Montag, 29. September 2014

AUDREY HORNE - Pure Heavy

Band: Audrey Horne
Album: Pure Heavy
Spielzeit: 42:18 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.audreyhornemusic.com

Ein leichtes Rümpfen der Nase ging einher mit der Ankündigung des neuen Rundlings der norwegischen Band AUDREY HORNE. Aber da hat der Schreiber dieser Zeilen wohl seine Hausaufgaben nicht gemacht. Denn was als ziemlich alternativ agierende Rockband begann, hat spätestens mit dem vorangegangenen, selbstbetitelten Album eine gehörige Kurskorrektur erfahren. Das ist allerdings nicht bis zu mir vorgedrungen. Nun haben die Norweger ihren vierten Langspieler „Pure Heavy“ fertig gestellt und siehe da – Classic Rock an allen Ecken und Enden. Und mehr noch: AUDREY HORNE machen eine echt gelungene Mischung aus alten JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, THIN LIZZY und wie sie alle heißen, die alten Helden. Metallisch geht es aber dennoch nicht zu auf „Pure Heavy“, auch wenn das der Titel suggeriert. Eher hardrockig, erdig und voller Leidenschaft. Dennoch gibt es zahlreiche Twin-Gitarren a´la Blechliesel und Leads a´la Eiserne Jungfrau.

Mit „Wolf In My Heart“ startet die Platte aber noch etwas verspielter und mischt sogar ein wenig STYX in den Sound. Da staunt der geneigte Fan. Furios, dieser Einstieg. Nicht weniger stark, wenngleich auch härter rockend kommt das flotte „Holy Roller“ daher. Frühe Judaspriester standen hier Pate. „Out In The City“ ist die bereits erwähnte Hommage an Phil Lynott und seine Mannen – schlicht und ergreifend großartig. „Tales From The Crypt“ greift die momentan recht populäre Idee auf, die alten musikalischen Erinnerungen an glorreiche Zeiten mit einigen Bandnamen anzureichern und daraus einen Song zu formen. Weitere Höhepunkte auf „Pure Heavy“ sind das pumpende „Into The Wild“, das Maiden-mässige „High And Dry“, das leicht punkige „Waiting For The Night“ sowie das abschließende „Boy Wonder“. Na, da haben wir ja fast alle Titel genannt.

Tja, was soll ich sagen? AUDREY HORNE haben mich total überrascht, ja geradezu weggeblasen. „Pure Heavy“ ist vollgepackt mit großartiger Musik irgendwo im Fahrwasser der 70er und 80er. Manchmal lehnen sich die Norweger ziemlich nah an die Vorbilder an, verpassen ihren Songs dabei aber doch immer noch genug eigenen Drive, damit das Album wie aus einem Guss und vor allem nach AUDREY HORNE klingt. Ganz großes Kino!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Wolf In My Heart
02. Holy Roller
03. Out Of The City
04. Volcano Girl
05. Tales From The Crypt
06. Diamond
07. Into The Wild
08. Gravity
09. High And Dry
10. Waiting For The Night
11. Boy Wonder

Stefan

MR. BIG - The Stories We Could Tell

Band: Mr. Big
Album: The Stories We Could Tell
Spielzeit: 57:53 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.mrbigsite.com

Manche Dinge sollten einfach bleiben wie sie sind. Das dachten sich wohl auch die gestandenen Recken MR. BIG um Bass-Monster Billy Sheehan als sie 2009, nach dem 2 Alben währenden Intermezzo mit Richie Kotzen an der Gitarre, endlich wieder das Shred-Unikat Paul Gilbert in Ihre Mitte aufnahmen. Das damals resultierende (Comeback) Album „What If …“ (2010) war nicht von schlechten Eltern und auch auf der neuen Platte lassen MR. BIG wie gewohnt nichts anbrennen. Die Tage von Bohrmaschinen-Soli, auftoupierten Frisuren und typisch amerikanischen Glitzer Gimmicks sind zwar gezählt. Geschadet hat der (dezente) Image- und Stilwandel der Band allerdings nicht. Das liegt natürlich nicht zuletzt an der einmaligen Stimme von Eric Martin, der immer noch unter 1000den seiner Zunft herauszuhören ist und jedem Track seinen Stempel aufdrückt.

Dankenswerterweise wurde der Produzentensessel diesmal nicht wieder an Kevin Shirley vergeben, so dass der Sound der neuen Platte schön erdig und transparent geraten ist und der Matsch außen vor bleibt. Auffällig ist auch, dass die Band sich verstärkt an Ihren früheren Alben orientiert zu haben scheint, ohne den modernen Ansatz zu verlieren. Tracks wie die Ballade „Just Let Your Heart Decide” oder das bluesige “ It’s Always About That Girl” erinnern an den Mega-Smasher “Lean Into It” (1991), auf dem das Faible der Band für songdienliche Frickelei und klassisch swingenden Hardrock Riffs mit bodenständigem Touch in vollem Glanz erstrahlte. Damals wie heute funktioniert diese einmalige Band sowohl als Hookmaschine als auch als Lehrmeister in Sachen Musikalität. So geil die Musik der Winery Dogs (Sheehans Nebenprojekt mit Mike Portnoy und Richie Kotzen) auch sein mag, nichts kann die blinde Interaktionen von Sheehan’s Bass- und Gilbert’s Gitarrenlinien toppen. Allerdings scheint auch im Hause MR. BIG der zurzeit grassierende Völlerei Virus zugeschlagen zu haben, denn mit 13 Songs ist die Platte leicht überfrachtet. Nicht ganz so übertrieben wie auf Slash’s neuem Werk, aber dennoch hätte man den ein oder anderen nicht ganz so starken Track weglassen können. Macht aber nix, denn mit „I Forget To Breathe“, „Fragile“, „ The Monster In Me“ oder den bereits oben genannten Songs gibt es genügend überzeugende Kaufargumente die die Fans der Band restlos begeistern dürften.

Leider ist Drummer Pat Torpey so stark an Parkinson erkrankt, dass er seine Kumpels live nicht mehr unterstützen kann. Die nun vorliegende Platte hat der sympathische Schlagwerker mit dem ganz eigenen Groove aber glücklicherweise noch mit eingetrommelt. Die besondere Chemie zwischen den 4 MR. BIG Mitgliedern perlt auch auf „The Stories We Could Tell„ aus jeder digitalen Rille. Das sollte dem Interessenten dann auch schon Anreiz genug sein in diese zeit- und schnörkellose Hardrock Platte reinzuhören.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Gotta Love The Ride
02. I Forget To Breathe
03. Fragile
04. Satisfied
05. The Man Who Has Everything
06. The Monster In Me
07. What If We Were New
08. EastWest
09. The Light Of Day
10. Just Let Your Heart Decide
11. It’s Always About That Girl
12. Cinderella Smile
13. The Stories We Could Tell

Mario

DUST BOWL JOKIES - Cockaigne Vaudeville

Band: Dust Bowl Jokies
Album: Cockaigne Vaudeville
Spielzeit: 42:24 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hairmetal
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 25.09.2014
Homepage: www.dustbowljokies.com

Eigentlich ist das hier ein Re-Release. Denn der Erstling der schwedischen Formation DUST BOWL JOKIES ist schon seit Anfang 2012 erhältlich. Allerdings haben Alexx (vocals), Victor, Nicke (beide guitars), Action (drums) und Freddan (bass) ihr Debüt nur auf eigene Faust vertrieben und seit kurzem ist eine neue 2-Track EP im Umlauf, und auch diese beiden Nummern sind auf der hier vorliegenden Version der französischen Sleaze-Spezialisten Bad Reputation enthalten. Übrigens wurde die Scheibe von keinem Geringeren als Beau Hill produziert, der Sound ist also standesgemäß! Die DUST BOWL JOKIES wurden 2011 gegründet und wüten seither im schwedischen Untergrund – höchste Zeit, dass sich das ändert.

Ein Video zu „Boots On Rocks Off“ kursierte schon lange Zeit auf Youtube – und das ist auch der größte „Hit“ auf dem süffisant betitelten „Cockaigne (Schlaraffenland) Vaudeville (was für den frühen französischen Schlager steht)“. Von Schunkelmelodien ist das schwedische Quartett aber zum Glück weit entfernt. Aber mit dem erwähnten „Boots On Rocks Off“ haben sie schon eine Granate erschaffen. Irgendwo zwischen HANOI ROCKS, den QUIREBOYS oder BLACKEYED SUSAN verbreitet die Nummern enorm gute Laune. Shouter Alexx hat eine perfekte Stimme und auch sonst stimmt hier die Balance zwischen Eingängigkeit und Power.

Aber dieser Song ist natürlich nicht das Einzige, was man hier entdecken kann. Schon der dreckige Öffner „Down To The Bone“ hat – mit einer Prise Punk gewürzt – eine herrlich schöne Street Credibility, die Gang Vocals im Refrain tun ihr Übriges. Nach dem krachenden „Living In The Cellar“ fällt das lässig lockere „Lady Lechery“ über den Hörer herein. Bisher ein absolut geiles Hörerlebnis von einer jungen Hairmetal-Kapelle, die Biss hat.

Nach dem schwülstig schönen „Whore Of Babylon“ wird wieder gerockt. Besonders „Burlesque“, bei dem Alexx den Sebastian Bach gibt, kann punkten. Aber auch die beiden neuen Stücke sollen nicht ohne Erwähnung bleiben. „The Wicked“ transportiert ein bisschen staubiges Western-Outlaw-Feeling während „Blood, Sweat And Perfume“ ein cooler Rocker ist. Die beiden neuen Stücke haben noch mehr Power und zeigen eine weiter gereifte Band. Das soll die Leistung während der ersten 9 Songs allerdings nicht schmälern.

Die DUST BOWL JOKIES können auf diesem Package überraschen. Zum Einen bekommt man mit den beiden neuen Tracks einen kurzen aber deftigen Einblick in die aktuellen Geschehnisse der Jungs, und zweitens werden wohl die wenigsten „Cockaigne Vaudeville“ bereits im Regal stehen haben. Das sollte für jeden Hairspray-Fan Pflicht sein, denn die Schweden kopieren nicht blind drauf los sondern legen schon eine gewisse Eigenständigkeit ans Licht. Tolle Platte!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Down To The Bone
02. Living In The Cellar
03. Lady Lechery
04. Boots On Rocks Off
05. Whore Of Babylon
06. Vulture Culture
07. Burlesque
08. Hoodoo Voodoo Allstar
09. Parody Of Paradise
10. The Wicked (Bonus Track)
11. Blood, Sweat And Perfume (Bonus Track)

Stefan

ENCHANT - The Great Divine

Band: Enchant
Album: The Great Divide
Spielzeit: 55:51 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Inside/Out
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.enchantband.com

11 Jahre nach dem letzten Werk „Tug Of War“ (2003) gibt es doch tatsächlich noch einmal ein Lebenszeichen der US Prog Veteranen ENCHANT, die der Szene mit „A Blueprint Of The World“ oder „Wounded“ unvergessene Perlen beschert haben. Nachdem Sänger/Gitarrist Ted Leonard bei Spock's Beard eingestiegen war, lag die Zukunft der Kalifornier mehr denn je im Dunkeln. Umso erstaunlicher also, dass es nun doch noch zu einem neuen Album gereicht hat. Ob das allerdings auch ein Anlass zur uneingeschränkten Freude ist, dürfte in Fan-Kreisen noch kontrovers diskutiert werden. Auch weiterhin sind die Trademarks der Band sofort zu erkennen und Leonard ist natürlich immer noch ein begnadeter Sänger und nicht minder fähiger Gitarrist. Allerdings tut sich das Quintett auf „The Great Divide“ hörbar schwer damit richtig zündende Hooklines auf die Kette zu bekommen.

Im direkten Vergleich zu z.B. Threshold, die ihr neues Album fast zeitgleich vorlegen, sind ENCHANT immer eine kleine Ecke experimenteller unterwegs, auch wenn das Hauptaugenmerk bei beiden Bands auf eingängigen Melodien liegt. ENCHANT werfen allerdings eine Menge spielerischer Finessen und Spielereien in die Waagschale die das sofortige Aha-Erlebnis zwar verhindern, dem Hörer aber bei genauerem Hinhören eine Unmenge an Details offenbaren. So richtig gelungen ist der Mix aus Hook und musikalischem Anspruch in solchen Tracks wie „Within An Inch“, dem flotten, abwechslungsreichen „Deserve To Feel“ oder dem Titeltrack „The Great Divide“. Da können sowohl die tollen, mit Fusion-Zitaten gespickten Gitarrensoli von Douglas A. Ott genauso begeistern wie die effektiven Gesangslinien. Songs wie der verhaltene Opener „Circles“ oder All Mixed Up“ kommen hingegen nicht so richtig aus dem Quark und schlingern etwas ziellos Richtung Beliebigkeit.

Das durchwachsene Songwriting, das zwar gemessen am Backkatalog tatsächlich etwas unschlüssig daherkommt aber immer noch weit davon entfernt ist schlecht zu sein, gepaart mit einer etwas pappigen Produktion im Schlagzeugbereich verhindern unterm Strich leider eine höhere Note. Der erhoffte Comeback-Kracher ist „The Great Divide” daher nicht geworden. Prog Fans sollten der Scheibe aber dennoch eine Chance geben, denn die sehr wohl vorhandenen Pluspunkte erschließen sich erst mit der Zeit und einiger Beschäftigung.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Circles
02. Within An Inch
03. The Great Divide
04. All Mixed Up
05. Transparent Man
06. Life In A Shadow
07. Deserve To Feel
08. Here And Now

Mario

Freitag, 26. September 2014

EVERGREY - Hymns For The Broken

Band: Evergrey
Album: Hymms for the Broken
Spielzeit: 60:58 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.evergrey.net

Wenn man den Aussagen von EVERGREY Mastermind Tom S. Englund glauben möchte waren EVERGREY nach ihrem letzten Album „Glorious Collision“ so gut wie tot! Der Meister selbst hatte kaum noch Ideen für neue Songs und nach dem Weggang der gesamten Restmannschaft stand der Fortbestand der Band doch arg auf der Kippe!
Aber das Schicksal hatte anderes mit der Band vor und nach einer gewissen Funkstille fanden die Bandmitglieder doch wieder zurück in die Heimat und somit besteht EVERGREY dieser Tage außer Tom wieder aus dem zweiten Gitarristen Henrik Danhage, Schlagzeuger Jonas Ekdahl sowie Bassist Jari Kainulainen.
Mannschaft also wieder komplett und auch die Freude und Inspiration an der Musik kehrten zurück und so betont der Gute Tom Englund immer wieder das mit dem neuen Werk „Hymms for the Broken“ das vielleicht beste Album der Band seit langem auf den Markt gebracht wird. Dabei klingt es so typisch nach EVERGREY wie immer, ohne jedoch irgendein älteres Werk zu kopieren.
Also Fans der Band und des Genre spitzen jetzt einmal genau die Ohren, denn mit dem einleitenden „The Awakening“ hat man ein prima Intro als Opener parat. Stimmungsvoll zwar, musikalisch aber natürlich absolut uninteressant!
Das anschließende „King of Errors“ ist dann gleich der erste Ohrwurm, sehr atmosphärisch beginnt die Nummer, man wägt sich gar in einem Spielfilmsoundtrack, und schon nach kurzem setzt der charismatische Gesang von Fronter Tom ein gepaart mit den typischen EVERGREY Riffs. Eingängig geht es auch im Chorus zu, von daher absolut zu empfehlen diese Nummer!
In die gleiche Kerbe, wenn auch nicht ganz so eingängig wie der Vorgänger, fällt dann das anschließende „A New Dawn“ aus. Dicht gefolgt dann vom atmosphärischen, „Wake a Change“ welches einen schön dahin träumen lässt, ohne die notwendige Härte vermissen zu lassen.
Bislang steuern EVERGREY also ganz klar auf ein absolutes Überalbum hin, mal schauen ob das auch so bleibt?
Oh ja und wie! Wunderbare Hymnen wie „Archaic Rage“ oder „Barricades“ wechseln sich ab mit kraftvollen Metalsongs wie „The Fire“ oder „Hymms for the Broken“ und im Schlussteil hält man mit „Missing You“ eine wunderschöne Ballade und dem progressiven Doppelpack bestehend aus „The Grand Collapse“ und „The Afermath“ einen passende Abschluss parat, der die Scheibe so beenden wie sie begonnen hat, bärenstark! Welcome back EVERGREY kann man da nur sagen!

Anspieltipps:

Die gesamte Platte ist absolut zu empfehlen, alles hörbar und absolut hitverdächtig!

Fazit :

Was tut das gut EVERGREY wieder zu hören und zu merken das die Jungs seit ihrem letzten Album “Glorious Collision” nichts verlernt haben! Mehr noch ich finde man packt nochmal eine Schippe drauf, obwohl das ja fast schon nicht mehr möglich erschien. Mal brachial, mal verträumt aber immer mit der notwendigen Portion Melodic schaffen EVERGREY hier ein absolutes Meisterwerk was sich kein Fan der Band und des Genres entgehen lassen sollte!
Gott sei Dank hat sich die Band wieder gefangen, sonst wäre uns hier echt absolut was entgangen!

WERTUNG:





Trackliste:

01. The Awakening
02. King of Errors
03. A New Dawn
04. Wake a Change
05. Archaic Rage
06. Barricades
07. Black Undertow
08. The Fire
09. Hymms for the Broken
10. Missing You
11. The Grand Collapse
12. The Aftermath

Julian

JADED HEART - Fight The System

Band: Jaded Heart
Album: Fight the System
Spielzeit: 59:25 min
Stilrichtung: Metal
Plattenfirma: Fastball Music
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.jadedheart.de

Still und leise biegen JADED HEART auch wieder mit einem neuen Diskus um die Ecke! Ich glaube nach 22 Jahren und 11 Alben muss man die Band wohl nicht mehr groß vorstellen! Mittlerweile hat sich die Band von einer rein deutschen hin zu einer schwedisch/deutschen Formation entwickelt. Angeführt vom charismatischen Fronter Johan Fahlberg ist man längst eine Institution im Melodic Metalgenre und seit dem man sich nicht mehr nur komplett im Rock und AOR Bereich tummelt, wie es in den Anfangstagen der Band der Fall war, hatte auch ich die Band immer mehr auf dem Zettel!
Leider hat still und leise Gründungsmitglied und Schlagzeuger Axel Kruse Anfang des Jahres die Band verlassen, neu hinter dem Kit sitzt nun Bodo Stricker (CALLEJON).
Nach dem letzten bockstarken Album „Common Destiny“ war ich gespannt wie der neue Diskus „Fight the System“ klingt und so horchen wir nun geschwind mal in den Openertrack „Schizophrenic“ rein. Hmm ein sehr keyboardlastiger Beginn, ein etwas tiefer Gesang von Fronter Johan, auf jeden Fall erstmal sehr gewöhnungsbedürftig zu Beginn, aber seine Stärken spielt die Nummer dann wieder absolut im Chorus aus! So kennen und lieben wir die Jadeherzen!
Sehr geil ist auch das anschließende Gesangsduett „Control“ mit Rick Altzi geworden, hier hört man vielleicht zwei der besten Sänger des Genres! Sollte man sich auch auf keinen Fall entgehen lassen.
Und die Ohrwürmer nehmen auch in der Folge kaum ein Ende, egal welchen Track man anspielt, alles flutscht direkt ins Ohr und bleibt dort hängen. JADED HEART as it's best halt, so wie wir es mittlerweile von den Jungs gewohnt sind!
Kostproben gefällig? Ok man nehme „Not in a Million Years“, „I lost my Faith“, „Never Free“, „Haunted“ oder „In the Shadows“ ergötze sich an den geilen Riffs und den überragenden Chören und kriechen im Staub vor einer der besten Melodic Metalplatten diesen Jahres, da lege ich mich jetzt schon fest!
Über Fronter Johan muss ich glaube ich auch keine Worte mehr verlieren, ein genialer Metalsänger unserer Zeit, so viel steht mal fest!

Anspieltipps:

Erneut gibt es hier kaum Ausfälle zu vermelden, bockstark von vorne bis hinten!

Fazit :

Wie schön das es doch noch konstante Bands gibt auf deren Leistung man sich einfach verlassen kann! Seit ein paar Jahren gehören JADED HEART nämlich absolut in diese Kategorie, mit ihren letzten Alben haben sie das sehr beeindruckend unter Beweis gestellt, auch die ständigen Besetzungswechsel konnten daran nichts ändern.
“Fight the System” stellt da erneut keine Ausnahme da, das wir es hier mit einer der besten Melodic Metalplatten des Jahres zu tun haben hatte ich ja schon gesagt, von daher kann ich nur jedem Fan des Genre raten sich geschwind in den Plattenladen des Vertrauens zu begeben und sich dieses Meisterwerk zu sichern!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Schizophrenic
02. Control (feat. Rick Altzi)
03. Not in a Million Years
04. I lost my Faith
05. Nightmares
06. Never Free
07. Till Death do us Part
08. Terror in Me
09. Haunted
10. Crying
11. In the Shadows

Julian

PALACE - The 7th Steel

Band: Palace
Album: The 7th Steel
Spielzeit: 46:21 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.palace-music.de

Teutonischer Heavy Metalstahl aus Speyer, dafür stehen seit der Gründung 1990 die Jungs von PALACE. 2011 erschien mit dem vielerorts gelobten „Dreamevilizer“ das bisher letzte Album der Band und dieser Tage kehren die Jungs mit dem passenderweise betitelten neuen Diskus „The 7th Steel“ zurück auf die Metalbühne.
Die Band ist ja trotz ihrer vielen Liveauftritte und der schon langen Bandkarriere leider hier zu Lande nicht jedem bekannt, so war es auch bei mir, was ich zu meiner Schande offen zu geben muss.
Aber das hat sich ja nun geändert, und so horchen wir jetzt mal ohne großartige Umschweife direkt in den Openersong „Rot in Hell“ rein. Hier legen die Jungs gleich direkt los ohne sich großartig mit irgendwelchem Vorgeplänkel aufzuhalten!
Gesang, Riffing, Chorus alles atmet den Geist des Teutonenmetals und der Openertrack ist ein wahres Fest für die Anhänger des Genre.
Auch der folgende Song „ Iron Horde“ macht da weiter wo der Vorgänger aufgehört hat und ist deshalb auch absolut eingeschränkt zu empfehlen.
Bei „Bloodshed of Gods“ klingen die Jungs an einigen Stellen verdammt nach RUNNING WILD, was natürlich als Kompliment zu verstehen ist, immerhin waren die Rock N Rolf Sprösslinge quasi Mitbegründer des Teutonen Metals, wenn auch etwas anders als ihre Kollegen von GRAVE DIGGER.
Zurück zum Track, auch hier gehen beide Daumen wieder absolut nach oben, was auf jeden Fall am knackigen Chorus liegt, der die Nummer ausmacht!
Die nächsten Tracks sind dann zwar nicht mehr ganz überragend wie die Nummern bisher, gut gemacht und weit davon entfernt von einem Totalausfall sind sie aber alle Male.
Richtig gut ins Ohr gehen die Songs aus dem letzten Abschnitt wieder. Speziell beim Abschlusssong „Under New Flag“ blitzt das Können erneut so richtig auf und wir haben es hier mit einem weiteren Ohrwurm zu tun! Klasse Abschluss!

Anspieltipps:

Mit “Rot in Hell”, “Iron Horde”, “Bloodshed of Gods” sowie “Under New Flag” seid ihr hier auf der absolut sicheren Seite.

Fazit :

Mit “The 7th Steel” bringen die Jungs von PALACE mit Sicherheit ihre stärkste Veröffentlichung bislang auf den Weg! Es gibt zwar auch ein paar durchschnittliche Tracks auf der Scheibe, aber die angesprochenen Ohrwürmer reißen das auf jeden Fall wieder raus und somit kann der Diskus jedem Teutonen Metalfan ans Herz gelegt werden und ich drücke der Band alle Däumchen das sie nun die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Rot in Hell
02. Iron Horde
03. Bloodshed of Gods
04. Blades of Devil Hunter
05. Holy Black Ride
06. Desert Revolution
07. Metal Company
08. Secret Signs
09. Teutonic Hearts
10. Under New Flag

Julian

THE ROCKET DOLLS - Eyes

Band: The Rocket Dolls
Album: Eyes
Spielzeit: 40:05 min.
Stilrichtung: Post-Grunge, Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 28.07.2014
Homepage: www.therocketdolls.com

Auch wenn es weder das optische Bild der Silberscheibe noch der Band auf den ersten Blick vermuten lässt: THE ROCKET DOLLS aus Großbritannien haben sich dem Post Grunge verschrieben. Zumindest zu weiten Teilen, denn der Sound auf dem ersten Langspieler „Eyes“ hat noch einige weitere Zutaten. Die Hauptakteure, auf die sich das Trio nach eigenen Angaben beruft, sind aber Bands wie NIRVANA, HELMET oder ALICE IN CHAINS. Dabei ist zumindest Frontmann und Gitarrist Nikki Smash ein Abbild eines Sleazers, auch das Künstlersynonym deutet darauf hin. Sein langjähriger Kompagnon, der Schlagzeuger (und Sohn eines recht bekannten Gitarristen) Ben Knopfler sowie Bassist Tommy K. komplettieren den Dreier.

Legt man „Eyes“ einmal in den Player, kommen die oben genannten Vergleiche ziemlich schnell zum Tragen. Düsteres Riffing und noch dunklere Melodielinien durchziehen das komplette Album. Auch Bands wie THERAPY? oder THE ALMIGHTY dürften eine Rolle in der Kindheit des Trios gespielt haben. Wirft man all diese Bands in einen Topf, schafft man fast eine Punktlandung, was die Beschreibung des Sounds auf „Eyes“ angeht. Aber genug der Vergleiche, in Sachen Power schwimmen die Briten sicher recht weit oben auf der Welle. Schon der Opener „Poisoned Speech“ spielt mit aufgestauten Aggressionen, brutalem Riffing und unbändiger Power. Neben „Delirium (Reprise)“ und „The Rope Pulls Sins“ bildet der Song die Speerspitze auf diesem Debüt.

THE ROCKET DOLLS mögen mit ihrem Image auf den ersten Blick verwirren. Wer mit der Mischung aus Nu Rock und Post Grunge allerdings einverstanden ist, kann ein Album entdecken, das tief in die Seelen der Protagonisten blicken lässt (alleine Nikki Smash musste in den letzten Jahren einige gesundheitliche Schicksalsschläge einstecken). Düster, hart rockend und in weiten Teilen durchaus gutklassig lärmen sich die Briten durch die etwas kurzen vierzig Minuten Spielzeit. THE ROCKET DOLLS katapultieren den Hörer zwar nicht zurück in die Neunziger, spielen aber dennoch mit vielen Einflüssen aus dieser Zeit, die sie einfach mit zeitgenössischem Hardrock kreuzen.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Poisoned Speech
02. Can´t Keep Him Down
03. Delirium (Reprise)
04. The Rope Pulls Sins
05. Burning Up The Skies
06. Eyes
07. Waste
08. I Can´t Go Back
09. I´m Just Too Weak
10. Gotta Get A Grip
11. Across The Night

Stefan

Mittwoch, 24. September 2014

THRESHOLD - For The Journey

Band: Threshold
Album: For The Journey
Spielzeit:49:27 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.thresh.net

Nach der Rückkehr von Sänger Damian Wilson zu der britischen Prog-Metal Institution THRESHOLD und dem Wahnsinnsalbum „March Of Progress“ (2012) sind die Erwartungen an den Nachfolger, das zehnte in der Band-Diskographie, natürlich nicht gering. Umso beruhigender ist es festzustellen, dass die Band auf dem neuen Opus „For The Journey“ dermaßen abgeklärt, entspannt und selbstsicher agiert als gäbe es gar keinen guten Ruf zu verteidigen. Die Jungs haben einen perfekten Mix aus harten Gitarrenriffs, spacigen Keyboard-Teppichen, verspielten Prog-Passagen und nicht zuletzt Wilsons fantastischem Gesang gefunden der seinesgleichen sucht. Es gibt zwar zahllose andere Bands die in dieselbe Kerbe hauen, nur ganz selten aber ist das alles so gekonnt und stilsicher abgeschmeckt wie bei THRESHOLD.

Manchem mag die etwas glatte Attitüde und die fehlenden Ecken und Kanten im Sound der Engländer vielleicht zu oberflächlich klingen. Bei solch großartigen Songs wie dem bärenstarken Opener „Watchtower On The Moon“, dem nie langweilig werdenden Longtrack „The Box“ oder der Queen-Verneigung „Lost In Your Memory“ dürfte sich die Konkurrenz allerdings stirnrunzelnd fragen wie man seinen Stil so gekonnt perfektionieren kann. Da auch die Produktion, die betont modern angelegt ist aber dabei meilenweit von dem kaputt-polierten Dreck der letzten Dream Theater Scheibe entfernt ist, ebenfalls absolut auf den Punkt kommt, ist auch „For The Journey“ ein rundherum beinahe makelloses Album geworden. Gestaltet sich der Einstieg ein wenig sperrig, so beißen sich die Hooklines nach einigen Anläufen unwiderstehlich im Hirn fest. Der Prog-Anteil ist auch diesmal nur in homöopathischen Dosen vorhanden, wird den breit angelegten Wohlfühlmetal Songs aber an den genau richtigen Stellen beigemischt. Ständiges vor-sich-hin-Singen nicht ausgeschlossen! Hinten raus gibt es mit „Siren Sky” zwar auch einen nur okayen Track. Das kann die Tatsache, dass THRESHOLD auch anno 2014 Ihre einmalige Klasse halten können aber nicht beeinträchtigen.

Im Vergleich zum beinahe schon übermächtigen Vorgänger, der allerorts mit Lob und Jubel überschüttet wurde, kommt „For The Journey“ dann zwar (erwartungsgemäß) nur als zweiter Sieger ins Ziel. Besser als der Grossteil der Konkurrenz sind die knapp 50 Minuten aber allemal und somit für Prog-Metal Fans eigentlich ein Pflicht-Kauf.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Watchtower On The Moon
02. Unforgiven
03. The Box
04. Turned To Dust
05. Lost In Your Memory
06. Autumn Red
07. The Mystery Show
08. Siren Sky

Mario

FLYING COLORS - Second Nature

Band: Flying Colors
Album: Second Nature
Spielzeit: 66:29 min
Stilrichtung: (Prog) Rock
Plattenfirma: Mascot Records
Veröffentlichung: 29.09.2014
Homepage: www.flyingcolorsmusic.com

Was ist denn da passiert? War das Debüt-Album der Supergroup FLYING COLORS um den Keyboarder Neal Morse, Viel-Trommler Mike Portnoy und Deep Purple Gitarrist Steve Morse noch eine arg durchwachsene Angelegenheit - mit manchen Lichtblicken und durchaus einigem Schatten - so klingt die Band auf "Second Nature" wie ausgewechselt. Oder aber einfach nur besser zusammengewachsen, denn das Line-Up ist geblieben und doch klingen die FLYING COLORS nun nicht mehr wie eine Bande hochtalentierter, aber grundverschiedener Musiker, sondern wie eine echte Band. Besonders Sänger Casey McPherson, der auf dem selbstbetitelten Debüt noch wie ein Fremdkörper wirkte und dessen Melodien nach dem Hit-And-Miss Prinzip mal zündeten, dann wieder im Nichts versandeten ist angekommen in seiner Rolle als Stimme und Seele der FLYING COLORS.

Eingebettet zwischen 2 leicht proggigen Longtracks, die der Vergangenheit von Neil Morse und Mike Portnoy Tribut zollen, sind es vor allem die mit hochkarätigen Hooklines veredelten "normalen" Songs, die aus "Second Nature" ein ganz besonderes Album machen. „The Fury Of My Love“ glänze mit einer wunderbaren Gesangsvorstellung, „Lost Without You“ ist eine Bandleistung wie sie im Buche steht und die süchtig machende Melodie-Wundertüte "A Place In Your World" ist einfach ganz grosses Kino. Und dann wären da ja noch die bereits angesprochenen beiden längeren Songs: das herrlich luftige, verspielte aber nie frickelige "Open Up Your Eyes" ist der perfekte Opener, macht einfach Lust auf das was noch folgt und wird gegen Ende von "Cosmic Symphony" mit seinen nachdenklichen, entspannten Passagen wunderbar abrundet.

Einen solchen qualitativen Sprung hätte ich den Jungs tatsächlich nicht zugetraut. War "Flying Colors" ein okayes Album, mit den typischen Schwächen einer "Projekt"-Produktion und einigen Durchhängern, so bleibt die Skip-Taste im Laufe von "Second Nature" unangetastet. Beide Daumen hoch für ein Album das zwar weder echter Prog noch wirklich harter Rock ist, dafür aber mit einer geballten Ladung hochwertigem Handwerk und riesengrossen Songs ausgestattet ist.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Open Up Your Eyes
02. Mask Machine
03. Bombs Away
04. The Fury Of My Love
05. A Place In Your World
06. Lost Without You
07. One Love Forever
08. Peaceful Harbor
09. Cosmic Symphony

Mario

PROJECT ARCADIA - A Time Of Changes

Band: Project Arcadia
Album: A Time of Changes
Spielzeit: 45:55 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Nightmare Records
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.projectarcadiabg.com

Die bulgarischen Modern Prog Metaller PROJECT ARCADIA, die 2007 das Licht der Welt erblickten, biegen auch mal wieder mit einem neuen Album um die Ecke! „A Time of Changes“ heißt das gute Stück und nach einer etwas längeren Pause, welche auch einem Sängerwechsel geschuldet ist, tritt man nun also wieder ins Rampenlicht des Metals.
Am Mikro gibt es wie gesagt einen prominenten Neuzugang zu vermelden, Ex TAD MOROSE und BLOODBOUND Sänger Urban Breed lässt nun seine Stimmbänder erklingen und man kann glaube ich schon vorab sagen das der Mann ein absoluter Glücksgriff für die Band sein wird!
So viel an Infos vorab, mehr gibt es auch nicht aus dem Bandlager zu berichten, werfen wir daher nun mal geschwind einen ersten Blick auf den Openersong „Here to Learn“. Und hier wird nicht lange gefackelt, schnell und verspielt groovt man sich durch den Song ohne im Chorus die Eingängigkeit vermissen zu lassen. Über allen thront aber der Gesang von Fronter Urban Breed, der wirklich zu den besten Sängern des Genres gezählt werden kann. Ein klasse Opener!
In eine ähnliche Kerbe, wenn auch nicht ganz so schnell, geht es direkt beim anschließenden „Shelter Me“. So viel Modern Metal höre ich hier zwar noch nicht, es klingt alles recht traditionell, aber was ja nicht ist kann ja noch werden. Obwohl, bislang vermisse ich nichts bei den Songs!
Hmm das folgende „I'Am Alive“ gibt mir irgendwie so gar nichts, der Song rauscht ziemlich an mir vorbei, sollte ich mich in den Jungs getäuscht haben, nach den beiden ersten starken Nummern? Nein, hier kann ich schnell Entwarnung geben, bei „Beggars at the Door“ ist wieder alles im grünen Bereich und hier kommen auch die Modern Metaleinflüsse zum Vorschein. Auch die anschließende Halbballade „The Ungrateful Child“ weiß zu gefallen, was sicherlich auch an dem gefühlvollen Gesang von Urban liegt.
Sehr ordentlich gelungen und absolut als Hörprobe zu empfehlen sind dann in der Folge auch das ruhigere „Timeless“ und das progressive, aber dennoch melodische „Formidable Foe“.
Dazwischen fällt der mir zu progressive Titeltrack „A Time of Changes“ aber leider negativ auf, hier man sich ganz klar vergaloppiert.
Mit „Shadows of the Night“ wird dann der ordentliche Schlusspunkt unter ein neues Kapitel PROJECT ARCADIA gesetzt und ich bin mir sicher, das wenn man das Line Up stabil halten kann, wir noch viel hören werden von den Jungs!

Anspieltipps:

“Here to Learn”, “Shelter Me”, “Beggars at the Door” so wie “Timless” lege ich euch hier ganz klar ans Herz.

Fazit :

Im Großen und Ganzen geht die Leistung auf dem neuen Diskus von PROJECT ARCADIA absolut in Ordnung. Glanzpunkte der Scheibe sind aber mit Sicherheit der geniale Gesang von Neufronter Urban Breed und die Songs der ersten Hälfte. Leider schafft man es nicht ganz das starke Anfangsniveau komplett bis zum letzten Song durchzuhalten, aber auch so überwiegt hier der Anteil der gelungenen Tracks.
Fans von Modern Progmetal der nicht ganz so vertrackt ist und mit viel Melodic daherkommt werden mit “A Time of Changes auf jeden Fall viel Freude haben!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Here to Learn
02. Shelter Me
03. I Am Alive
04. Beggars at the Door
05. The Ungrateful Child
06. Timeless
07. Joy
08. A Time of Changes
09. Formidable Foe
10. The Deal
11. Shadows of the Night

Julian

MIKE LE POND - Mike LePond´s Silent Assassins

Band: Mike LePond
Album: Mike LePond's Silent Assassins
Spielzeit: 57:10 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: UDR / ADA/Warner
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.facebook.com/mike.lepond

Prog Metal Fans kennen den Bassisten Mike LePond vielleicht als langjährigen Tieftöner der US Band Symphony X, mit denen er bereits so manche starke Scheibe eingespielt hat. Mit "Mike LePond's Silent Assassins" legt der eingefleischte Kiss und Rush Fan nun sein erstes Soloalbum vor, auf dem er neben dem Bass auch die Rhythmusgitarren übernommen hat. Unterstützt wurde er dabei unter anderem von Gitarrist Mike Chlasciak (Halford, Testament), seinem Band Kumpel Michael Romeo (Gitarre und Schlagzeugproduktion) und Sänger Alan Tecchio (Hades, Watchtower). Wer hier allerdings proggigen Stoff im Stile von LePond's Hauptband erwartet liegt ziemlich daneben. Ein Blick auf das Artwork gibt die Richtung vor und so gibt es auf „Mike LePond's Silent Assassins” genau das, was die Fans des Fantasy/Mittelalter Powermetal so lieben: theatralisches, hohes Powermetal Shouting in bester Rob Halford uns US-Metal Manier,  schnelle, tight gespielte Rhythmen, fettes Drumming und, natürlich, eine Prise Ritternostalgie. Songtitel wie "The Quest", "Oath Of Honor" oder "Apocalypse Rider" lassen bei jedem Genre Fan vor Freude und Verzückung des Kettenhemd rasseln.

Tatsächlich geht es auf "Mike LePond's Silent Assassins" relativ gradlinig zu, die Songs sind typischer Powermetal Stoff, kompetent umgesetzt von erfahrenen und fähigen Musikern aus dem Genre. Aus der Masse ähnlich gelagerter Bands hebt die Platte u.a der hohe Anteil an Bass-Soli und Bass-Intermezzi hervor, bei denen LePond zeigt was er auf dem Instrument so alles auf der Pfanne hat. Nun kann man leidenschaftlich darüber diskutieren, ob der Bass im (Power)Metal tatsächlich eine exponierte Stelle als Lead-Instrument einnehmen sollte. Mir persönlich geht das hektische Gefrickel ehrlich gesagt mit fortschreitender Spieldauer ein wenig auf den Senkel. Aber es ist LePond's Soloalbum, also darf der Gute auch machen was er will. Der "Apocalypse Rider" speeded mit Doublebass Attacken, fetten, epischen Chören und wahnwitzigen Soli gleich mal schön ab durch die Mitte und gibt den Ton vor, der im Laufe des Albums gehalten wird. Das abwechslunsgreiche „Red Death“ sowie die weiteren Highlights „Masada“ und „Oath Of Honor“ sind bestes Futter für den Heavy Metal Fan der seine Musik traditionell und Stilecht bevorzugt.

Mit „Mike LePond's Silent Assassins“ erfindet der gute Mike das Metalrad zwar bestimmt nicht neu. Im Vergleich zu so einigen anderen Vertretern der Zunft wirken aber weder die Songs noch die Attitüde kitschig oder platt. Daher sei die durchweg solide produzierte Scheibe dem interessierten Fan zum persönlichen Antesten empfohlen.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Apocalypse Rider
02. Red Death
03. The Quest
04. The Outsider
05. Masada
06. Silent Assassins
07. Ragnarok
08. The Progeny
09. Oath Of Honor

Mario

Montag, 22. September 2014

GRAND DESIGN - Thrill Of The Night

Band: Grand Design
Album: Thrill Of The Night
Spielzeit: 48:10 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.granddesignrocks.com

Musik von Fans für Fans. Das könnte auf GRAND DESIGN passen. Dass die Schweden ihre Sache aber durchaus professionell machen, haben sie bereits auf den ersten beiden Alben „Time Elevator“ 2009 und „Idolizer“ 2011 gezeigt. Beides waren tolle DEF LEPPARD Gedächtnisplatten, die einfach Spaß gemacht haben. Darauf zu finden waren einige der besten LEPPARD Songs, die die Briten selbst nie aufgenommen haben. Mit „Thrill Of The Night“ steht nun Album Nummer drei in den Startlöchern.

Chefdenker, Sänger und Produzent Pelle Saether hat dieses Mal Janne Stark (guitars), Dennis Vestman (guitars), Matte Vassfjord (bass) und Magnus Ulfstedt (drums), der 2013 zur Band stieß, um sich geschart. Herausgekommen sind 10 neue Songs, die standesgemäß im Fahrwasser der britischen Vorbilder DEF LEPPARD schippern, generell aber dem Achtziger-Hardrock frönen. Meterhoch übereinander gestapelte Chöre und zuckersüße Ohrwurmmelodien sind das Ergebnis. Zusammen mit der Top Produktion von Pelle Saether macht es der dritte Streich der Schweden der Konkurrenz nicht gerade leicht. Und nachdem LOUD LION nun auch endlich nach langen Jahren ihr Debüt rausgerückt haben, legen GRAND DESIGN nach, um sich den Thron wiederzuholen.

Das sollte – bei aller Schwärmerei für LOUD LION – auch gelingen. Denn diese 10 Songs laufen runter wie Öl. Hier wird nicht gekleckert sondern geklotzt, es gibt keinen schwachen Moment. Es scheint, als hätten GRAND DESIGN mit „10 Outta 10“ schon vorausgeahnt, welches Meisterwerk sie hier geschaffen haben. Eigenständigkeit hin oder her. Aber nicht nur „10 Outta 10“ ist ein Juwel – ab der ersten Sekunde heißt es „anschnallen und und genießen“. Und zwar eine Zeitreise in das gelobte Jahrzehnt, als die Haare noch lang, die Welt noch ein bisschen weniger krank und auf MTV noch gute Musik lief. „Rawk´n Roll Heart Attack“ ist ein absoluter Kracher, „The Rush Is Gone“ ein Melodiemonster und „Get Up´n Love Someone“ ein weiterer Ohrwurm erster Kajüte. Wer es etwas plüschiger mag, ist bei der Ballade „When The Greatest Love Of All Kicks In“ oder dem ruhigeren „You´re The Only One“ richtig. “Who´s Gonna Rawk You Tonite“ (was für eine Frage :-)) und der Titelsong beenden ein Album ohne Makel.

“Thrill Of The Night“ mag nicht besonders innovativ sein, aber es macht mächtig Spaß! Und dafür muss Musik in der heutigen Zeit auch stehen. Es gibt schon genug Katastrophen, Kriege und Leid auf dieser Welt. Diese Platte mischt meine Best-Of-Liste für 2014 gehörig auf.

WERTUNG:





Trackliste:

01. U Got Me Good
02. Rawk´n Roll Heart Attack
03. The Rush Is Gone
04. 10 Outta 10
05. When The Greatest Love Of All Kicks In
06. Rid Iddup
07. Get Up´n Love Someone
08. You´re The Only One
09. Who´s Gonna Rawk You Tonite
10. Thrill Of The Nite

Stefan

THE MILESTONES - Higher Mountain - Closer Sun

Band: The Milestones
Album: Higher Moutain – Closer Sun
Spielzeit: 45:23 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 29.09.2014
Homepage: www.themilestonesmusic.com

Die Geschichte dieser „Meilensteine“ ist gespickt von kleinen Verrücktheiten. THE MILESTONES aus Finnland haben Höhen und Tiefen des Musikbusiness bereits hinter sich. Von der euphorisch empfangenen Möglichkeit, ein Album für eine große Plattenfirma in New York aufzunehmen bis hin zu den damit verbundenen Zwängen, die der Band sämtliche Jungfräulichkeit geraubt hat (falls man zuvor davon sprechen konnte) bis hin zum darauf folgenden Burn Out gibt es in der Biographie des Quintetts vieles, was das Business (leider) so mit sich bringt. Dass der Drang, Musik zu machen aber stärker war, diesem Umstand dürfen wir die Tatsache verdanken, dass THE MILESTONES dieses Jahr bereits ihr 20. Jubiläum als Band feiern und dazu mit „Higher Mountain – Closer Sun“ aufwarten.

Vier Alben in zwanzig Jahren, das ist nicht sonderlich viel. Dabei sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass der Fünfer nach dem zweiten Longplayer „Souvenirs“ 1999 zehn Jahre gebraucht hat, seine Wunden zu lecken. Das Comeback fiel 2009 mit „Devil In Me“ dementsprechend trotzig aus und lange fünf Jahre später haben sie diese elf neuen Stücke eingetütet.

Eigentlich machen die Finnen ganz einfach Hardrock, würzen ihn aber mit ein bisschen Southern Rock und dem Sound von Kapellen wie THE BLACK CROWES. Das ist auch auf dem mittlerweile vierten Langspieler so. Ausgestattet mit einem knackigen aber warmen Sound fächern die Finnen ihr Repertoire ganz breit auf und haben vom gradlinigen Rocker („Walking Trouble“, „Drivin´ Wheel“) über lockeren Mitsingsongs („Shalalalovers“) und schweren Riffs („Oh My Soul“) bis hin zu funkigen Nummern („Sweet Sounds“, „Fool Me“) und dem etwas verrückten „Damn“ viel Abwechslung an Bord. Aber auch nachdenkliche Momente gibt es z.B. mit „Grateful“ zu entdecken. Das etwas nachdenkliche „Looking Back For Yesterday“ rundet das Paket ab.

Fast jede Band wird von der gerade aktuellen Platte schwärmen, dass sie die beste ist, die sie je gemacht haben. Bei den MILESTONES ist es aber so. Sie haben Kommerz und überflüssigen Schnick Schnack hinter sich gelassen und musizieren auf „Higher Mountain – Closer Sun“ mit Herz und Leidenschaft. Die Finnen hatten auch in der Vergangenheit sehr gute Alben, dieses hier ist aber am komplettesten und ehrlichsten. Tipp!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Walking Trouble
02. Shalalalovers
03. Drivin´ Wheel
04. Oh My Soul
05. Grateful
06. Sweet Sounds
07. It´s All Right
08. You
09. Looking Back For Yesterday
10. Damn
11. Fool Me

Stefan

STICKY BOYS - Make Art

Band: Sticky Boys
Album: Make Art
Spielzeit: 37:37 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 29.09.2014
Homepage: www.stickyboys.eu

Da sind sie wieder – die verrückten Franzosen. Woher ich das weiß? Ich hab keine Ahnung, aber die Tatsache, dass man sich auf den Promo-Fotos eine Tüte über die Rübe zieht, lässt das doch ein bisschen erahnen. „Make Art“ nennt sich das zweite Album der STICKY BOYS, die 2012 mit ihrem Debüt „This Is Rock´n Roll“ in die Szene geplatzt sind und jedem gezeigt haben, dass die Lehre der drei Akkorde auch in Frankreich bekannt ist. Dass der neue Albumtitel aber auch nicht ganz ernst genommen werden kann, zeigt schon das Cover Artwork, denn hier wird die Kunst eher ähem einfach dargestellt. Und so verhält es sich auch mit der Musik des Trios aus Paris, und das ist nicht negativ gemeint.

AC/DC dürfte in der Jugend der beiden Gründer J.-B- Chesnot (bass) und Alex Kourelis (guitars) sowie Schlagzeuger Tom Bullot schon eine übergeordnete Rolle gespielt haben. Aber die Franzosen erweitern ihr Repertoire gerne mal mit einer gehörigen Portion Punkrock, wie es auch AIRBOURNE gerne tun. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Art und Weise der Franzosen hier besser gefällt, bei AIRBOURNE klingt das oft so, als müssten sie immer auf Teufel komm raus hart klingen.

Die STICKY BOYS hingegen wirken selbst bei schnellen Stücken wie dem Öffner „Mary Christmas“ (ja ist denn schon wieder Weihnachten?), „Bad Reputiation“ (MOTÖRHEAD lassen grüßen), „Party Time“ oder „Uncle Rock“ sehr cool, obwohl hier die Kuh ordentlich fliegt. Dass sie aber auch dem neuen Rundling auch die Riff-Rocker nicht vergessen haben, zeigen das geile „High Power Thunder“ oder „Love On The Line“. Insgesamt hat das Trio aber mehr schnelle Nummern auf die Scheibe gepackt und bringt so noch mehr rohe Energie rüber.

Was man aus drei Akkorden alles machen kann, das beweisen viele – oftmals gute – Bands aus der ganzen Welt. Aber eines steht fest: die STICKY BOYS sind wohl  Frankreich´s australischste Band – das untermauern sie mit ihrem zweiten Album „Make Art“ eindrucksvoll! Macht Spaß!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Mary Christmas
02. Bad Reputation
03. High Power Thunder
04. Mrs. Psycho
05. Uncle Rock
06. Party Time
07. The Future In Your Hands
08. Love On The Line
09. The Game Is Over
10. Juicy Lucy
11. Make Art

Stefan

220 VOLT - Walking In Starlight

Band: 220 VOLT
Album: Walking In Starlight
Spielzeit: 61:00 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.220volt.se

Aller guten Dinge sind drei! Das denken sich die schwedischen Hardrocker 220 VOLT und nehmen zum dritten Mal Anlauf. Nach ihrer vielversprechenden Karriere in den Achtzigern lösten sie sich wie viele ihrer Kollegen Anfang der Neunziger – genauer gesagt 1992 – erstmal auf. 1997 erschien quasi posthum ein weiteres Album und zwischen 2002 und 2008 brachte die Band zwei Studioalben, eine Livescheibe sowie eine Weihnachts-EP auf den Markt. Danach wurde es abermals still im Bandlager, jetzt blasen die beiden Gründungsmitglieder Thomas Drevin und Mats Karlsson (beide guitars) mit Anders Engberg (THERION, LIONS SHARE), dem neuen Mann am Mikrofon, sowie Drummer Peter Hermansson erneut zum Sturm.

Das trifft auf den Öffner, der gleichzeitig Titeltrack ist, aber nicht so ganz zu. Denn hier haben wir einen Midtempostampfer, der allerdings erster Güte ist. Etwas knackiger geht es beim folgenden „System Overlaod“ zu. Moderner und flotter sind die Schweden hier unterwegs. Auch das mit leichten Prog-Elementen aufgepeppte „Broken Promises“ und die Uptemponummer „Through The Wastelands“ lassen erkennen, dass dieses Album nicht 1989 entstanden sein kann. Muss es ja auch nicht, denn mit dem krachenden „Alive“, „Burning Heart“ oder „Stranded“ gibt es auch genug klassisches Material auf „Walking The Starlight“. Es sollte also für jeden etwas dabei sein.

An ihr Meisterstück „Eye To Eye“ von 1989 werden 220 VOLT wohl nicht mehr herankommen. Aber das wird auch niemand erwartet haben – solche Vergleiche geraten immer in Schieflage. Ob ein knackiger 10-Tracker unterm Strich besser gewesen wäre ist wohl ein Thema, wo sich die Geister scheiden. Fakt ist, dass alle Stücke ein gewisses Niveau halten und somit die Veröffentlichung rechtfertigen. Das hört sich jetzt sehr kalt an, aber ab und zu muss die Fanbrille eben auch abgelegt werden. Die Platte läuft gut durch, hat aber bis auf 2 oder 3 Ausnahmen keine alles überstrahlenden Stücke. Dennoch ist „Walking In Starlight“ ein gutes Comeback und ein gutes Fundament, auf dem sich wunderbar aufbauen lässt. Für die alten Fans der Band sicher eine willkommene Geschichte, aber auch Leute, die bisher noch nichts von den Schweden gehört haben, empfehlenswert. Die sollten sich aber dann unbedingt auch noch mit dem frühen Werk auseinandersetzen.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Walking In Starlight
02. System Overload
03. Broken Promises
04. Alive
05. Blind
06. Stranded
07. Get Me Out
08. The Waiting
09. Through The Wastelands
10. Burning Heart
11. Take A Good Look
12. One Good Reason
13. Guiding Light

Stefan

Freitag, 19. September 2014

THOMSEN - Unbroken

Band: Thomsen
Album: Unbroken
Spielzeit: 45:40 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Artist Station
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.thomsen-unbroken.de

Erinnert sich noch jemand an die Supergroup THOMSEN rund um den Mastermind Rene Thomsen?
Anno 2009 scharte der gute Rene eine illustre Truppe um sich, unter anderem mit Jürgen Wulfes, Bobby Jarzombek, Stefan Schwarzmann, Neil Murray, Timothy 'Nibbs' Carter,Jan S.sowie Herman Frank und spielte mit ihnen zusammen das Album "Ruthless" ein. Bei Presse und Fans kam das Album sehr gut an und jetzt nach jahrelanger Stille lässt die Band THOMSEN, nun mit Robert Soeterboek (WICKED SENSATION,AYREON) und Denis Brosowski (IRON FATE) am Mirko, wieder von sich hören!
Denn das neue Album "Unbroken" liegt mir nun zur Rezension vor und liebe Leute ich übertreibe nicht wenn ich sage das hier etwas ganz Großes auf uns zu kommt! Im Vergleich zum Debütalbum erfolgt ein Quantensprung, das kann ich euch jetzt schon mal verraten.
Personell ist das bekanntestes Mitglieder der Truppe, außer den schon angesprochenen Sängern, der zweite Gitarrist Mike Pesin von MAGISTARIUM.
Ebenfalls personell vertreten sind einige Gäste, unter anderem Udo Dirkschneider (U.D.O, ACCEPT), Vinny Appice (BLACK SABBATH, DIO), Helge Engelke (FATES WARNING), Bobby Jazombeck (HALFORD, RIOT) oder Andre Hilgers (RAGE, SINNER).
Jetzt aber ohne weitere Umschweife zur Mucke, denn mit dem Opener „Draw the Curtain“ wartet direkt der erste Volltreffer auf uns. Das schon aus dem Internet bekannte Stück schraubt sich gerade zu in die Gehörgänge und bleibt dort ewig haften! Ein geiler Chorus und ein stampfender Beat, mehr braucht es dafür nicht!
Das anschließende, schnelle „In Steel we trust“ steht dem Opener in nichts nach, den absoluten Ohrwurm hat man dann aber wieder mit dem, ebenfalls schon aus dem Internet bekannten, „New Horizon“ geschaffen. Hier prallen epische, mehrstimmige Chöre auf geile, knallende Riffs und einer genialen Gesangsleistung von Sänger Robert. Ein geiler Song!
„Break the Spell“ ist ebenfalls wieder nicht von schlechte Eltern, aber wie zuvor schon, ist der übernächste Song dann wieder der absolute Killer. Denn bei „Dream“ haben wir einen Song der ein bisschen in die melodischere, ruhigere Richtung tendiert. Der harte Metalhammer kreist hier aber trotzdem ganz schön und der Chorus ist erneut dermaßen eingängig, das es eine wahre Freude ist dem Ganzen zu zuhören.
Mit „Fools of Fortune“ haben wir ziemlich genau die Mitte der Scheibe erreicht und genauso wie bisher auch wird uns hier erstklassige Melodic Heavy Metalkost geboten.
Eigentlich schon echt beängstigend wie der gute Rene Thomsen die Songs so eingängig hinbekommen hat, ok er hat sich aber natürlich auch ganz schön Zeit gelassen mit dem neuen Album : - ).
Und richtig schlechte Songs werden wir auch bis zum Schluss des Albums nicht mehr finden, es gibt zwar den einen oder anderen etwas unspektakulären Song, gut hörbar sind sie aber alle. Absolut Glanzpunkte sind mit den Tracks „Into the Unknown“, „Unbroken“ und dem Udo Dirkschneider Gastspiel sowie DIO Tribute „We made it“ erneut auszumachen.

Anspieltipps:

Richtig schlechte Songs sucht man hier vergebens, alles ist hier bärenstark und absolut hörbar!

Fazit :

Ach ja was war ich froh als ich die Ankündigung las das es ein neues THOMSEN Album geben wird. Das erste Album hatte, wie gesagt, nicht nur mich damals begeistert und da der gute Rene bestimmt nicht seinen Stil komplett umkrempelt, war klar was einen auf dem neuen Werk “Unbroken” erwartet.
Und der neue Diskus enttäuscht zu keiner Zeit! Geboten wir uns kraftvoller Heavy Metal der melodischen Art, gesanglich wird das Ganze absolut genial von Robert und Denis rüber gebracht und mit den benannten Gästen haben wir hier ein erstklassige zweites Album der Band welches sich Anhänger des Genre auf keinen Fall entgehen lassen sollten! Ziehen wir den Vergleich zum ersten Album, wirkt das Ganze hier eine ganze Ecke griffiger und kompakter und somit ist eine Steigerung zum Vorgängerdiskus hier absolut erkennbar!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Draw the Curtain
02. In Steel we trust
03. New Horizon
04. Break the Spell
05. Dream
06. Fools of Fortune
07. Into the Unknown
08. Unbroken
09. Six Thirteen 64
10. We made it
11. One
12. Tears of the Sun (Live)

Julian

JOE BONAMASSA - Different Shades Of Blue

Band: Joe Bonamassa
Album:
Spielzeit: ?
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Mascot Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.jbonamassa.com

Jep, die inflationäre Flut an Veröffentlichungen des Blues Rock Superhero JOE BONAMASSA kann wohl auch eingefleischten Fans die Verzweiflungsfalten ins Gesicht zaubern. Kaum ist die eine Scheibe verdaut, da kommen schon die beiden nächsten um die Ecke. Und wo andere Künstler auch gerne ihr Konto durch Live-Platten aufbessern, da macht der Herr BONAMASSA natürlich nix unter einem 4er Paket (siehe das „Tour de Force“Package aus dem Jahr 2013). Das letzte Studiowerk unter eigenem Namen des noch jungen Saitenhexers liegt ja nun schon sage und schreibe 2 Jahre zurück, da wird's doch mal wieder Zeit für neues Futter für die Gemeinde. Aber BONAMASSA und sein Haus- und Hof-Produzent Kevin Shirley (u.a. Aerosmith, Iron Maiden) sind viel zu professionell um lediglich immer wieder das gleiche Album rauszuhauen. Mal wird die BONAMASSA Live-Band fürs den Studiojob ausgetauscht, dann wird wieder Songtechnisch an den Stellschräubchen gedreht. Die Besonderheit diesmal: auf "Different Shades Of Blue" gibt's so gut wie keine Fremdkompositionen, bzw. Coversongs zu hören – fast alle Tracks stammen ausnahmsweise aus der Feder des Chefs und seinen Co-Schreibern wie u.a. Jonathan Cain (Journey) oder Jerry Flowers (Keith Urban). Die Liste an Gastmusikern ist ebenfalls atemberaubend. So steuern zum Beispiel solche Koryphäen wie Reese Wynans (Orgel, Klavier), Carmine Rojas (Bass), Anton Fig (Schlagzeug, Percussion) oder Lenny Castro (Percussion) Ihr Talent zum akustischen Gelingen der fantastisch klingenden Platte bei.

Es wird wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, dass BONAMASSA kein guter Gitarrist ist. Sein Ton, sowohl vom Equipment als auch aus den Fingern ist oberste Champions League. Originalität ist dann schon eher ein Begriff, der beim guten Joe mit Vorsicht einzusetzen ist. Mit abgeklärter Souveränität klingt's halt im einen Moment oft haargenau wie Eric Johnson während man glaubt beim nächsten Solo dem seligen SRV zu lauschen. Mit „Different Shades Of Blue“ könnte es BONAMASSA aber tatsächlich gelingen auch der Schar an Nörglern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Neben den obligatorischen Blues-getränkten Nummer-Sicher Tracks gibt es diverse richtig gut geschrieben Songs zu bestaunen, unter denen das peppige „Love Ain’t A Love Song“ oder der packende Titeltrack als absolute Highlights und Anspieltipps genannt sein sollen. Überhaupt ist BONAMASSA ein zeitloses Album mit den gewohnt fetten Sounds und einer 1A Produktion gelungen, das seinen ziemlich einzigartigen Stand in der Szene noch weiter verfestigen dürfte.

Tja, mann kann's drehen und wenden wie man will, wo JOE BONAMASSA draufsteht ist auch JOE BONAMASSA drin. Diesmal allerdings hat man diesmal den Eindruck auch mal etwas mehr vom Musiker BONAMASSA selbst zu hören als nur von seinen vielfältigen Einflüssen. Somit gelingt es ihm tatsächlich, dank der Hilfe einer ganzen Riege an Studio-Cracks, seiner Solo-Karriere eine neue Wendung zu geben. Ein weites fettes Ausrufezeichen in der schon beinahe unüberschaubaren Diskographie des jungen Herrn im feinen Zwirn.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Different Shades Of Blue
02. Oh Beautiful!
03. Love Ain’t A Love Song
04. Living On The Moon
05. Heartache Follows Wherever I Go
06. Never Give All Your Heart
07. I Gave Up Everything For You, ‘Cept The Blues
08. Different Shades Of Blue
09. Get Back To Tomorrow
10. Trouble Town
11. So, What Would I Do

Mario

HALCYON WAY - Conquer

Band: Halcyon Way
Album: Conquer
Spielzeit: 52:25 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.halcyon.net

„Conquer“ ist das vierte Album der amerikanischen Modern/Progressive Metalband HALCYON WAY die damit nun auch hier in Europa versuchen Fuß zu fassen. Bislang sind die Jungs nämlich bei uns noch recht unbekannt, da offiziell noch keine Veröffentlichung von ihnen den Weg über den großen Teich gefunden hat.
Als Fan von so Bands wie EVERGREY oder NEVERMORE sollte man nun einmal genauer lauschen, denn die Jungs verstehen es gekonnt gewaltige Riffs mit eingängigen Refrains zu kreuzen und haben schon mit so Größen wie SAXON, FATES WARNING oder U.D.O die Livebretter geteilt.
Ach so die Truppe könnte auch den Zockern unter euch bekannt sein, findet man einige Songs der Band doch bei dem Spiel Rockband auf der PS3 und der XBox.
Die Zielgruppe ist also klar, dann horchen wir doch mal flugs rein in den Opener, gleichzeitig Titeltrack, „Conquer“. Nach einem langsamen Beginn haben wir es in der Folge des Tracks mit einem klassischen Midtempotrack zu tun, der aber mit Progressive Metal nicht so viel zu tun hat. Hier regiert eher der Modern Metal, gepaart mit eingängigem Heavy Metal. Als Opener ist das Ganze auf jeden Fall schon mal top!
Das schon aus dem Internet bekannte „Web of Lies“ folgt als Nächstes. Man setzt den eingeschlagenen Weg des Openers gekonnt fort, würzt das Ganze aber noch mit einem absolut eingängigen Chorus und mit ein paar gut eingestreuten Growls und fertig ist eine erstklassige Melange aus Modern und Heavy Metal. Bloß wo ist denn nun der angekündigte Progressive Metal?
Der kommt nun mit den anschließenden Tracks so richtig ins Spiel. Leider muss ich sagen mixt man teilweise ein bisschen zu wild und verliert ab und an mal ein wenig die melodische Linie, so das einige Songs in der Folge nur noch als wildes Sammelsurium durchgehen. Die Glanzpunkte sind hier aber auf jeden Fall das etwas ruhiger anmutende „Home“, das eingängige „Hatred is my Cause“ sowie das ebenfalls etwas ruhigere „Save your Tears“. Letzteres kommt wieder mit vielen eingestreuten Growlparts daher.
Über das ebenfalls recht ordentliche „Unbroken“ geht es dann in den letzten Teil der Scheibe der mit „King of Ruin“ und dem abschließenden „Eviscerate the Morning Sun“ leider nicht mehr so gut besetzt ist.
Auch nach verklingen des letzten Tons beschleicht mich das Gefühl das man hier auf Teufel komm raus komplex sein wollte, weniger ist halt manchmal doch mehr!

Anspieltipps:

Mit “Conquer”, “Web of Lies”, “Home” sowie “Hatred ist my Cause” seid ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Fazit :

An sich ist der neue Diskus von HALCYON WAY ja nicht schlecht. Man bekommt eine recht ordentliche Mischung irgendwo zwischen Modern und Heavy/Progressive Metal, der mal mehr mal weniger eingängiger ist. Zwar finden sich hier auch ein paar Füllersongs auf dem Album, aber der Großteil der Nummern geht absolut in Ordnung.
Warum dann nun aber nur eine Wertung im siebener Bereich? Nun zum einem ist mir das Album einen Tucken zu lang, weniger ist manchmal mehr und zum zweiten gehen mir die eingeschobenen Growl Passagen nach der Zeit tierisch auf den Keks! Die Dinger haben für mich absolut keinen Mehrwert sondern irgendwie klingt das Ganze nach “Komm wir mixen jetzt nochmal einen anderen Stil mit rein und machen einen auf Komplex”, hätte man also absolut weg lassen können!
Trotzdem können hier Fans von Modern Metalklängen ruhig einmal näher rein hören, die Truppe wird ihren Weg machen, da bin ich mir sehr sicher!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Conquer
02. Web of Lies
03. Conceived in Toment
04. Home
05. World comes Undone
06. Militant
07. Hatred is my Cause
08. The Poisend Apple
09. Save your Tears
10. Unbroken
11. King of Ruin
12. Eviscerate the Morning Sun

Julian

ZODIAC - Sonic Child

Band: Zodiac
Album: Sonic Child
Spielzeit: 60:37 min
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.zodiac-rock.com

Die Retro-Rock Welle hat viele Gesichter. Meistens haben alle - ob gut oder schlecht - eine Gemeinsamkeit. Der Sound der diversen Retro-Rocker hat viel von alten Black Sabbath und Pentagram Alben, sprich eine Verwurzelung in der Geburtsphase des Doom Metal. Von dieser Masse heben sich nur wenige Bands ab, eine davon ist ZODIAC. Die Jungs aus Münster haben in den letzten drei Jahren jeweils ein Album veröffentlicht, der neuste Output heißt "Sonic Child". Und wie zuvor liegen die Wurzeln eher bei Bands wie LED ZEPPELIN, PINK FLOYD, STEVIE RAY VAUGHAN oder ZZ TOP. Der Sound von ZODIAC ist entspannt, unaufgeregt, verträumt und trotzdem mitreißend.

Auf "Sonic Child" hat sich daran nichts geändert. Auch die schnelle Folge der Veröffentlichungen hat sich in keinster Weise negativ auf die Qualität des neuen Langspielers ausgewirkt. Die markante Stimme von Nick van Delft schwebt über den Kompositionen, die größtenteils sanft und ruhig geraten sind, mit jeder Menge Gefühl vorgetragen. Besonders emotional wird es bei "Sad Song", welcher seinem Titel alle Ehre macht. Classic Rock, Blues Rock und dezente psychedelische Klänge wechseln sich auf "Sonic Child" ab, dabei wirkt das Album wie aus einem Guss. Ausfälle sind keine zu verzeichnen.

Die Produktion ist staubtrocken, fängt den Sound aber perfekt ein. Dazu das äußerst gelungene Cover, die Band widmet sich allen Zutaten für ein starkes Album mit der gleichen Aufmerksamkeit.

Wer ZODIAC bis dato schon verfallen ist, wird auch mit dem dritten Studioalbum voll und ganz zufrieden gestellt. Und wer eine verträumte Version der BLUES PILLS sucht, hat hier auch die richtige Band gefunden.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Intro - Who I Am
02. Swinging On The Run
03. Sonic Child
04. Holding On
05. Sad Song
06. Out Of The City
07. A Penny And A Dead Horse
08. Good Times
09. Rock Bottom Blues
10. Just Music
11. Not Fragile
12. Shine On

Chris

HELLDORADOS - Lessons In Decay

Band: Helldorados
Album: Lessons in Decay
Spielzeit: 40:50 min
Stilrichtung: Heavy Rock/Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.helldorados.com

Nach ihrem selbstbetitelten Debut 2012 kommen die Schwaben HELLDORADOS nun mit ihrem zweiten Album um die Ecke. Das Recording übernahmen hierbei Sven "Samson" Geiger (FOH Scorpions, Saxon, Motörhead u.v.m.) und Ulrich "James" Herter (u.a. Blue Night Shadow, Sternenhimmel) und für den Mix war Sven "Samson"
Geiger in den legendären Atlantis 3.0 Studios in Reutlingen zuständig.
Beim Wacken Open Air oder dem Bang Your Head!!! Festival, als Support für unter anderem The Darkness, Y&T oder Bullet oder auf Europa-Tour mit Rhino Bucket machte das Quartett schon von sich reden, mal sehen wie es mit ihrem neuen Album „Lessons In Decay“ aussieht.
Soll dies laut Infosheet nach einer Mischung aus QUEEN, SACRED REICH und SCORPIONS klingen, erinnern mich die Songs eher an METALLICA zu „Kill ‘em all“-Zeiten (zumindest der Gesang) mit einer kräftigen Portion Punk und Sleaze. Auch AC/DC hört man deutlich heraus, zum Beispiel bei „The Devil Takes The Hindmost“. „Let Us Play“ mit seinem Backgroundgesang und verspielten Gitarrenelementen ist recht „glamig“, genauso wie „Anytime, Anywhere“, mit dem ich so meine Probleme habe. Der Refrain völlig Banane, geht dieser Song einem irgendwie trotzdem nicht aus dem Kopf. Leider ist er zusammen mit „Something Sweet“, einem dumm-lustigen Partysong und eventuell noch dem schon genannten „Let Us Play“ das einzige was einem hier länger im Ohr bleibt.

Anspieltipps: „Something Sweet“, „Let Us Play“

Fazit: Auf „Lessons In Decay“ gibt es nichts, was nicht schon dagewesen wäre, was an sich nicht unbedingt negativ ist, aber trotzdem etwas wackelig auf den Beinen steht. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass einige der Songs Live ganz gut kommen und im Hintergrund einiger Partys zu später Stunde auch noch Spaß machen.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Seven Deadly Sins
02. In for the Kill
03. By the Progress
04. The Devil takes the Hindmost
05. Anytime, Anywhere
06. Let us Play
07. Megalomaniac
08. Wake Up Dead
09. To Live is to die
10. Something Sweet
11. We won't back down

Lotta

Mittwoch, 17. September 2014

WORK OF ART - Framework

Band: Work Of Art
Album: Framework
Spielzeit: 48:35 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.09.2014
Homepage: www.facebook.com/musicofworkofart

Als das schwedische Dreigestirn Lars Säfsund (vocals), Robert Säll (guitars, keyboards) und Herman Furin (drums) im Jahre 2008 ihren ersten Tonträger unter dem Banner WORK OF ART veröffentlichten, ging ein Ruck durch die Musikwelt – zumindest durch die mittlerweile doch recht überschaubare Anhängerschaft, die sich immer noch dem klassischen AOR verschrieben hat. „Artwork“ ist jetzt schon ein moderner Klassiker und geizt nicht mit Hits wie es TOTO, JOURNEY oder SURVIVOR zu ihren Glanzzeiten nicht besser hätten machen können. Mit dem 2011 erschienenen Album „In Progress“ legte das Trio stark nach und jetzt steht mit „Framework“ – abermals drei Jahre danach – das dritte Werk in den Startlöchern. Zwar war die Platte schon länger in Planung und hätte schon längst fertig sein sollen, aber die Aktivitäten von Robert Säll bei W.E.T. und die Gesundheit von Lars Säfsund machten diesen Plänen den Garaus.

Dass WORK OF ART erst 2012 damit begannen, ihre Songs auch live zu präsentieren, mag vielleicht etwas ungewöhnlich sein, dennoch kann man behaupten, dass damit ein weiterer Baustein für die neuen Songs hinzugefügt wurde, denn die 11 neuen Kreationen klingen äußerst kompakt und durchdacht wie eh und je. Auch auf Album Nummer drei findet sich ein Stück, das mit einem Frauennamen ausgestattet wurde. „Natalie“ ist somit die Weiterführung dieser Tradition, eigentlich ist das aber ganz zufällig entstanden. Aber „Natalie“ ist ein würdiger Nachfolger von „Camelia“ vom Debüt und „Emelie“ vom Zweitling. Und überhaupt haben sich die Herren Säfsund/Säll/Furin wieder ganz weit gestreckt, um nur erstklassiges Material auf dieser Silberscheibe zu versammeln. Manchmal ist es schon verwunderlich, wie leicht dieses Gespann solch hochklassiges Material aus dem Ärmel schüttelt, wenn man bedenkt, für wen vor allem Robert Säll schon unzählige Songs geschrieben hat.

“Framework“ gehört, wie auch schon die beiden ersten Alben, in jede Sammlung, sofern sich dort die oben genannten Bands ebenfalls tummeln. WORK OF ART ist erneut ein bärenstarkes Album gelungen, das keine Schwächen offenbart. Weder beim Songwriting, bei der Umsetzung noch beim Sound. Somit kann man auch dem dritten Album der Schweden attestieren, dass es nahezu perfekt ist. Wer Anspieltipps benötigt: Der Opener „Time To Let Go“, „How Will I Know“, „Natalie“ oder „The Turning Point” dürften ausreichen, um den Geldbeutel zu zücken.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Time To Let Go
02. How Will I Know
03. Shout Till You Wake Up
04. Can´t Let Go
05. How Do You Sleep At Night
06. Over The Line
07. The Machine
08. Hold On To Love
09. Natalie
10. The Turning Point
11. My Waking Dream

Stefan

SLASH feat. MYLES KENNEY AND THE CONSPIRATORS - World On Fire

Band: Slash feat. Myles Kennedy and The Conspirators
Album: World On Fire
Spielzeit: 77:12 min.
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 15.09.2014
Homepage: www.slashonline.com

2010 startete SLASH seine Solokarriere mit seinem selbstbetitelten Album mit einigen Gastsängern, unter anderem OZZY OSBOURNE und FERGIE. Bei seinem nunmehr dritten Album scheint er seine Traumbesetzung mit MYLES KENNEDY und THE CONSPIRATORS (Brent Fitz/Schlagzeug und Todd Kerns/Bass) gefunden zu haben. Für „World On Fire“ holten sie sich Contemporary Künstler Ron English mit ins Boot genauso wie Michael "Elvis" Baskette (Alter Bridge, Falling In Reverse, Incubus) als Produzent.
„World On Fire“ trägt die Bezeichnung Longplayer völlig zurecht, denn mit einer Spiellänge von fast 80 Minuten und 17 Songs sollte man schon etwas Zeit mitbringen, wenn man alles durchhören möchte.
Der Einsteiger und Titelsong bringt gleich richtig Stimmung in die Bude und auch zu „Automatic Overdrive“ kann man gut feiern. Auch wenn er etwas kürzer sein könnte, ist „Wicked Stone“ mit seinem mitreißenden Groove einer meiner Favoriten des Albums. Auch „30 Years To Life“ macht Freude, indem es erst auf eine Bluesnummer einstellt und dann doch noch gut abgeht. „Bent To Fly“ lässt es dann etwas ruhiger angehen bevor es mit „Beneath The Savage Sun“ richtig heavy wird!
„Withered Delilah“ hat wieder ein wunderbares Riff, jedoch ist der Rest relativ unspektakulär. „Avalon“ ist mit seinem coolen Intro und tollen Backing Vocals ein weiteres Highlight. Bei „The Dissident“ passt das Intro nicht zum Song bzw. hätte es dort einen besseren Übergang gebraucht. Überhaupt mag sich der Song nicht so recht in das Album einfügen, ist aber dennoch nicht schlecht.
„Safari Inn“ ist schließlich ein Instrumentalsong, den man sich gut anhören kann und der wohl auch auf einem SLASH Album nicht fehlen sollte.
„The Unholy“ hätte man auch getrost weglassen können, vor allem als krönenden Abschluss hätte ich mir etwas aufregenderes gewünscht.

Das Album ist auf jeden Fall Wert gehört zu werden, es sind tolle Nummern dabei. Vor allem der Mix aus Old School und Modernem gefällt mir persönlich sehr gut.
Leider gibt es aber bei so einer Menge Songs einige Füller, die es nicht gebraucht hätte und auch die Länge der Songs hätte man hier und da etwas reduzieren können.
Trotz der vielen eingängigen Riffs und Refrains, fehlt der ultimative Kracher, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht, was vielleicht ebenfalls daran liegen mag, dass man einfach zu sehr überschüttet wird.

Anspieltipps: „Wicked Stone“, „Avalon“

WERTUNG:







Trackliste:

01. World On Fire
02. Shadow Life
03. Automatic Overdrive
04. Wicked Stone
05. 30 Years to Life
06. Bent to Fly
07. Stone Blind
08. Too Far Gone
09. Beneath the Savage Sun
10. Withered Delilah
11. Battleground
12. Dirty Girl
13. Iris of the Storm
14. Avalon
15. The Dissident
16. Safari Inn
17. The Unholy

Lotta