Freitag, 13. September 2013

SATYRICON - Satyricon

Band: Satyricon
Album: Satyricon
Spielzeit: 49:16 min.
Stilrichtung: Black Metal / Rock
Plattenfirma: Roadrunner
Veröffentlichung: 06.09.2013
Homepage: www.satyricon.no

Satyricon sind eine Band, die seit jeher polarisiert. Nach der Abkehr vom reinen Black Metal fanden immer wieder genrefremde Einflüsse den Weg in den Sound der Norweger, die nicht immer wohlwollend bei der Zielgruppe aufgenommen wurden.

Nach fünf Jahren Abstinenz erscheint jetzt das selbstbetitelte, achte Studioalbum. Selbstbetitelte Alben stehen in der Regel für einen gewissen Neuanfang. Und genau von diesem kann man bei „Satyricon“ durchaus sprechen. Nach einer selbstverordneten Gesinnungspause sind die Herren Satyr und Frost frischer den je zurück.

Nach einem kurzen, unheilvollen instrumentalen Intro wird die Marschrichtung des neuen Songmaterials relativ schnell deutlich. Abgrundtief schwarzer Doom-Metal mit einer durch die Band verstörenden Atmosphäre dominiert das Gesamtbild. Gehackt wird äußerst selten (Walker upon the Wind) , sogar eine kleine Verneigung in Richtung Nick Cave ist mit an Bord (Phoenix) und generell finden sich viele 70er Jahre Doom Elemente auf „Satyricon“ wieder.

Das klingt im ersten Moment nach Trendreiterei, wäre es wahrscheinlich auch, wenn Satyricon nicht der gesamten Retro-Vereinigung zwei Nummern zu hoch wären und diese locker in die Tasche stecken würden.

Die Produktion ist zudem absolut kompromisslos mit analoger Aufnahmetechnik umgesetzt, die zwar gewöhnungsbedürftig, auf der anderen Seite aber total konsequent zum Songmaterial passt.

Satyricon interpretieren den Black Metal auf ihre Art, das haben sie immer getan, das tun sie momentan eindrucksvoll und ich gehe davon aus, dass das auch in Zukunft der Fall sein wird.

Fazit: DIMMU BORGIR Kindergarten Black Metaller werden aufgrund SATYRICON’s eigenwilliger Version vom Black Metal überfordert sein und wenig Chancen haben die Scheibe gut zu finden. Bombast sucht man hier vergeblich.
Dafür atmet „Satyricon“ eine unglaublich finstere, verstörende Atmosphäre, die nur wenige in der Lage sind zu produzieren. Ob das Album auf Dauer an den Bandmeilenstein „Nemesis Divina“ heranreichen wird, möchte ich jetzt noch nicht beurteilen. Einen Platz im gleichen Regal hat es aber jetzt schon verdient. Ganz großes Kino.

WERTUNG: 





Trackliste:

1.Voice Of Shadows
2.Tro Og Kraft
3.Our World It Rumbles Tonight
4.Nocturnal Flare
5.Phoenix
6.Walker Upon The Wind
7.Nekrohaven
8.Ageless Northern Spirit
9.The Infinity Of Time And Space
10.Natt

Frank

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen