang definiert hat, haben sich unzählige Epigonen sklavisch an die
ungeschriebenen Vorgaben gehalten, freilich ohne die Qualität des grossen
Vorbilds auch nur annähernd zu erreichen.
EYEFEAR machen im Gegensatz dazu auf
Ihrer neuen Scheibe eine ganze Menge richtig und sind weitab vom blossen
Kopieren der etablierten Helden - auch wenn die offensichtlichen Einflüsse
nicht von der Hand zu weisen sind. Die gesamte Bandleistung ist beachtlich,
Gitarrist Kosta Papazoglou arbeitet songdienlich und hält sich geschmackvoll
zurück. Mit Danny Cecati (ex-Pegazus) hat man einen ausdrucksstarken Sänger in
seinen Reihen, der sich über die gesamte Spieldauer den Arsch absingt. Der Mann
gibt so dermassen Vollgas bei seiner Darbietung, dass man sich ob des
durchgehend hohen Energielevels ab und an einen Moment des Verschnaufens
wünschen würde. Auch das stellenweise arg übertriebene Vibrato ist mir mehr als
einmal sauer aufgestossen.
Gleich der Opener
"Redemption" wartet mit einer gelungenen Hookline auf und kann auf
Anhieb überzeugen. Im weiteren Verlauf des Albums gefallen auch das packende
"Eyes of Madness" sowie der etwas verspieltere Track "Perfect
Images". Im Mittelpunkt der Scheibe steht aber der auf 2 Songs verteilte,
etwas überambitionierte, Titeltrack. Den bereits gennanten Zutaten werden hier
noch Growls (von Gastkrümelmonster George Kosmas) und Opernhaftes Geträller aus
dem Symphonic-Baukasten beigemischt. Leider geht diesem Versuch, ein
progressives Epos zu schreiben, auf halber Strecke die Puste aus und es bleibt so
gut wie Nichts beim Hörer hängen. Von den restlichen Songs stinkt keiner
wirklich ab, es haut mich aber auch kein Track wirklich vom Hocker.
Die mir vorliegende Version des
Albums bietet neben den regulären 8 Albumtracks (Gesamtspielzeit: magere 44
Minuten) noch 3 Bonustracks: ein Radio (!) Edit von "Redemption", der
aus einem guten Song, einen gekürzten, guten Song macht. Ausserdem gibt es noch
2, mit Streichern aus der Konserve in Szene gesetzte, Instrumental Versionen
von "Reborn" und "Eyes of Madness". Überflüssig.
Viel Licht, viel Schatten. Spielerisches
Potential ist hier auf jeden Fall vorhanden. Die angesprochenen Kritikpunkte
(mangelnde Dynamik und Eigenständigkeit, knappe Spieldauer, durchschnittliches Songwriting)
sollten daher den geneigten Genre-Fan auch nicht vom persönlichen Anchecken der
Platte abhalten, verhindern aber eine klare, allgemeine Kaufempfehlung.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Redemption
02. Shadowdance
03. Eyes Of Madness
04. The Inception Of Darkness part 1 - Transcending [feat. George
Kosmas]
05. The Inception Of Darkness part 2 - Reborn [feat. George Kosmas
and Sarah Parker]
06. Immortals
07. Perfect Images
08. Legions
09. Eyes Of Madness [Orchestral] [Bonus Track]
10. Reborn [Orchestral] [Bonus Track]
11. Immortals [Orchestral] [Bonus Track]
Mario
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