Band: LA Guns
Album: Hollywood Forever
Spielzeit: 52:31 min
Plattenfirma: Cleopatra Records
Veröffentlichung: 05. Juni 2012
Homepage: www.laguns.net
Die guten alten LA GUNS – eine Hollywood-Größe sind sie, man kennt sie. Personelle Wechsel haben sie immer wieder gehabt. Einige Jahre gab es dann auch zwei Bands, die sich LA GUNS nannten, nämlich der Trupp um Tracii Guns herum und dieser, der „Hollywood Forever“ auf den Markt brachte: Phil Lewis’ Mannen. Das Line-up ist folgendermaßen besetzt: Phil Lewis (Gesang), Steve Riley (Schlagzeug), Stacey Blades (Gitarre) und Scotty Griffin (Bass).
Ein schönes Cover mit einer Steinstatue, die einen Lautsprecher in der Hand hält. Die Umgebung, wohl ein Friedhof oder eine ähnliche Parkanlage, scheint nicht in der Mutterstadt der LA GUNS, Los Angeles, zu liegen. Sieht eher nach dem Osten der USA oder Europa aus.
Phil Lewis Stimme ist, wie man sie gewohnt ist. Sleazy. Wie könnte man sie anders bezeichnen?! Die Musik hat ihren gewohnten Stil – auch schlicht und ergreifend: sleazy. Schnodder-Sound. Dreckiger LA-Straßen-Rock.
Mit „Hollywood Forever“ wurde so ein Stück aufgenommen, dass ein Klassiker zu werden verspricht, beinahe vergleichbar mit dem berühmten „Rip And Tear“. Eingängig und und haut in die Vollen. Bei „You Better Not Love Me“ wird gezeigt, dass Blades ein Gitarrist ist, der sein Handwerk versteht. Die Klampfe röhrt und krächzt. Witzig ist die Stelle, an der Lewis (sich) fragt, wer Marshmallows braucht, wenn sein Blut kalt wie Eis ist. „Eel Pie“... Musikalisch ein Klasse-Song, aber wer kommt auf die Idee, einen Aal-Auflauf zu besingen?! „Burn“ ist ein toller Song, der sich festsetzt und den man mitsingen möchte. Toller Chorus „Twilight – Skylight – I know, who you are...“ Dazu dann Gitarren-Gedudel, ein schönes Solo. Der Drum- und Bass-Rhythmus unterstützt. „Vine Street Shimmy“ ist ein schöner Lückenfüller, den man gern „so nebenbei“ abdudelt. Nicht herausragend, aber typisches LA GUNS-Handwerk. Ein kurzes instrumentales Stück verleiht zusätzlich an Würze. Bei einem Song namens „Crazy Tango“ erwartet man eher südamerikanische Leichtigkeit und Lebenslust, aber das wäre zu einfach – die LA GUNS haben daraus ein ruhiges, melancholisches, nachdenklich stimmendes Lied gemacht. Hört sich aber auch schön an. Kreischende Gitarre zwischen „Yeeeaaah“-Gesang. „Queenie“ lässt wieder mitwippen und hat eine Melodie, die man gefühlt schon hundertmal gehört hat, die man aber nicht leid wird. Bei „Venus Bomb“ wird direkt stimmlich voll eingestiegen. Lewis singt manisch durch das Lied durch. Entsprechend ist die Rhythmus-Section angepasst. Auch hier schneller und härter. „I Won’t Play“ hat wieder mal ein bemerkenswertes Instrumental-Stück zum Schluss. Auch der Chorus ist leicht zu merken. Zum Abschluss das „Requiem“, ruhige, fast schon ernste Töne. Dazu aber wieder Phils typische Stimme. „Arana Negra“ ist sowohl eine Oper (Heinrich Sutermeister/Alfred Roesler) als auch ein Roman (von Vicente Blasco Ibanez), beides auf Spanisch und auf Spanisch wird es auch von Phil Lewis gesungen. Ein toller lustiger Rhythmus und zwischendurch immer Rasseln von Maracas (das sind diese mexikanischen Instrumente, die aussehen wie Mini-Baseballschläger).
Endlich wieder etwas Neues von Phil Lewis & Co. Klingt wie zu früheren Zeiten, starkes Album. Zwischendurch hatten die LA GUNS ja mal eine etwas schwächere Zeit. Der alte Stil wurde beibehalten, trotzdem vielseitig.
Anspieltipps: „Hollywood Forever“, “You Better Not Love Me”, “Burn”, “Venus Bomb”, “Arana Negra”
Fazit : Klassische Scheibe im Stil der LA GUNS. Wer die Band grundsätzlich mag, macht mit dem Kauf des Albums bestimmt nichts verkehrt. Das ist Hollywood-Geschichte, das ist der Sunset Strip in unseren Wohnzimmern!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Hollywood Forever 4:42
2.You Better Not Love Me 4:17
3.Eel Pie 2:40
4.Sweet Mistery 4:01
5.Burn 4:01
6.Vine Street 2:48
7.Dirty Black Night 4:50
8.Underneath The Sun 4:40
9.Queenie 3:44
10.Crazy Tango 4:40
11.Venus Bomb 2:36
12.I Won’t Play 3:09
13.Requiem 4:04
14.La Arana Negra 4:59
Sandra
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