Besetzung:
Caine Carruthers (bass)
Dave King (vocals)
Mandy Meyer (guitars)
Mike Alonso (drums)
Ähnlich wie heute war es in den frühen Neunziger Jahren schier unmöglich, die Übersicht darüber zu behalten, welche der Unmengen an neuen Bands in die erste Riege aufsteigen könnten und welche wahrscheinlich immer in der zweiten bzw. dritten Liga spielen werden. Der Markt war dermaßen aufgebläht und immer mehr vermeintliche Superstars wollten ein Stück vom Kuchen abhaben. Dabei gingen so viele der wirklich guten Vertreter unter, nur weil das Label zu müde war, um ordentlich die Werbetrommel zu rühren oder anderweitige missliche Umstände dazu führten, dass Bands wie KATMANDU nach nur einem Album für immer in den ewigen Jagdgründen verschwanden.
Dabei waren die Voraussetzungen glänzend: mit Dave King (Ex-FASTWAY) hatte man einen erstklassigen Frontmann mit aussagekräftigem Organ in den eigenen Reihen und Gitarrist Mandy Meyer war durch seine Engagements bei COBRA und nicht zuletzt bei KROKUS auch kein kleines Lichtchen mehr. Dieses Line-Up wurde durch Cain Carruthers (THE UNTOUCHABLES) am Bass und Mike Alonso (THE MEANIS) an den Drums komplettiert.
Niemand Geringeres wie David Geffen und John Kalodner waren die Strippenzieher dieser neuen Supergroup, die ein weiteres Mal ordentlich Kohle in den Schoß der Plattenfirmen spülen sollte. Und so wurde 1991 über Epic (Sony) das selbstbetitelte Debüt auf die Menschheit losgelassen – mit dem Ergebnis, dass diese 12 Songs scheinbar sehr wenige Fans angesprochen haben.
Dabei waren nicht nur exzellente Musiker am Werk, die Produktion von John Purdell war kraftvoll und ließ dem weiten Spektrum von Funk über Blues bis hin zu hartem Rock genug Luft zum Atmen. Neben den Singles „The Way You Make Me Feel“ und „When The Rain Comes“ fiel aber vor allem ein Song auf: die Powerballade „Let The Heartache Begin“ mit seinem Hammerrefrain und den großartigen Chören.
Fairerweise muss man gestehen, dass „Katmandu“ eines der wohl hässlichsten Cover Artworks der vergangenen 16580 Jahren hatte, an der Genialität der Musik änderte das aber nichts. Leider war das komplette Unterfangen ein einziger Flop und so lösten sich KATMANDU nach nur einem Album wieder auf. „Let The Heartache Begin“ aber ist eine jener Balladen, die sträflicherweise nie auf einer Compilation wie „Metal Ballads“ etc. gelandet ist. Denn es gab noch viel mehr als die üblichen Verdächtigen, die richtig gute Musik gemacht haben. KATMANDU waren das beste Beispiel dafür.
Stefan
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