Album: Elevation
Spielzeit: 60:45 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Ghost Dancer Music
Veröffentlichung: 08.09.2014
Homepage: www.skyscraperofficial.com
Gibt es so etwas wie die Gnade der frühen Geburt? Wenn dem so ist, kann das aber auch manchmal ein Fluch sein (und das liegt nicht am Alter). Auf der einen Seite hat man vielleicht AC/DC noch mit Bon Scott gesehen – auf der anderen Seite fühlt man sich mit der heutigen Flut immer neuer Projekte und Bands überfordert. Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass die goldenen Achtziger (und das waren sie wirklich, auch ohne die rosarote Fanbrille) so viele großartige Platten hervorgebracht haben und der Großteil der neuen Bands praktisch nur die alten Einflüsse verarbeitet und immer wieder die gleichen Alben fabriziert, dann ist es vielleicht ein Fluch, all die hervorragende Musik von vor 20 – 25 Jahren zu kennen (oder wenigstens einen Teil davon). Aber was ist mit jungen Fans? Die entdecken vielleicht neue Bands mit denselben Augen wie wir damals Kapellen wie FM, JOURNEY oder BAD ENGLISH samt ihrer nicht so bekannten Kollegen.
Und aus diesem Blickwinkel wollen wir uns heute mal das Debüt des britisch/norwegischen Branchenneulings SKYSCRAPER zu Gemüte führen. Schaut man auf die Liste der Beteiligten, findet man – einmal mehr – bekannte Namen der Szene. Jeder muss sehen, was zum Beißen auf den Tisch zu bekommen und da die Zeiten im Business alles andere als rosig sind, resultiert daraus immer mehr Masse. Und so kommt es, dass ich hier und heute bereits die zweite Platte vor mir liegen habe, die von Martin Kronlund produziert wurde (die erste war die neue SCAR FOR LIFE). Sensationell!
Apropos Masse: da haben sich SKYSCRAPER nicht lumpen lassen, denn sie haben gleich 14 Stück auf „Elevation“ gepackt. Gäbe es noch zu klären, wer denn hinter SKYSCRAPER steckt – bitteschön: neben Sänger Lee Small, der aktuellen Stimme von SHY gehören noch Gitarrist Tor Talle (JOE LYNN TURNER, OVERLAND etc.) und Bassist David Boyce (AIRRACE) zum Line-Up, das komplettiert wird von Gastmusiker Imre Daun (drums, SALUTE). CHICAGO Gitarrist Bruce Gaitsch ist ebenfalls auf der Gästeliste zu finden.
Kommen wir aber endlich zur Musik auf „Elevation“. Und die ist ganz im Fahrwasser der Hauptbetätigungsfelder aller Protagonisten angesiedelt. Eine bessere Umschreibung gibt es wohl nicht. Daraus ergibt sich dann auch, dass alles schon einmal da gewesen ist. Doch der frische Start in Form von „Sail Away“, das klassische „Monday Morning“, das gefühlvolle „Across The Barricades“ (keine Ballade) oder das lockere „Walk Through Fire“ sind durchaus Songs, die Spaß machen. Das einfach benannte „Skyscrapers“ ist ebenfalls gekonnte Melodic-Kunst.
Lassen wir einmal die Tatsache bei Seite, dass das hier schon hunderte Male in ähnlicher Form veröffentlicht wurde, geben SKYSCRAPER eine durchweg gute Figur ab. Ihr typischer Achtziger-Melodic-Rock ist zeitlos und gut produziert, jedoch ohne Ecken und Kanten und der ein oder andere Song will nicht hundertprozentig zünden. Ob in SKYSCRAPER genügend Talent steckt, sollte ein kurzer Blick auf die Liste der Beteiligten beantworten. „Elevation“ ist ein grundsolides Debüt geworden. Recht viel mehr aber leider auch nicht – dafür gibt es zu viele ähnlich gelagerte Releases mindestens gleicher Qualität.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Sail Away
02. Monday Morning
03. Fay Wray
04. Across The Barricades
05. Everybody Cries Sometimes
06. Walk Through Fire
07. Runaway Hearts
08. Skyscrapers
09. Through The Eyes Of Liberty
10. The Sky Is Turning Blue
11. Playing With Fire
12. Sweet Little Sister
13. Where Love Is Waiting (Bonus Track)
14. Runaway Hearts (Acoustic – Bonus Track)
Stefan
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