Band: Iain Ashley Hersey
Album: Vintage Love – The Best
Spielzeit: 78:05 min
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 09.12.2011
Homepage: www.myspace.com/iainashleyhersey
Heute flattert mir eine CD auf den Schreibtisch, die wieder einmal beweist, wie riesig die Massen an musizierenden Menschen auf dieser Welt sind. Denn obwohl der amerikanische Gitarrist IAIN ASHLEY HERSEY schon 3 Platten herausgebracht hat und dabei beim Gesang auf Szenegrößen wie Paul Shortino (ROUGH CUTT, QUIET RIOT), Graham Bonnet (RAINBOW, MSG) oder Carsten „Lizard“ Schulz (EVIDENCE ONE, DOMAIN) zurückgreifen konnte, habe ich noch überhaupt nichts von diesem Mann gehört. Da kommt doch eine Best Of in Form von „Vintage Love“ wie gerufen und ich kann meine Defizite mit den gebotenen 15 Stücken ausmärzen.
Bereits 1999 erschien die erste Scheibe „Fallen Angel“ (zuerst ausschließlich in Japan, 2 Jahre später dann auch in Europa) – und davon gibt es 4 Songs zu hören: mit „Goin´Down And Dirty“ beginnt der Rundling herrlich Old School und Sänger Dante Marchi kann mit seiner Röhre, die irgendwo zwischen Paul Shortino und Jeff Keith liegt, gleich punkten. Gleiches gilt für „Distant Memories“, das mit einem tollen Refrain daherkommt. Auch hier kommen alte DOKKEN durch und Marchi gefällt auf ganzer Linie. Bei „Hold On“ gibt sich Paul Shortino die Ehre, und obwohl jetzt ein anderer Sänger am Zug ist, passt hier alles. Denn die beiden bisher gehörten Stimmen sind sehr ähnlich. „The Outcaste“ ist der Bonustrack der Japan-Veröffentlichung mit Mike Stone am Mikro. Leider kann weder der Song noch die Sangesleistung des QUEENSRYCHE Gitarristen an die ersten 3 Stücke anknüpfen. Hier hätte man lieber ein weiteres Stück aus der normalen Playlist genommen.
Mit „Blood Of Kings“ starten wir in das 2005 erschienene Zweitwerk „The Holy Grail“. In den sechs Jahren, die zwischen den beiden Scheiben liegen, hat sich stilistisch enorm viel getan. War das Debüt noch geprägt von straightem, eher an die 80ger angelehntem Hardrock, wird bei den siebeneinhalb Minuten von „Blood Of Kings“ sofort klar, dass sich Iain Ashley Hersey hier sehr an seine Vorbilder gehalten hat. Und das sind LED ZEPPELIN oder DEEP PURPLE. Immer wieder streut der Gitarrero längere, an seine Heroen angelehnte Soli ein und dreht damit die Zeit noch weiter zurück als noch beim Erstling. Die 5 Songs, die vom zweiten Album stammen werden von 4 verschiedenen Sängern dargeboten. Hält bei „Blood Of The Kings“ noch David Montgomery das Mikro in der Hand, hat er es bei „Walking The Talk“ schon an Graham Bonnet abgegeben. Abgesehen davon, dass der Song nicht umbedingt der Hammer ist, hat der Soundmann hier Bonnet´s Stimme viel zu weit in den Vordergrund gestellt. Die Instrumente sind viel zu leise. „Calling For The Moon“ wird von Carsten „Lizard“ Schulz vorgetragen und hier hat Hersey wieder einen guten Song am Start, denn die lässige Grundstimmung, die Hammond und der tolle Refrain machen daraus ein Highlight auf „Vintage Love“.
Außerdem finden sich noch 5 Stücke vom dritten und bis dato letzten Langeisen „Nomad“ aus dem Jahre 2008 auf dieser Best Of. Hier wurde das meiste Material erneut von Lizard eingesungen, nur ein Stück mit Doogie White (RAINBOW) ist vertreten. „Voodoo Spirits“ beginnt mit einer bayrischen Gstandzl-Melodie und wird jäh von Hersey´s Gitarre unterbrochen. Findet der Gute wohl witzig, ist es aber eher nicht für einen gestandenen Bayern haha. Das Stück an sich ist recht gelungen und Carsten passt wirlklich super zum Gesamtsound. Im weitereren Verlauf werden einige gute Songs präsentiert (u.a. „L.A. Connection“ mit Doogie White am Mikro), aber hier und da kratzt Hersey auch sehr am Mittelmaß. Der bisher unveröffentlichte Bonustrack „Red Head Rampage“ gehört auch zu dieser Kategorie.
Mein Fazit ist dieses Mal echt nicht einfach: Auf „Vintage Love“ treffen sich Licht und Schatten. Besonders die ersten 3 Stücke vom Debüt können gefallen, auf Album Nummer 2 geht es teilweise sehr virtuos zu, manchmal schießt Hersey aber auch etwas übers Ziel hinaus. Insgesamt enthält diese Best Of einige wirklich starke Nummern und andere, die man sich hätte sparen können. Hier sind tolle Musiker am Werk, aber in Sachen Songwriting gibt es teilweise Schwächen zu beklagen. Nicht essentiell, aber im oberen Mittelfeld würde ich IAIN ASHLEY HERSEY durchaus sehen.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Goin Down And Dirty
2.Distant Memories
3.Hold On
4.The Outcaste
5.Blood Of Kings
6.Walking The Talk
7.Calling For The Moon
8.Blink Of An Eye
9.The Holy Grail
10.Voodoo Spirits
11.Sacrifice The Sun
12.L.A. Connection
13.Vintage Love
14.When Will My Love Fade
15.Red Head Rampage
Stefan
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