KASHMYR (Deutschland)
Besetzung:
Andi Plattner (drums, keyboards)
Davor Sertic (guitars)
Markus Plattner (bass)
Karsten Hisley (vocals)
Allerhand Kurioses haben wir schon ausgegraben in unserer Rock Garage. In unserer Rubrik „One Hit Rockerz“ graben wir tief in den Archiven der Rockmusik und holen so manches Liedchen hervor, wo so mancher den Kopf schüttelt (Wortspiel). Und auch heute haben wir tief im Plattenschrank gegraben und einen Silberling einer deutschen Band hervorgezaubert, der vielen vielleicht nicht so geläufig ist. KASHMYR aus dem baden-württembergischen Reichenbach haben Mitte der Neunziger über das Label Mainstreet Records ihren einzigen Tonträger veröffentlicht. Vertrieben wurde das Teil seinerzeit von Nuclear Blast (hört hört). Am Mikrofon steht ein gewisser Karsten Hisley, der auch als Marcus Jürgens bekannt ist. Von BRAINSTORM kommend wird er einige Jahre später mit PUMP und neuerdings mit TWENTYDARKSEVEN (Rezi HIER) aktiv ist.
Optisch lehnen sich KASHMYR an Kollegen wie CONCEPTION und ähnliche Kapellen an. Schon das Albumcover ist ähnlich vertrackt. Das gilt für die Musik auf „Kashmyr“ nur bedingt. Denn hier wird von straightem Hardrock („Borderline“) über gefühlvolle Balladen („Midnight Rain“) bis hin zu Proggie-Stuff (z.B. „Light“) eine große Bandbreite geboten. Für alle Hardrocker sticht natürlich das erwähnte „Borderline“ heraus. Eine Abgehnummer vor dem Herrn mit mächtig Dampf auf dem Kessel. Zwar hat die Platte noch einige weitere gute Songs zu bieten, „Borderline“ ist dennoch das herausragende Stück.
Nach diesem einen Album war aber auch schon Schluss im Hause KASHMYR. In den fünf Jahren ihres Bestehens veröffentlichten sie neben einem 4-Track Demo (1993) nur diese eine Platte. Die Neunziger waren einfach nicht die richtige Dekade für eine Band wie den Vierer aus der Provinz Baden-Württembergs. Schade eigentlich, Potential war vorhanden, wer weiß, was KASHMYR heute fabrizieren könnten.
Stefan
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