Album: Hell Yeah!
Spielzeit: 42:18 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Off Yer Rocka Recordings
Veröffentlichung: 13.11.2015
Homepage: www.chasetheaceband.com
Seit einiger Zeit sind sie in Großbritannien ansässig – genauer gesagt in der Hauptstadt London. Für ihre musikalische Karriere sind die Jungs von CHASE THE ACE eben mal aus ihrer Heimat Israel dorthin gezogen. Ein kluger Schachzug, denn vor dort aus lässt sich Europa perfekt betouren, was die Band in der letzten Zeit ausgiebig getan hat. Ich konnte mich unlängst von den Live-Qualitäten selbst überzeugen, als sie zusammen mit MICHAEL MONROE und HARDCORE SUPERSTAR für einen außergewöhnlich gelungenen Konzertabend gesorgt haben. Naja, das war vielleicht etwas konservativ formuliert: diese drei Bands haben den Laden komplett auseinander genommen! Höchste Zeit also, um das neue Album „Hell Yeah!“ unter die Lupe zu nehmen. Nach dem ambitionierten Langspieldebüt „Are You Ready?“ von 2013 (Rezi HIER) haben sich Sänger und Gitarrist Roi Vito Peleg und Schlagzeuger Yam Artzy nebst dem damals neu hinzugestoßenen Bassisten Yair Gadon noch einmal auf die Suche nach einem geeigneten Lead Gitarristen gemacht und ihn mit Dan Parsons auch gefunden.
Mit mächtigem Druck kommt der Opener „The Stalker“ daher, mit dem CHASE THE ACE auch ihr Konzert in München eröffnet haben. Geile Gitarrenleads, dicke Chöre und jede Menge Power – so haben wir die Band bereits auf ihrem Debüt kennen und lieben gelernt. Das Grundrezept führt das Quartett auch hier fort, der Sound ist aber um Längen besser. „Set You On Fire“ strotzt ebenfalls vor Spielfreude und Selbstvertrauen. Nach dem Titeltrack fahren die Jungs mit „Fortunate Son“ eine dicke Überraschung auf, denn die Coverversion von CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL und ihrem Anti-Kriegssong haben CHASE THE ACE so grandios umgesetzt, wie man es selten erleben darf.
Das balladeske „Desert Rose“ bildet eine willkommene Abwechslung bevor mit „Bad Seed“ der bisher schwächste Song der Bandgeschichte so dahinplätschert. Diesen Schnitzer kann die Formation aber mit weiteren starken Nummern wie „Full Throttle“ oder „Dead Man Rocking“ ausmerzen. Mit „Sharp Dressed Man“ steht eine zweite Coverversion auf dem Programm. Die ist zwar ebenfalls gelungen, kann aber an die Adaption des CCR Stücks nicht heranreichen.
Die Wahl-Briten machen auf ihrem zweiten Album den gleichen Fehler wie beim Debüt vor zwei Jahren. Eine bessere Selektion der Songs würde die Klasse der Band noch besser ins Rampenlicht stellen. Denn die ist ohne Zweifel vorhanden. Das unterstreicht die tolle Live-Performance allemal. Aber auch auf Platte können CHASE THE ACE aus der Masse der Veröffentlichungen herausstechen. Sie haben ihren eigenen Stil und machen einfach Spaß. Und so kann ich „Hell Yeah!“ jedem qualitätsbewussten Hardrocker ans Herz legen.
WERTUNG:
Trackliste:
1. The Stalker
2. Set You On Fire
3. Hell Yeah
4. Fortunate Son
5. Desert Rose
6. Bad Seed
7. Full Throttle
8. Dead Man Rocking
9. Out Of Reach
10. Sharp Dressed Man
11. Still Got It
12. Prisoner In Paradise
13. Running As Fast As I Can (With My Eyes Closed)
Stefan
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