Sonntag, 27. Juli 2014

SKID ROW - Rise Of The Damnation Army - United World Rebellion: Chapter Two

Band: Skid Row
Album: Rise Of The Damnation Army – United World Rebellion: Chapter Two
Spielzeit: 28:50 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: UDR/Warner
Veröffentlichung: 01.08.2014
Homepage: www.skidrow.com

Seit der Trennung von Sänger Sebastian Bach meckern die Fans an SKID ROW herum – das ist jetzt 18 Jahre her. Zugegeben: die ersten beiden Alben waren schon eine Macht und die Band einfach klasse, aber schön langsam sollte es auch der letzte Ewiggestrige kapiert haben, dass es wohl keine gemeinsame Zukunft mehr geben wird. Also sollte Johnny Solinger endgültig akzeptiert werden. Ehrlich gesagt habe ich die Karriere nach der Ära Bach nach mehrmaligem Probehören von Alben wie „Thicksin“ oder „Revolutions Per Minute“ nicht mehr weiterverfolgt.

Als dann Mitte letzten Jahres die erste von drei geplanten EP´s der „United World Rebellion“-Reihe auf den Markt kam, war die Überraschung doch recht groß, dass sich Solinger teilweise sehr an seinem Vorgänger orientierte und auch der Sound sehr viel klassischer ausfiel als noch ein paar Jahre zuvor. Das Songwriting war fast wie anno dazumal, total durchschlagende Hits fehlten zwar, aber das durchgehende Level war sehr hoch. Dementsprechend gespannt konnte man also auf den zweiten Teil „Rise Of The Damnation Army“ sein.

Und schon das eröffnende „We Are The Damned“ knallt ordentlich rein. Ich glaube, so haben sich die Fans ihre SKID ROW immer gewünscht. Wie auch schon auf Teilen der Vorgänger-EP ist der Punk zurück im Bandsound, die eingängigen Melodien wurden dabei nicht vernachlässigt und Mr. Solinger klingt fantastisch. Ein bisschen „Slave To The Grind“ liegt in der Luft, wenn man sich „Damnation Army“ anhört und auch „Give It The Gun“ könnte ohne weiteres auf dem 1992er Hitalbum stehen. Mit „Catch Your Fall“ gibt es auch eine Ballade zu hören und für „Zero Day“ stimmen die Amis die Gitarren ein paar Stockwerke tiefer. Hier greifen SKID ROW die beiden eingangs erwähnten Alben auf, überspannen den Bogen dabei aber nicht.

Als Bonus sozusagen gibt es zwei Coverversionen von QUEEN („Sheer Heart Attack“) und AEROSMITH („Rats In The Cellar“), die hübsch anzuhören sind und mit einer kräftigen Prise Punkrock umgekrempelt wurden. „Riot Act“ lässt grüßen.

SKID ROW haben sich selbst eine Verjüngungskur verpasst, ob gewollt oder nicht, auch der zweite Teil der „United Word Rebellion“ Serie ist ein Weckruf an die alten Fans und an alle, die auf Kick-Ass Rock´n Roll stehen. Stark!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. We Are The Damned
02. Give It The Gun
03. Catch Your Fall
04. Damnation Army
05. Zero Day
06. Sheer Heart Attack (Coverversion QUEEN)
07. Rats In The Cellar (Coverversion AEROSMITH)

Stefan

VICTORY - Don´t Get Mad Get Even (Re-Release)

Band: Victory
Album: Don´t Get Mad – Get Even (Re-Release)
Spielzeit: 37:46 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 01.08.2014
Homepage: www.victory-music.com

Na das ist doch mal eine Ansage: erst vor ein paar Monaten hatten wir diese Platte in unserer Rubrik „Klassiker der Woche“ – jetzt kommt doch prompt eine remasterte Neuauflage von Yesterrock! Bonustracks gibt es leider keine, dafür aber 10 hervorragende Songs aus der Frühphase der Hannoveraner. Der ursprünglichen Rezension ist daher nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass beim Übertrag des Original-Covers doch etwas geschlampt wurde (die Dame wurde einfach ausgeschnitten und mit neuem, schwarzen Hintergrund versehen):

Selten fiel es mir so schwer, eine CD aus der Discographie einer Band für die Rubrik „Klassiker der Woche“ auszuwählen wie bei den deutschen Hardrockern VICTORY. Trotz des massiven Erfolgs des 1989er Rundlings „Culture Killed The Native“, dem ersten Album mit Sänger Fernando Garcia - der den Sound der Band in Zukunft maßgeblich prägen sollte - habe ich mich für das 1986 erschienene Zweitwerk „Don´t Get Mad – Get Even“ mit Originalsänger Charlie Huhn (lassen wir Pedro Schemm mal außen vor, mit ihm entstanden ja keine Aufnahmen) entschieden. Aber nicht nur diese beiden Alben standen zur Debatte, eine schwere Geburt also.

Die 1984 gegründete Combo brachte bereits 1985 ihr selbstbetiteltes Debüt auf den Markt, das mit dem für damalige Begriffe anstößige Coverartwork für Aufsehen sorgte. Eine leicht bekleidete Dame mit zu einem großen „V“ gespreizten Beinen zierte die Hülle des Erstlings. Das empörte natürlich die prüden Massen, speziell in den USA. Das Cover der zweiten Langrille war da schon um Einiges züchtiger. Gleiche Dame, aber mit weit mehr Stoff am Leib…dafür hielt sie eine dicke Knarre in der Hand – das gefiel den Amerikanern schon weitaus besser. Das Line-Up von VICTORY setzte sich zu der Zeit wie folgt zusammen: Charlie Huhn (vocals), Hermann Frank (guitars) kam für John Lockton, „Fargo“ Peter Knorn (bass), Tommy Newton (guitars) und Fritz Randow (drums), der Bernie Van Der Graf ersetzte.

„Don´t Get Mad – Get Even“ glänzt weniger durch einen guten Sound als durch großartige Songs. Der Opener „Check´s In The Mail“ markierte zugleich die erste Singleauskopplung der Band, und die war in den USA ein Hit. Aber nicht nur das Eröffnunglied hat enorme Anziehungskraft. Das ruppige „Are You Ready“, , das schleppende „Not Me“, die Prachtballade „Arsonist Of The Heart“ oder das extrem geile „Running Wild“ sind Zeugen einer äußerst talentierten Songschreiberbande. Doch auch das melodische „She´s Back“ oder „Turn It Up“ mitsamt dem schnellen „Hit And Run“ haben Klasse. „Seven Days Without You Make One Weak“ und „Sneaking Out“ machen das Glück perfekt.

„Don´t Get Mad – Get Even“ ist ein Album, das einem trotz seines etwas bescheidenen Sounds (der jetzt mit Remastering aufgepeppt wurde und schon ein wenig druckvoller daherkommt) immer wieder Freude bereitet. Es macht geradezu süchtig, besonders die Übernummern „Check´s In The Mail“, „Arsonist Of The Heart“ und „Running Wild“ gehören zur Creme de la Creme von VICTORY – auch heute noch, einen Vergleich mit kommerziell weitaus erfolgreicheren Stücken wie „Don´t Tell No Lies“ etc. müssen sie dabei überhaupt nicht scheuen. Das zweite Album der Hannoveraner ist ein Meilenstein in der eigenen Geschichte und ein Album das man haben sollte.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Check´s In The Mail
02. Are You Ready
03. Not Me
04. Arsonist Of The Heart
05. Hit And Run
06. She´s Back
07. Turn It Up
08. Seven Days Without You Make One Weak
09. Sneaking Out
10. Running Wild

Stefan

MOTÖRHEAD - Aftershock (Tour Edition)

Band: Motörhead
Album:  Aftershock – Tour Edition
Spielzeit: 68:55 min
Stilrichtung: Rock ´n´ Roll
Plattenfirma: UDR
Veröffentlichung: 01.08.2014
Homepage: www.imotorhead.com

Mit etwas Abstand lässt sich feststellen, dass die letzte Studio-Platte der Urgesteine MOTÖRHEAD sowohl bei Kritikern als auch den Fans sehr gut weggekommen ist und zu den besseren der letzten Jahre gehört. Dies ist wohl ein Grund für die Plattenfirma, das Werk nun, um eine Bonusdisk angereichert, nochmals in die Regale zu hieven. Alles Wichtige, bzw. Wissenswerte zu „Aftershock“ hatte der Frank bereits in seiner Rezi (www.rock-garage-magazine.blogspot.de/2013/10/motorhead-aftershock.html) gesagt. Daher schauen wir uns heute die besagte Bonusdisk etwas genauer an …

Der „Aftershock – Tour Edition“ liegt also eine zweite Disc mit dem Titel „Best Of The West Coast Tour 2014“ bei. Es handelt sich, wie der Name schon sagt, nicht um Aufnahmen eines einzigen Konzertes, sondern um eine Auslese diverser Gigs im Zuge der vergangenen 2014 Tour.  Das Schöne an einem Motörhead Auftritt ist ja nicht zuletzt, dass jeglicher Hauch von Zivilisiertheit, den man der Truppe im Studio auferlegt haben mag, auf der Bühne wie ein lästiger Umhang abgeschüttelt wird. Hier lärmen und rüpeln sich Lemmy und Co. so wie Ihnen die Schnauze gewachsen ist durch Ihre Setlist. Nun hat es schon bessere Livekonserven der Band gegeben und die etwas willkürlich erscheinenden Übergänge der Songs lassen kein wirkliches Konzertfeeling aufkommen. Dem gegenüber steht aber eine interessante Songauswahl bei der die unsterblichen Klassiker („Ace Of Spades“, „Overkill“) ebenso wie brandneues Material („Lost Woman Blues“) Berücksichtigung findet. Zudem kommt das Ganze mit einem mehr als ordentlichen Sound um die Ecke, der nur wenig nachbearbeitet zu sein scheint. Als eigenständige Live-Scheibe zum Vollpreis wäre „Best Of The West Coast Tour 2014“ wohl eine eher laue Angelegenheit, als Bonus zum Studioalbum aber auf jeden Fall ein nettes Extra und ein lohnenswerter Anreiz für alle, denen die Platte noch im Schrank fehlt.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01. Damage Case
02. Stay Clean
03. I Know How To Die
04. Metropolis
05. Over The Top
06. The Chase Is Better Than The Catch
07. Rock It
08. Lost Woman Blues
09. Doctor Rock
10. Just `Cos You Got The Power
11. Going To Brazil
12. Killed By Death
13. Ace Of Spades
14. Overkill

Mario

Freitag, 25. Juli 2014

CRYSTAL EYES - Killer

Band: Crystal Eyes
Album: Killer
Spielzeit: 38:22 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 25.07.2014
Homepage: www.crystaleyes.net

Die schwedischen Old School Metaller von CRYSTAL EYES kehren dieser Tage mit ihrem siebten Studioalbum „Killer“ zurück auf die Metalbühne! Die Band rund um Frontman Mikael Dahl kann auf eine bewegte Bandkarriere zurückblicken, schließlich reicht die Gründung bis ins Jahr 1992 zurück. Eine Zeit in der es um den Metal nicht gerade gut bestellt war. Man hat also schon viel erlebt, ist sich aber in der ganzen Zeit dem musikalischen Stil treu geblieben und knallte uns ein melodisches Heavy Metal Machwerk nach dem anderen vor den Latz, zu letzt das starke „Chained“ aus dem Jahre 2008.
Vor dem neuen Diskus hatte man aber mit ein paar Problemen zu kämpfen. Zum einen musste man sich auf die Suche nach einem neuen Label machen und fand die neue Heimat dann beim deutschen Traditionslabel Massacre Records, wo man denke ich sehr gut hinpasst!
Zum Zweiten nahm Sänger Nico Adamsen seinen Abschied und anstatt einen neuen externen Sänger zu verpflichten, füllte man diesen Posten aus den eigenen Reihen auf.
Mastermind Mikael Dahl schwingt nun außer seiner Axt den Mikroständer und dies ist mit Sicherheit kein unbekanntes Terrain für ihn, tat er dies doch schon bis zum Jahr 2005 in der Band.
So, aufgrund der ganzen Veränderung war ich gespannt was für eine Scheibe man uns nun mit dem neuen Diskus „Killer“ auftischt.
Direkt mit dem Titeltrack „Killer“ steigt der Diskus ein. Hier merkt man direkt das die Jungs nichts von ihrer alten Stärke verloren haben eingängige melodische Heavy Metal Geschosse zu schreiben, denn die Nummer prägt sich aufgrund des Ohrwurmchorus ohne Problem ein und lässt einen danach nicht mehr so schnell los. Ein würdiger Titeltrack und bärenstarke Beginn!
Mit dem anschließenden „Warrior“ versucht man zwar an den vorhergehenden starken Eindruck anzuknüpfen, ganz gelingt dies aber nicht. Trotz allem haben wir es hier noch mit einer richtig starken Nummer zu tun.
Aber dann liebe Freunde, dann kommt ein Mittelteil der sich gewaschen hat! Bei „Hail the Fallen“ kann man ordentlich die Mähne schütteln und den eingängigen Chorus aus lauter Kehle mitsingen, „Solar Mariner“  bietet dann allen Hochgeschwindigkeitsfanatikern was sie sich wünschen und die eher episch angehauchten Metalheads kommen dann bei „Forgotten Realms“ voll auf ihre Kosten.
Wer aber denkt nach so einem Mittelteil kommt jetzt erst mal ein Stück zum verschnaufen, der irrt sich gewaltig, denn mit „Spotlight Rebel“ hat man einen nächsten Ohremschmaus ala „Killer“ oder „Hail the Fallen“ im Gepäck.
Und wenn man dann noch so ein bärenstarkes Doppelgeschoss wie „Dreamers on Trail“ und vor allem „Dogs on Holy Ground“ in der Hinterhand hat, ja dann sagt das glaube ich viel aus über die gesamte Leistung auf der Platte! Geiler, bärenstarker Abschluss einer leider viel zu kurzen neuen Scheibe von CRYSTAL EYES!

Anspieltipps:

Das gesamte Album ist ein einziger Anspieltipp!

Fazit :

Das letzten Album “Chained” hat nicht nur mich begeistert. Von daher war ich schon gespannt auf das neue Werk und vor allem darauf wie Mikael seine Rückkehr auf den Sängerposten meistert. Und man kann glaube ich glasklar festhalten das sich die Truppe auf ihrem neuen Weg im Vergleich zum Vorgänger nochmal ein gutes Stück steigern konnte und hier ihre bisher beste Performance abliefern. Die Leistung von Mikael ist ebenfalls absolut auf Topniveau, so als ob der Junge die letzten Jahre nix anderes gemacht hätte!
Zusammenfassend kann man sagen das wir es hier mit einem wahren Fest für alle Fans der Band und Anhänger des melodischen Heavy Metals zu tun haben, welches nur aufgrund der echt mageren Spielzeit die absolute Topnote verwehrt bleibt.
Auf geht's, kaufen liebe Metalheads!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Killer
02. Warrior
03. Hail the Fallen
04. Solar Mariner
05. Forgotten Realms
06. Spotlight Rebel
07. The Lord of Chaos
08. Dreamers on Trial
09. Dogs on holy Ground

Julian

BLUES PILLS - Blues Pills

Band: Blues Pills
Album: Blues Pills
Spielzeit: 42:42 min
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 25.07.2014
Homepage: www.bluespills.com

Sie gehören zu den Senkrechtstartern der letzten Monate. Mit ihren mittlerweile 3 EP's, zwei Singles sowie vielen umjubelten Tour- und Festivalauftritten konnte sich das schwedisch-französisch-amerikanische Quartett schon eine beachtliche Fanbasis erspielen. Nun liegt endlich das heiß ersehnte selbstbetitelte Debütalbum vor. Die Rede ist natürlich von den BLUES PILLS. Wie der Name schon andeutet, gibt es bei der Band keine harten Metalriffs um die Ohren sondern Musik wie sie in den 60er und 70er Jahren die Musikwelt dominiert hat.

Ja, BLUES PILLS sind eine weitere Retro-Band. Es gibt nur einen gewichten Unterschied zur großen Masse an Konkurrenzbands. Bei den BLUES PILLS finden sich überragende Musiker, die ein schier unglaubliches Gespür für erstklassige Songs haben. Was die Jungspunde hier abliefern verdient sich absolut zurecht die Vorschusslorbeeren und Lobeshymnen. Wie diese vier Musiker Blues, Soul, Psychedelic und Rock 'n' Roll mit einer Leichtigkeit zelebrieren, als wären sie schon seit 30 Jahren im Geschäft, ist beeindruckend. Den Rhythmus geben Schlagzeuger Cory Berry und Bassist Zack Anderson vor, hier wippt das Bein schon nach wenigen Sekunden mit. Dann greift Dorian Sorriaux mit seiner Gitarre ins Geschehen ein und spätestens hier fällt dem Hörer die Kinnlade runter. Das ist absolut außergewöhnlich was Virtuose Dorian für Soli vom Stapel lässt. Doch die BLUES PILLS setzen mit ihrer Sängerin Elin Larsson noch einen drauf. Die Dame braucht sich vor niemandem zu verstecken. Weder vor einer Janis Joplin, noch vor einer Aretha Franklin. Und das ist mein voller Ernst. Mehr Kraft und Emotion geht nicht mehr. Die rauchig-intensive Stimme, die psychedelische Gitarre, der gefangennehmende Groove. Woodstock im Wohnzimmer!

Höhepunkte? Jeder der zehn Songs! Klar, der bereits von der gleichnamigen EP bekannte Song "Devil Man" ist jetzt schon der Klassiker der Band, aber auch die übrigen Songs machen eine perfekte Figur. Die Stücke sind komplex, aber jederzeit eingängig. Leidenschaftlich. Authentisch. Intensiv. Und einfach großartig! FLEETWOOD MAC, GRAND FUNK RAILROAD, LED ZEPPELIN oder FREE. All diese Bands haben Spuren im Sound der Multi-Nationalen-Truppe hinterlassen und nun tragen die BLUES PILLS deren Geist mitreißend in die heutige Zeit. Don Alsterberg (GRAVEYARD) verpasste dem Album einen perfekten, lebendigen Sound. Dazu das Cover der Künstlerin Marijke Koger-Dunham aus den 60er Jahren und "Blues Pills" bekommt ein makelloses Gesamtbild.

Wer echte, bodenständige Musik liebt, dargeboten mit Liebe und Perfektion, der kommt an den BLUES PILLS einfach nicht vorbei. Frisch und mitreißend. Eines der Alben des Jahres, ganz ohne Frage. Es muss eben nicht immer Metal sein.

WERTUNG:






Trackliste:

01. High Class Woman
02. Ain't No Change
03. Jupiter
04. Black Smoke
05. River
06. No Hope Left For Me
07. Devil Man
08. Astralplane
09. Gypsy
10. Little Sun

Chris

REAPER - An Atheist Monument

Band: Reaper
Album: An Atheist Monument
Spielzeit: 64:30 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 25.07.2014
Homepage: www.reaper.de

30 Jahre! Im Metalgeschäft ist das ein wahrliches beachtliches Alter. Die deutschen Metalpioniere REAPER die sich im Jahre 1984 in meiner alten Heimat Kassel gründeten gehören zu den Bands die über all die Jahrzehnte ihrem Stil treu geblieben sind und sich nicht hinter irgendwelchen neumodischen Genrebezeichnungen versteckt haben. Sie spielen einfach Metal und das nun schon seit wie gesagt 30 Jahren.
Um so erstaunlicher ist es das das neue Metalgeschoss mit dem Namen „An Atheist Monument“ erst das vierte Album der Band ist, man scheint hier mehr auf Qualität als auf Quantität zu setzen!
Mit dem neuen Album gibt es auch ein neues Label und hier ist man nun beim deutschen Traditionslabel Massacre Records gelandet, welches denke ich von der Ausrichtung her sehr gut passen könnte.
Nun denn alle Metalheads die nix mit Modern Metal und Co anfangen können, einfach Oldschool Metal hören wollen der auch ab und an mal die Grenzen des Thrash und Black Metal durchschreitet, sollten nun mal genauer hinhören!
Mit dem überlangen Intro „Hetoimasia“ wird die Platte stimmungsvoll eingeleitet. Das erste Mal richtig zur Sache geht es dann beim anschließenden „Realms of Chaos“. Düster und druckvoll bahnt man sich seinen Weg ohne im Refrain die Melodic zu vergessen. Die Strophen sind aber wie gewohnt immer schön an der Grenze zwischen Heavy und Thrash Metal und Sänger Daniel klingt rau und böse wie eh und je! Der Einstieg ist also schon mal recht gelungen.
Die beiden nächsten Nummern „Of Sheep and Sheperds“ sowie „Horse Brigade“ ziehen aber ziemlich an mir vorbei ohne großartig haften zu bleiben. Ja es klingt alles natürlich absolut nach den Jungs von REAPER, aber ich habe die Truppe auch definitiv schon mal stärker erlebt.
Den richtigen Dreh hat man dann aber wieder im Mittelteil mit dem melodischen„Hail the new Age“ und dem düsteren, langsamen „Voice within“ raus. Hier passt wieder alles und man bekommt als geneigter Fan das was man erwartet.
Danach ist auch ein Auf und Ab was die Songqualität angeht, mit dem Thrashangriff „1943“, dem Stampfer „Taste my Revenge“ und dem klassischen „Ship of Fools“ hat man zwar noch ein paar gelungene Tracks in der Hinterhand, die restlichen Nummern sind im Vergleich dazu aber leider eher mittelmäßig gelungen und können mich nicht ganz so überzeugen. So bleibt zum Abschluss ein etwas zwiespältiges Ergebnis.

Anspieltipps:

Mit “Realms of Chaos”, “Hail the new Age”, “Taste my Revenge” so wie “Ship of Fools” seit ihr hier am Besten bedient.

Fazit :

Der Leitspruch der langen Bandkarriere der Jungs von REAPER greift auch wieder auf ihrem neuen Album. Man kümmert sich absolut nicht um Trends, sondern zockt einfach das was man schon immer gemacht hat, Metal in seiner ureigensten Form der sich nach wie vor zwischen Heavy, Thrash und Death Metal bewegt.
Das diese Gradwanderung nicht immer gelingt, hört man eigentlich recht gut auf dem neuen Album, mal will man einfach zu viel.
Fans der Band dürfte das nicht stören und wir haben es ja trotz allem noch mit einer  solide Leistung zu tun. REAPER fügen mit “An Atheist Monument” ihrer Diskografie ein für sie so typisches Album hin zu.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Hetoimasia
02. Realms of Chaos
03. Of Sheep and Sheperds
04. Horse Brigade
05. Hail the new Age
06. Voice within
07. 1943
08. Well of Poison
09. Taste my Revenge
10. Ship of Fools
11. Fields of Joy
12. La Tristesse

Julian

Mittwoch, 23. Juli 2014

AMERICAN DOG - Neanderthal

Band: American Dog
Album: Neanderthal
Spielzeit: 46:50 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 19.07.2014
Homepage: www.americandog.us

Zehn Tonträger haben AMERICAN DOG nun schon auf dem Kerbholz. Mit der neuen Platte katapultieren sie sich zurück in die Steinzeit, zumindest was den Titel angeht. Denn das gute Stück heißt „Neanderthal“. Zu den ganz Großen der Szene zählten AMERICAN DOG noch nie und dennoch haben sie mit Alben wie „Red, White, Black And Blue“ (2003), dem räudigen Live-Dreher „If You Want Bud“ oder dem Studio-Vorgänger „Poison Smile“ (2012) durchaus bewiesen, dass sie ihr Handwerk beherrschen und sich vor Kollegen wie NASHVILLE PUSSY nicht verstecken müssen – wenngleich diese mit ihrem letzten Album „Up The Dosage“ (Rezi HIER) ordentlich vorgelegt haben.

Dass die zum Quartett gewachsene Band aus Columbus/Ohio eine Fleisch-fressende Bestie ist, beweisen sie mit „Carnivore“ gleich zu Anfang des neuen Rundlings – natürlich auch textlich. Monoton, kraftvoll und mit der üblichen Prise Südstaaten-Rock riffen sich Michael Hannon (bass), Steve Theado (vocals, guitars), Michael „Hazard“ Harris (drums) und Neuzugang Vinnie Salvatore (guitars) auch durch das folgende „Who´s She Killing“. Das etwas lockerere „Dirty Fun“ atmet den Spirit von ZZ-TOP bevor mit „Sun Won´t Shine“ eine über sieben Minuten lange Nummer erklingt, die als Blues beginnt, danach zur Power-Nummer mutiert und zum Schluss gemächlich ausklingt. Einer der stärksten Ergüsse der Amis bisher.

Leider hat man mit dem Abschluss-Dreier auch etwas schwächeres Material an Bord, das äußerst partytaugliche „We Ain´t Gonna Not Get Drunk Tonight“ sowie der gelungene Titeltrack lassen aber etwas darüber hinwegsehen. Insgesamt ist „Neanderthal“ eines der besten, wenn nicht das beste Album aus dem Hause AMERICAN DOG, das auch schon mal doppelte Leadgitarren auffährt und schön abwechslungsreich gestaltet wurde. Für alle Southern- sowie Rotz-Rock-Freunde sicher ein Zungenschnalzer.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Carnivore
02. Who´s She Killing
03. Dirty Fun
04. Sun Won´t Shine
05. Neanderthal
06. Stuck In The Mud
07. We Ain´t Gonna Not Get Drunk Tonight
08. Dog Eat Dog
09. Start To Bleed
10. Devil Inside

Stefan

KNIFEWORLD - The Unravelling

Band: Knifeworld
Album: The Unravelling
Spielzeit: 45:28 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.knifeworld.co.uk

Ein Blick auf die Songtitel der hier vorliegenden Scheibe lässt bereits erahnen, dass die Engländer KNIFEWORLD Ihren verqueren Prog Rock mit einer ordentlichen Portion Irrsinn abgeschmeckt haben. Als Kopf der mittlerweile 8-Köpfigen Truppe hat der Multiinstrumentalist Kavus Torabi KNIFEWORLD seit der Gründung im Jahr 2009 von einem 1-Mann Soloprojekt zu einem musikalischen Erlebnis der besonderen Art gemacht. Sind stilistische Grenzen zwar prinzipiell kein Thema im Torabi Universum, so bleibt der gute doch immer betont britischer Gentleman mit Manieren und Geschmack. Harsche Metalausbrüche oder substanzloses Gefrickel sucht man auf Album No. Zwo „The Unravelling“ daher vergebens. KNIFEWORLD stehen vielmehr in der Tradition von Marillion, Steven Wilson und diversen psychedelischen Formationen wie frühen Pink Floyd.

„The Unravelling“ ist ein typisches Gesamtkunstwerk dem über einzelne Tracks nur schwer beizukommen ist. Der Zugang ergibt sich vielmehr durch das gekonnt verzahnte Miteinander aus schrägen Einfällen (wie in dem noisigen „The Orphanage“ oder dem mit Schweineorgel und irren Blasinstrumenten durchsetzten „Send Him Seaworthy“) und entwaffnend eingängigen Melodien („Don’t Land On Me“, „Destroy The World We Love“). „The Unravelling” beschwört mit seinen ungewohnten instrumentalen Farbtupfern (besonders erwähnenswert sind die toll eingesetzten Bläser) eine oft morbide Grundstimmung herauf und klingt streckenweise wie ein höchst unterhaltsamer Tim Burton Film (siehe das ulkige “The Skulls We Buried Have Regrown Their Eyes”). Die Songs funktionieren als Einheit und wenn man am Ende angekommen ist will man dieses originelle Kopfkino gleich noch mal durchlaufen lassen.

Leicht machen es KNIFEWORLD dem Hörer mit ihrer neuen Scheibe bestimmt nicht. Wer aber gewillt ist etwas (Einarbeitungs)Zeit zu investieren und nicht gleich eine erschlagende Hookdichte erwartet, wird mit einer schier unendlichen Fülle an grandiosen Ideen entschädigt. Einzig der undifferenzierte, teils lo-fiige Klang (Drums!) ist weder zeitgemäß noch der Sache dienlich und gibt Abzüge in der B-Note. Da gibt’s bei Inside/Out in der Regel Besseres zu vermelden. Sei's drum – KNIFEWORLD gehören auf den Einkaufszettel eines jeden aufgeschlossenen (UK) Prog Fans – auch wenn durchaus noch etwas Luft nach oben ist.

WERTUNG:






Trackliste:

01. I Can Teach You How To Lose A Fight
02. The Orphanage
03. Send Him Seaworthy
04. Don’t Land On Me
05. The Skulls We Buried Have Regrown Their Eyes
06. Destroy The World We Love
07. This Empty Room Once Was Alive
08. I’m Hiding Behind My Eyes

Mario

Montag, 21. Juli 2014

EMPYRIUM - The Turn Of The Tides

Band: Empyrium
Album: The Turn of the Tides
Spielzeit: 43:29 min
Stilrichtung: Dark Neofolk
Plattenfirma: Prophecy Productions
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.empyrium.de

Zwölf Jahre. So lange ist es her, dass es mit "Weiland" das bisher letzte Album von EMPYRIUM gab. In den vergangenen Jahren haben sich die beiden Musiker hinter dem Projekt, Ulf Theodor Schwadorf und Thomas Helm, mit ihren anderen Bands wie u.a. THE VISION BLEAK, EWIGHEIM, EUDAIMONY und NOEKK beschäftigt. Nach einem gefeierten Reunion-Auftritt beim Wave-Gothic-Treffen 2011, welcher letztes Jahr unter dem Namen "Into the Pantheon" auch als Live Album veröffentlicht wurde, warteten die Fans dann aber sehnsüchtig auf ein neues Studioalbum. Nun ist es soweit, "The Turn of the Tides" ist da.

Und EMPYRIUM haben nichts verlernt. Wundervolle Melodien, verträumte Naturmystik, akustische Klangwelten, gelegentliche atmosphärische schwarzmetalische Einschübe und der emotionale und ergreifende Gesang von Thomas Helm entführen den Hörer auf eine wundervolle musikalische Reise.

Sanfte Piano-Klänge eröffnen "Saviour", welches dann meisterhaft zwischen klanggewaltigen Momenten und einfühlsamen Passagen wechselt. Darüber thront Helms Stimme. Monumental. Episch. "Dead Winter Ways" ist bereits von der gleichnamigen 2013er EP bekannt. Nach einem sehr ruhigen Einstieg setzen kräftige Gitarren ein und Schwadorf liefert mit seinen Growls einen Kontrast zu Helms klarem Gesang. Mit "In The Gutter Of This Spring" folgt ein verträumtes Stück, bei dem man die lebensspendende Kraft des Frühlings förmlich spüren kann. Ganz stark! Auch die übrigen Stücke vermitteln gekonnt die Stimmung der Texte, wie etwa das nachdenkliche, leicht melancholische "With the current into grey".

Auf "The Turn of the Tides" wurde ein starker Hall über Gesang und Instrumente gelegt, was den Songs eine sakrale Stimmung verleiht, als ob man das Album in einer Kathedrale aufgenommen hätte. Besonders intensiv ist dies spürbar bei dem Piano-Zwischenspiel "We are Alone". Insgesamt wirkt das Album etwas erhabener als die eher puristischen Produktionen früherer Jahre. Eben ein echter Gezeitenwechsel. Passend zum Titel endet das Album dann mit sanftem Meeresrauschen.

Die Texte beschäftigen sich mit dem Wandel, sowohl dem Jahreszeiten-Zyklus, den Gezeiten des Meeres, als auch mit den Veränderungen des Menschen selbst, etwa durch das Altern. Ein treffsicher gewähltes Cover rundet das neueste Werk schließlich zu einem perfekten Ganzen ab.

EMPYRIUM klingen 2014 einerseits anders, andererseits aber auch zu 100% nach EMPYRIUM. Die Musik zu klassifizieren ist eigentlich kaum möglich. Dark Symphonic Folk Metal? Neofolk? Eigentlich völlig bedeutungslos in welche Schublade man die Band quetschen will, sie passt in keine. "The Turn of the Tides" bietet einfach einen wundervollen Kontrast zum alltäglichen Sound, mal melancholisch-düster, mal hoffnungsvoll-sakral und stets emotional ergreifend. Der nächste Meilenstein aus dem Hause EMPYRIUM.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Saviour
02. Dead winter ways
03. In the gutter of this spring
04. We are alone
05. The days before the fall
06. With the current into grey
07. The turn of the tides

Chris

AOR - L.A. Connection

Band: AOR
Album: L.A. Connection
Spielzeit: 46:05 min
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.slama101.fr

Der französiche Gitarrist und Keyboarder FREDERIC SLAMA gehört wohl zu den fleissigsten Musikern der AOR und Melodic Rock Szene, denn sein im Jahr 2000 ins Leben gerufene Projekt namens AOR, geht dieser Tage mit dem neuen Langdreher "L.A. Connection" in die dreizehnte Runde. Wie es bei AOR und FREDERIC SLAMA üblich ist, sind auch dieses mal wieder jede Menge hochkarätige Sänger am Start, die die ohne hin schon erstklassigen Stücke veredeln.

Unter anderem sind das PAUL SABU ( ONLY CHILD), BILL CHAMPLIN ( Ex-CHICAGO), JEFF PARIS, DAVID FORBES (BOULEVARD), PHILIP BARDOWELL ( Ex- UNRULY CHILD, N.O.W, PLACES OF POWER) oder AXE Frontmann BOB HARRIS.

Die mit dem letzten Album "The Secrets Of L.A." begonnene Abkehr vom klassischen Westcoast Sound der ersten Longplayer und einer deutlichen Veränderung zu Gunsten des klassischen Melodic Rock Sounds der 80er Jahre, der von Bands wie SURVIVOR oder JOURNEY geprägt wurde, wird auf L.A. Connection noch weiter voran getrieben. Mit dem Opener "On The Edge Of Glory" der von BILL CHAMPLIN performt wird, beginnt eine Zeitreise in das goldene Jahrzehnt des Melodic Rocks, wie die 1980er Jahre in der Szene gerne bezeichnet werden. "The Pride Of Strangers" ist ein kräftiger Melodic Rocker mit grandiosen Gitarren, die von FREDERIC SLAMA UND TOMMY DENANDER eingespielt wurden, fetten Keyboards und einer Mörder Hookline, die sofort in den Gehörgängen kleben bleibt.

Als weitere Anspiel Tipps möchte ich euch das von PHILIP BARDOWELL gesungene "Lost Souls Don´t Cry", welches leichte TOTO Elemente beinhaltet, das den puren AOR verbreitende "Exiled In Sadness" oder das geniale "Once Off Guard" was mit einer fantastischen Gesangsleistung von JEFF PARIS aufwartet. Mein persönlicher Favorit ist aber die Mega Ballade "The Crystal Heart", die auch auf dem JOURNEY Album "Raised On Radio" eine klasse Figur abgegeben hätte. Alles in allem ist FREDERIC SLAMA und seinen Gästen wieder mal eine klasse Melodic Rock Scheibe gelungen, die in jeder Melodic Rock Sammlung einen Platz verdient hat.

WERTUNG:






Trackliste:

1. On The Edge Of Glory
2. The Pride Of Strangers
3. Closer To Zero
4. Once Off Guard
5. Lost Souls Don't Cry
6. Exiled In Sadness
7. Age Of Desire
8. Circle Of Danger
9. The Crystal Heart

Heiko

ICHABOD KRANE - Day Of Reckoning

Band: Ichabod Krane
Album: Day of Reckoning
Spielzeit: 40:24 min
Stilrichtung: Us Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 25.07.2014
Homepage: www.ichabodkrane.com

Mit ICHABOD KRANE präsentiert das deutsche Label Pure Steel Records ein brandneues Bandprojekt, hinter dem jedoch teilweise hochrangige Namen der US Metal-Szene stecken. Drummer dieser Band ist niemand geringeres als das SLEEPY HOLLOW Urmitglied Tom Wassman, den Bassposten übernimmt George Neal, Tieftöner sowie Mitbegründer der Horror Metal Ikonen HALLOWEEN und der Sechssaiter wird von Rick Graig bedient, der ebenfalls bei beiden, genannten Bands spielte.
Auf dem am 25. Juli erscheinenden, gut 40-minütigen Debütalbum „Day Of Reckoning“ fährt das Quartett aus Detroit hochwertigen, traditionellen Heavy/Power Metal auf, der durch die markerschütternden High-Pitched-Vocals von Frontmann Jeff Schlinz (WULFHOOK) besonders Anhänger von JUDAS PRIEST oder CAGE begeistern sollte.
Also, kurzum Fans des klassischen Schwermetalls sollten jetzt einmal genauer hinhören wenn wir uns nun dem Debütalbum widmen.
Die beiden ersten Tracks „Dark Valentine“ und „Hypnotized“ tönen schon mal ganz ordentlich aus den Boxen. US Metalfans kommen hier definitiv auf ihre Kosten und die Promoinfo hatte schon mal recht was den Gesang angeht, der ist wirklich gewöhnungsbedürftig und sollte vor allem CAGE Fans erfreuen.
Im weiteren Verlauf der Scheibe stellt man dann leider nach dem ganz ordentlich Beginn schnell folgende Tatsachen fest. Die Songs sind alle nicht sehr lang, bleiben größtenteils leider nicht im Ohr hängen und sind auf Dauer doch recht anstrengend da auch die Produktion ziemlich überdreht ist!
Vocals nach vorne, Instrumente ziemlich nach hinten und dann auch noch ziemlich verwaschen, so kann man heutzutage keinen Blumentopf mehr gewinnen liebe Herren Musiker.
Ein wenig kann man die Ehre dann noch mit „Fallen Angel“ und dem Abschlusstrack „Nostradamus“ retten, viel mehr ist aber leider nicht drin. Dafür sind die Songs einfach zu nichtssagend und das gesamte Album rumpelt einfach so vor sich hin!

Anspieltipps:

“Dark Valentine”, “Hypnotized” und “Fallen Angel” tönen hier noch am Besten.

Fazit :

Sorry Leute aber das war echt ein Satz mit x nämlich nix! Oder um es ein bisschen besser auszudrücken, nicht viel. Eine magere Spielzeit von 40 Minuten, eine verwaschene, old school Produktion die heutzutage echt ihresgleichen sucht und Songs die fast alle an einem vorbeirasen, da kann ich leider auch mit beiden Augen zudrücken keine gute Wertung verteilen!
Man fragt sich hier wahrlich wo denn die hochrangigen Namen des US Metals die letzten Jahre gewesen sind, wenn so etwas dabei herauskommt!!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Dark Valentine
02. Hypnotized
03. Unwanted
04. Final Warning
05. Fallen Angel
06. Evil in you
07. Nothin without you
08. Struggle within
09. Immortal
10. Nostradamus

Julian

Freitag, 18. Juli 2014

OVERKILL - White Devil Armory

Band: Overkill
Album: White Devil Armory
Spielzeit: 50:43 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.wreckingcrew.com

Während in Deutschland die alten Thrash Helden, allen voran KREATOR, auch heute noch starke Scheiben auf die Thrash Maniacs loslassen, sind die Szenegrößen aus den USA weit von ihren früheren Glanztaten entfernt. Egal ob MEGADETH, SLAYER, METALLICA oder ANTHRAX. Die letzten Alben waren meist ordentlich, aber eben nicht mehr. Ganz anders steht es da um Bobby "Blitz" Ellsworth und seine Mitstreiter von OVERKILL. Seit 34 Jahren ist die Band nun aktiv und hat zuletzt mit "Ironbound" und "The Electric Age" zwei ihrer besten Scheiben auf den Markt gebracht. Und das will bei dem Backkatalog, der nicht wenige absolute Szeneklassiker enthält, wahrlich was heißen. Entsprechend groß waren Vorfreude und Erwartungshaltung an Studioalbum Nummer 17 "White Devil Armory".

Nach einem kurzen und wuchtigen Intro zeigt dann der verkappte Titeltrack "Armorist" gleich, dass die alten Herren mit Leichtigkeit einen Großteil der neuen Generation des Thrash Metal an die Wand spielen. Der Song ist 100% OVERKILL, mit krachenden Gitarren und einem einprägsamen Refrain. Bobby ist weiterhin in Bestform, singt, keift und brüllt als gäbe es kein Morgen.
Meine Anspannung fällt ab, OVERKILL halten das Level der letzten Veröffentlichungen. Keine Enttäuschung von den New Yorkern.
Im weiteren Verlauf gibt es alles was man von den Jungs hören will: messerscharfe Riffs, geniale Soli, einen wummernden Bass und ein druckvolles, treibendes Drumming. Abwechslung ist auch geboten: dem sehr melodischen Headbanger "Down to the Bone" folgt das unerbittliche "Pit" bevor das Groovemonster "Bitter Pill" endgültig alles in Schutt und Asche legt. Im weiteren Verlauf gilt die Phrase "No filler, just killer". Besonders hervorzuheben wären da noch das rasende "Where There's Smoke", ein würdiger Nachfolger für "Bring me the night" .

OVERKILL sind weiterhin in ihrem zweiten Frühling und liefern mit "White Devil Armory" das dritte Brett in Folge ab. Ihr sitzt immer noch am PC? Ab in den nächsten Plattenladen und zuschlagen! Die Waffenkammer des weißen Teufel schießt scharf!

WERTUNG:






Trackliste:

01. XDM
02. Armorist
03. Down To The Bone
04. Pig
05. Bitter Pill
06. Where There's Smoke
07. Freedom Rings
08. Another Day To Die
09. King Of The Rat Bastards
10. It's All Yours
11. In The Name

Chris

AGE OF ARTEMIS - The Waking Hour

Band: Age of Artemis
Album: The Waking Hour
Spielzeit: 52:36 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.ageofartemis.com.br/ptbr/

Die Melodic Power Metaller aus Brasilien AGE OF ARTEMIS legen ein ordentliches Tempo vor! Im letzten Jahr veröffentlichte man erst das Debütalbum „Overcoming Limits“ und nun steht man schon mit dem zweiten Diskus „The Waking Hour“ parat.
Schon das Debütalbum schlug ordentlich in der Szene ein und damit etablierte sich die Truppe sehr gut am Markt. Mit ihrer Mischung aus europäisch geprägte Melodic Power Metal und Folklore Elementen aus ihrer Heimat konnten sie ihre Fans auf der ganzen Welt schnell begeistern. Ich hab das Debüt leider komplett verpennt, da war es für mich eine Ehrensache diesen Umstand mit dem zweiten Album wieder auszubügeln!
Also dann verlieren wir nicht viel Zeit sondern steigen direkt mit dem Openersong „Penance“ in die neue Scheibe ein. Ein instrumentales Intro erwartet uns hier, welches aber direkt die Folkeinflüsse des Heimatlandes gut aufzeigt.
Diese werden auch direkt beim folgenden „Under the Sun“ sichtbar und machen den Track schon mal direkt zu etwas außergewöhnlichen. Im weiteren Verlauf bewegt sich die Nummer im klassischen Midtempobereich und kann mit den klasse Melodien und dem gelungen Chorus absolut überzeugen!
Ähnliches Fahrwasser betritt man auch bei den anschließenden „Broken Bridges“ und „The Waking Hour“. Alles Tracks die man als Melodic Power Metaller lieben wird und die aufzeigen das es nach wie vor Bands gibt die es wunderbar verstehen diesen Stil modern und interessant rüber zu bringen, klasse Songs!
Im weiteren Verlauf gibt es zwar auch den ein oder anderen Track der nicht so recht zünden will, „Hunger and Shame“ und „Exile“ sind solche Beispiele, aber es gibt auch noch eine Menge Songs der Kaliber der ersten Hälfte. Hier wären zum Beispiel „Melted in Charisma“, „Childhood“, „Your Smile“ oder „New Revolution“ zu nennen.
Abgeschlossen wir das Album dann von einer wunderschönen Piano Version des Songs „Take me home“ vom letzten Album. Hier hat man sich also Gedanken gemacht und präsentiert uns eine schöne Rückschau auf das letzte Album die sehr gut in ein neues Gewand gekleidet wurde.
Toller Abschluss einer sehr gelungenen zweiten Platte der Jungs von AGE OF ARTEMIS, eine klare Steigerung zum Debütalbum!

Anspieltipps:

“Under the Sun”, “Broken Bridges”, “The Waking Hour”, “Childhood” sowie “Your Smile” solltet ihr auf jeden Fall mal anchecken!

Fazit :

Wie im letzten Absatz schon geschrieben, AGE OF ARTEMIS haben sich auf ihrem zweiten Album auf jeden Fall im Vergleich zum Debütalbum nochmal gesteigert. Die Songs klingen runder, ausgereifter und die gesamte Platte macht einen kompakteren Eindruck!
Viel zu kritisieren gibt es hier nicht, den ein oder anderen Song hätte man vielleicht noch etwas packender gestalten können, aber im Großen und Ganzen können hier Melodic Power Metal Fans, die nicht vor Folkeinflüssen zurückschrecken, bedenkenlos zugreifen!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Penance
02. Under the Sun
03. Broken Bridges
04. The Waking Hour
05. Hunger and Shame
06. Melted in Charisma
07. Childhood
08. Your Smile
09. Exile
10. New Revolution
11. Winding Road
12. Take me home (Piano Version)

Julian

FORENSICK - The Prophecy

Band: Forensick
Album: The Prophecy
Spielzeit: 54:21 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Underground Records
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.forensickmetal.de

Die Schwabenmetaller von FORENSICK waren bislang eher im Underground aktiv und veröffentlichten 2012 in Eigenregie ihr selbstbetiteltes Debütalbum. Nun möchte man also einen Schritt weitergehen und die große Metalbühne betreten, dafür hat man sich mit den Jungs von Pure Underground Records genau den richtigen Partner gesucht, wie ich finde.
Geboten wird uns auf dem zweiten Album „The Prophecy“ welches im Juli das Licht der Welt erblickt klassischer Heavy Metal mit Ohrwurmmelodien und einem charismatischen, klaren Gesang.
Das sind zumindestens die Aussage aus dem vor mir liegenden Promosheet, wir werden jetzt zusammen heraus finden ob diese der Wahrheit entsprechen und der Band der Sprung auf die große Bühne geglückt ist.
Los geht es mit „Hero of the Day“. Eine flotte Midtemponummer die eindeutig von ihren schmissigen Melodien und dem gelungenen Chorus lebt. Eins wird hier gleich klar, hier sind keine Anfänger am Werke, alles wirkt aus einem Guss und ist sehr gut durchdacht. Ein klarer Volltreffer direkt zu Beginn, so kann es weiter gehen!
Und das geht es erstmal auch, denn die anschließenden Tracks „Doomsday Machine“ und „Dark Secret“ schlagen in einen ähnliche Kerbe und begeistern direkt auf Anhieb. Der mehrstimmige Gesang kommt recht gut rüber im Laufe der Songs, es gibt hier also mehr als einen Sänger in den Reihen von FORENSICK, auch immer ein absoluter Gewinn.
Weiter im Text. „Time of Resistance“ ist eher im mittelmäßigen Qualitätsbereich angesiedelt, „When the War begins“ ist das ähnlich gut gelungen wie die ersten Tracks und „Beast within“ schliest dann vollkommen zu den bisherigen Volltreffern auf.
Dann kommen aber leider mit „Lonesome Words“ und „New Reality“ zwei Tracks die so gar nicht zünden wollen und auch beim abschließenden „The Prophecy“ kann man nicht ganz das Qualitätslevel der ersten Songs erreichen.
So bleibt abschließend zwar ein solider Gesamteindruck, für wahre Jubelstürme ist die zweite Hälfte der Scheibe aber nicht stark genug geworden!

Anspieltipps:

“Hero of the Day”, “Doomsday Machine”, “Dark Secret” sowie “Beast within” tönen hier definitiv am Besten.

Fazit :

Bei all der Kritik die ich gerade für die zweite Hälfte der Platte auf die Jungs von FORENSICK hinab regnen hab lassen muss man hier immer noch festhalten das wir es mit einer Undergroundband zu tun haben die hier ihren ersten Schritt ins Licht machen. Dafür ist das Album dann doch sehr ordentlich gelungen!
Somit bleibt abschließend ein solider Gesamteindruck und ein Album welches klassischen Heavy Metalfans mit Sicherheit munden wird. Innovationssprünge darf man hier aber nicht erwarten, alles schon mal irgendwie da gewesen, aber wieso soll man auch Bewährtes immer großartig ändern?

WERTUNG:






Trackliste:

01. Hero of the Day
02. Doomsday Machine
03. Dark Secret
04. Time of Resistance
05. When the War begins
06. Beast within
07. Lonesome Words
08. New Realitiy
09. The Prophecy

Julian

KALIDA - Lies´ Decive

Band: Kalida
Album: Lies' Device
Spielzeit: 46:32 min
Stilrichtung: Symphonic Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 10.06.2014
Homepage: www.facebook.com/KalidaBand

Heute beehrt uns mal wieder eine Symphonic Power Metalband aus dem Mutterland dieses Genres. Italien. KALIDA gründeten sich 2010 und brachten 2012 ihre erste 4 Track EP unters Volk. Angespornt von dessen Erfolg möchten man nun in Eigenregie mit dem Debütalbum „Lie's Device“ nachlegen.
Darauf bekommen wir klassischen Symphonic Metal geboten, der mit den weiblichen Gesang von Frontfrau Nicoletta schön ergänzt wird. Ist mal was anderes, nicht immer die ewig gleichen Fabio Lione Gesangsklon!
Apropos, man kann auch schon reichlich Livepräsenz vorweisen, teilte man doch schon die Bühne mit solchen Hochkarätern wie DGM, TIMO TOLKKI und eben besagten Fabio Lione.
So, viel mehr Infos gibt es leider noch nicht zu vermelden, stürzen wir uns daher direkt mit dem Opener „The Lost Mariner“ in den Debüt Diskus. Orgelklänge erwarten uns hier zu Beginn, bevor die epische Nummer Fahrt aufnimmt und eine rund rum gelungen Sache wird. Der Gesang von Frontfrau Nicoletta ist im absolut angenehmen Bereich und auch ansonsten macht man hier nicht viel falsch.
Sehr gelungen ist auch das anschließende „Hiding from the sun“, welches mit einer schönen Melodien und einem gelungenen Chorus glänzen kann. Feines Ding!
In die gleiche Kerbe schlägt dann auch der quasi Bandtrack „Reign of Kalida“ davor müssen wir aber bei „Dollhouse“ eher mittelmäßige Kost über uns ergehen lassen. Diesen kleinen Ausrutscher macht man aber mit den anschließenden „Harbinger of Serentiy“ und „Black Magic“ wieder vollkommen weg. Hier stimmt die Mischung aus verspielten aber eingängigen Symphonic Metal wieder.
Gerade erstere Nummer überzeugt mit den männlichen Gastgesang und den daraus resultierenden Wechselgesang.
Im letzten Abschnitt der Platte kann der Titeltrack „Lies Device“ noch einigermaßen überzeugen, der Rest geht leider ein wenig in der Mittelmäßigkeit unter.
So wird leider Potential verschenkt, die erste Hälfte geht abschließend ganz klar als Gewinner hervor!

Anspieltipps:

Mit “The Lost Mariner”, “Hiding from the sun”, “Reign of Kalida” und “Harbinger of Serentiy” seit ihr hier am Besten bedient.

Fazit :

Das Debütalbum von KALIDA ist auf jeden Fall eine solide Scheibe geworden. Zu einer höheren Bewertung fehlt der Truppe aber die Beständigkeit das gute Level über die gesamte Spielzeit der Platte zu halten. Die Anspieltipps beweisen aber das es die Band durchaus drauf hat!
Man sollte jetzt noch ein bisschen am Songwriting feilen und dann wird das schon, der Anfang ist auf jeden Fall schon mal gemacht!

WERTUNG:






Trackliste:

01. The Lost Mariner
02. Hiding from the sun
03. Dollhouse
04. Reign of Kalida
05. Harbinger of Serenity
06. Black Magic
07. Shadow will be Gone
08. Lies Device
09. Winged Lords
10. In Black and White

Julian

Mittwoch, 16. Juli 2014

ZARPA - Bestias Del Poder

Band: Zarpa
Album: Bestias Del Poder
Spielzeit: 63:38 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.zarparock.com

Die spanischen Heavy Metal Urgesteine ZARPA sind bereits seit Ende der 70er aktiv und brachten ihr erstes Demo etwa zeitgleich mit Iron Maiden’s Debüt in Umlauf (1980). Das ist 34 Jahre her! Wenn eine Band so lange Zeit unbeirrbar an Ihrem Weg festhält, auch, bzw. vor allem wenn der große Erfolg ausbleibt nötigt einem das schon einiges an Respekt ab. Natürlich ändern solche Sturköpfe auch absolut gar nichts an Ihrer stilistischen Ausrichtung um dem Mainstream etwas näher zu kommen. Weiterhin schmettert das Quartett um Sänger/Gitarrist Vicente Feijóo klassischen Heavy Metal in die Runde und das Ganze, wie sollte es auch anders sein, in Spanisch gesungen. Nicht die schlechteste Wahl, denn Feijóo singt die Songs mit solch intensiver Leidenschaft und Inbrunst wie es wohl nur die Muttersprache zulässt.

Neben der in jeder Note hörbaren Erfahrung der Band und dem packenden Gesang ist es vor allem die immer wieder aufblitzende Genialität in den Gitarrensoli, die Akzente setzt. Nun hakt es zwar hier und dort mal etwas am Timing, aber Gitarrist Rafael Játiva und sein Frontmann spielen, ähnlich wie Adrian Smith, Soli die sich wohltuend vom üblichen 08/15 Genudel vieler Kollegen abgrenzen und auf individuellen Ansatz sowie originelle Melodieführung setzen. Von den insgesamt 15 Tracks sollten euch die schön straighten Rocker „El Reino De La Verdad“, „Jaque Al Rey“, der Titeltrack „Bestias Del Poder“, das Maiden lastige „El Reino De La Verdad“ und das für wohltuende Abwechslung sorgende, abwechslungsreiche „Dama De La Osuridad“ einen guten Eindruck davon geben was ZARPA zu bieten haben. Der Sound der Scheibe ist den Jungs ebenfalls bestens gelungen, klingt nie pappig oder billig und hat die richtige Balance aus ruppig und geschliffen. Auch hier gibt’s einen Pluspunkt.

„Bestias Del Poder“ ist ein starkes Stück Metall das mit 15 Songs und über einer Stunde Spielzeit zwar etwas zu lang geraten ist, über den Großteil der Strecke aber  zu überzeugen weiß. Wer mit der für dieses Genre perfekten, wunderbar flüssigen Spanischen Sprache keine Probleme hat und auf klassische Qualitäten bzw. weniger auf trendige Effekthascherei steht sollte hier unbedingt zugreifen. Die Band hätte eine verspätete Anerkennung mehr als verdient.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Alma Inmortal
02. El Reino De La Verdad
03. En La Batalla
04. No Me Dejes Caer
05. Dentro De Ti, Dentro De Mi
06. Jaque Al Rey
07. Dama De La Osuridad
08. Maquina Del Tiempo
09. Bestias Del Poder
10. Pecado Mortal
11. Metal Bats
12. Sentado Frente Al Espejo
13. Dioses Del Rock
14. Demoniocracia
15. Torres De Babel

Mario

GREGORY LYNN HALL - Heaven To Earth

Band: Gregory Lynn Hall
Album: Heaven To Earth
Spielzeit: 53:40 min
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 25.07.2014
Homepage: www.facebook.com/gregorylynnhall

GREGORY LYNN HALL dürfte einigen als Sänger der AOR Band 101 SOUTH, mit denen er drei Longplayer eingespielt hat, bekannt sein. Dieser Tage nun veröffentlichte er sein erstes Soloalbum namens "Heaven To Earth". Hier geht er deutlich rockiger zu werke und durch die gute alte Hammond Orgel erinnert das Eröffnungs Duo "You Got Me Runnin" und "Rockin The Road" eher an den Hardrock der 70er a la DEEP PURPLE oder RAINBOW.

Die Melodic Rock Fraktion kommt dank solcher Songperlen wie der epischen Ballade "I Thought I Saw Heaven", den AOR lastigen Tracks "Fly On" oder "Ordinary Man" ebenfalls auf ihre Kosten. Den Großteil der Instrumente hat Mister Hall selbst eingespielt, nur bei einigen Songs griff er für die Gitarren Soli auf Experten wie Craig Goldy (Ex-DIO) oder Jeff Duncan (ARMORED SAINTS) zurück. Einziges Manko ist die etwas schwankende und leicht schwammige Produktion, ansonsten ist dem Sänger hier ein gutes Album gelungen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. You Got Me Runnin
02. Rockin The Road
03. Stars In The Night
04. Love Can
05. Fly On
06. Heaven To Earth
07. Ordinary Man
08. Mama Said
09. Cry No More
10. I Thought I Saw Heaven
11. Cryin

Heiko

BURY TOMORROW - Runes

Band: Bury Tomorrow
Album: Runes
Spielzeit: 49:26 min
Stilrichtung: Metalcore
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.facebook.com/BuryTomorrow

Zwei Jahre nach "The Union Of Crowns" blasen die Briten von BURY TOMORROW mit ihrem dritten Album "Runes" wieder zum Angriff.

BURY TOMMORROW haben alle Zutaten im Gepäck, die ein starkes Metalcore-Album braucht: fette Grooves, ansteckende Hooks, großartige Breaks und tolle Melodien. Zudem haben Shouter Daniel Winter Bates und Gitarristen Jason Cameron (Klargesang) mittlerweile eine perfekte Balance zwischen den beiden Gesangsstilen gefunden. Der Opener "Man On Fire" und das folgende "Shadow, A Creator" dürften Genrefans schon ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern. Auch im weiteren Verlauf folgt ein starker Song auf den nächsten. Die Stücke sind dynamisch, intensiv und eingängig. Einziger Fremdkörper ist das eineinhalb minütige, balladeske Zwischenspiel "Divine Breath", welches irgendwie nicht in das Gesamtbild passen will.

Produzent Mike Curtis und Mischer Will Putney (u.a. THY ART IS MURDER) haben einen starken Job gemacht, der Sound ist druckvoll und klar ohne steril und leblos zu klingen. Der perfekte Rahmen für "Runes".

Es gibt ihn also noch, richtig guten Metalcore. Wer's nicht glaubt, hört einfach gleich mal in "Runes" rein und kann sich eines Besseren belehren lassen. Fans von AS I LAY DYING und KILLSWITCH ENGAGE können BURY TOMORROW bedenkenlos ihrer Sammlung hinzufügen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Man On Fire
02. Shadow, A Creator
03. The Torch
04. Watcher
05. Our Gift
06. Darker Water
07. Another Journey
08. Under The Sun
09. Year Of The Harvest
10. Garden Of Thorns
11. Divine Breath
12. Of Glory
13. Last Of The Ice

Chris

INSIDE THE HOLE - Impressions

Band: Inside The Hole
Album: Impressions
Spielzeit: 34:35 min.
Stilrichtung: Hardrock, Bluesrock
Plattenfirma: Logic(il)logic
Veröffentlichung: 17.06.2014
Homepage: www.facebook.com/pages/Inside-The-Hole

Bereits im November 2011 entstanden dieses Album der italienischen Blues-/Hardrocker INSIDE THE HOLE - allerdings unter dem Namen „Beer! Sex! …And Fuckin´ Roll!”. Dieser Titel scheint jetzt nicht mehr das reflektieren zu können, was die Band aus der Nähe von Palermo mit ihrem Album sagen möchte und so hat man sich für den Re-Release über das Logic(il)logic Label für „Impressions“ entschieden.

Aber soviel bekannt ist, wurde auch noch einmal Hand an den Vocals und den Lyrics angelegt. Hätte man das auch mal beim Sound getan, denn diese 10 Tracks tönen höchstens wie ein ziemlich mieses Demo. Dazu kommt das recht eintönige Songwriting mit einfachen Riffs und immer gleichen Stimmungen. Zwar ist die Lead-Gitarrenarbeit von Roy Zappia, der auch den Gesang übernommen hat, teilweise durchaus beachtlich, das macht Songs wie das überambitionierte „Beer! Sex! …And Fuckin´ Roll!“ oder eindimensionales Material wie „I Pay For You“ oder “Baby Song” auch nicht besser. Ganz zu schweigen von nervigen Stücken wie „Mary, The Dream“ oder „Love Me Baby“.

Die Stimme von Mr. Zappia mag mit Whiskey getränkt und mit Zigaretten strapaziert worden sein, toll ist sie deswegen leider auch nicht. Die Rhytmussektion, bestehend aus Emanuele Cutrona (bass) und Alessio Runfola (drums) macht einen soliden Eindruck und das bereits erwähnte Gitarrenspiel sind durchaus gekonnt. Die übrigen Umstände machen aus „Impressions“ dann aber eher welche, die man lieber schnell wieder vergisst oder ganz einfach in ein Loch wirft (Wortspiel).

WERTUNG:






Trackliste:

01. We´ll Be Free
02. I´ll Fight For Me
03. I Pay For You
04. Woman Blues (A Little Tribute To Buddy Guy)
05. Baby Song
06. Mary, The Dream
07. Love Me Baby
08. Impressions
09. Beer! Sex! …And Fuckin´ Roll!
10. Begins The Blues

Stefan

Montag, 14. Juli 2014

JAY SMITH - King Of Man

Band: Jay Smith
Album: King Of Man
Spielzeit: 52:57 min.
Stilrichtung: Pop, Country, Blues
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.facebook.com/jaysmithofficial

Dass bei uns nicht nur die aktuellsten Scheiben aus der Welt des Heavy Metal und Hardrock besprochen werden sondern auch ab und an etwas softere Kost im Player landet, dürfte ja schon bekannt sein. Da gibt es dann solche Juwelen wie JOHN TAGLIERI (der übrigens bald wieder mit neuem Material um sich wirft) oder SLAM AND HOWIE AND THE RESERVE MEN auf die Ohren oder auch das letzte Soloalbum von SAMMY HAGAR, das neben hartem Rock auch eine gehörige Prise Americana zu bieten hatte. Jetzt kommt der schwedische Singer/Songwriter JAY SMITH dran – und zwar mit seinem zweiten Langspieler, den er mal ganz kleinlaut „King Of Man“ getauft hat.

Für viele wird Mr. Smith noch ein unbeschriebenes Blatt sein und sein selbstbetiteltes Debüt, das in Schweden schon 2010 erschien und prompt eine Platinauszeichnung einfuhr samt der Pole-Position der heimischen Charts, bisher viele Fragezeichen aufwerfen. Da geht es mir genau so. Auch das hier vorliegende „King Of Man“ ist bereits seit Dezember letzten Jahres dort erhältlich, jetzt bläst JAY SMITH mit der europaweiten Veröffentlichung Sturm.

Eines gleich mal vorneweg: um sich als Hardrocker an diese Platte zu wagen, sollte man vorher unbedingt alle Scheuklappen und sämtliches Genredenken über Bord werfen, sonst wird das nichts mit der Entdeckungsreise durch „King Of Man“, denn hier finden sich genauso Einflüsse aus Jazz, Pop, Rock, Country, Grunge oder Blues. Ein bunter Strauß Melodien also, wer seine Band VON BENZO kennt, wird umso mehr überrascht sein. Zwar gehen die Herrschaften auch sehr vielseitig zu Werke, ein solch großes Spektrum wie hier bekommt man aber selbst dort nicht geboten.

Was soll man von einem Stück erwarten, das schlicht „The Blues“ heißt? Ganz klar, hier fährt JAY SMITH einen reinrassigen Schlenzer auf, der schon ein wenig nach aktuellen Nummern des Herrn KID ROCK klingt. Herzblut steckt aber allemal drin. Rockiger geht der Schwede da schon bei „Women“ zu Werke. Eine schleppende Nummer mit jeder Menge Soul in der Stimme. Die in Schweden aktuelle Single „Keeps Me Alive“ ist ungleich poppiger unterwegs. Piano, Streicher und melancholische Melodien bestimmen das Gesamtbild. Der Titeltrack ist abermals ein Schleicher mit toller Stimmung.

So gar will da „Cowboys From Hell“ ins Bild passen. Denn hier schallt schmutzigster Grunge der langsamen Sorte entgegen. Für mich der bisher schwächste Song. Ganz anders das mit Piano untermalte, völlig relaxte „Sanctuary“. Bisher gab es praktisch ausschließlich Balladen zu hören. Das ändert sich bei „Keep Your Troubles At Bay“, bei dem geswingt wird was das Zeug hält. „Ode To Death (Little Sister)“ ist jazzig angehaucht bevor „Tramp Of Love“ wieder in die Schiene Pop-Rock-Country-Ballade einzuordnen wäre. Funkig angehaucht präsentiert sich “Evil I Might Be” bevor mit “Worries Won´t Bring It Back” der letzte vollwertige Song aus den Boxen tönt. Das geschieht poppig mit leichtem Country Einschlag. Wie der Name schon sagt, greift “Sanctuary Revisited” das Thema des Hauptsongs noch einmal auf und lässt das Album schön ausklingen.

Leicht macht es JAY SMITH dem Hörer nicht. Diesen Stilmix muss man erst mal verkraften. Auf der anderen Seite ist “King Of Man” eine abwechslungsreiche Sache von einem hochbegabten Multiinstrumentalisten (Violine, Piano, Gitarre, Schlagzeug) und Sänger. Nicht alle Stücke zünden, meistens springt der Funke aber schon nach ein paar Höreindrücken über. So viele unterschiedliche Musikstile habe ich noch nie auf einem Album gehört – zumindest könnte ich mich nicht daran erinnern. Für einen relaxten Sonntag Nachmittag ist „King Of Man“ auf jeden Fall eine kurzweilige, wenn auch nicht oberflächliche Unterhaltung.

WERTUNG:






Trackliste:

01. The Blues
02. Women
03. Keeps Me Alive
04. King Of Man
05. Cowboys From Hell
06. Sanctuary
07. Keep Your Troubles At Bay
08. Ode To Death (Little Sister)
09. Tramp Of Love
10. Evil I Might Be
11. Worries Won´t Bring It Back
12. Sanctuary Revisted

Stefan

SEVEN HARD YEARS - No Place In Heaven

Band: Seven Hard Years (7HY)
Album: No Place In Heaven
Spielzeit: 42:56 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: Lynchburg Records
Veröffentlichung: 30.06.2014
Homepage: www.facebook.com/AK7HY

Mit SEVEN HARD YEARS (7HY) schickt ein bekannter Musiker sein neues Baby ins Rennen. Die Rede ist von Ex-SHY Schlagzeuger Alan Kelly, der zusammen mit SHY Basser Roy Davis, LINE OF FIRE Sänger Shawn Pelata sowie Gitarrist Dave Martin (Ex-MARSHALL LAW), Martin Walls (bass, AFTER HOURS), Elliot Kelly (guitars) und Claire Kelly (bass) dieses Debüt „No Places In Heaven“ verwirklicht hat.

Auf dem Plan steht typischer 80er Melodic Rock im Fahrwasser seiner alten Wirkstätte SHY. Daran hat nicht nur Sänger Shawn Pelata einen großen Anteil, der doch sehr nach Tony Mills klingt. Natürlich ist auch das Songwriting angelehnt an den ehemaligen Arbeitgeber – ob bewusst oder unbewusst weiß wohl nur Alan Kelly selbst. Der Sound von „No Place In Heaven“ ist eigentlich ziemlich up to date, wobei die Songs von der Machart her eher in der Vergangenheit anzusiedeln sind.

Mit „Angels Fly“ beginnt der Silberling dann aber erstmal ziemlich deftig. Ein Midtempo Stampfer bei dem Mr. Pelata auch schon mal nach Michael Bormann klingt. Aber schon bei „Hold Me Now“ überwiegen die AOR bzw. Melodic Rock Anleihen und die Nähe zu SHY wird greifbar. Spätestens die nächsten Songs „Live Without You“ und „You Lie“ machen klar, dass der Opener wohl ziemlich aus der Reihe fällt. Aber speziell „You Lie“ zeigt, dass die Band auch klassisch rocken kann, denn Track 2 und 3 waren doch ziemlich AOR-lastig. Mit „Call Me Tonight“ kommt dann aber auch wieder eine Extraportion davon ins Spiel, wobei das Stück gegenüber dem bisher gehörten Rest abfällt.

Das macht aber spätestens das superbe „No More Yesterdays“ und der tolle Titeltrack wieder wett. Und auch „Say What You Gotta Say“ sowie „You Are The One“ machen einen guten Eindruck. „Say Those Lies“ und „Show Some Emotion“ mischen eine gehörige Ladung Westcoast in den Sound von 7HY und runden somit ein gelungenes Paket ab.

Innovativ ist „No Places In Heaven“ nicht, so viel sollte feststehen. Und dass es alleine dieses Jahr wohl unzählige ähnliche Platten gegeben hat, macht das Unterfangen nicht leichter. Dennoch liefern 7HY mit diesem Longplayer eine gelungene Vorstellung ab. Für Genrefans sicher interessant.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Angels Fly
02. Hold Me Now
03. Live Without You
04. You Lie
05. Call Me Tonight
06. Never Meant To Hurt You
07. No More Yesterdays
08. No Place In Heaven
09. Say What You Gotta Say
10. Say Those Lies
11. Show Some Emotion
12. You Are The One

Stefan

TOKYO - One World

Band: Tokyo
Album: One World
Spielzeit: 44:27 min.
Stilrichtung: AOR, Pop, Rock
Plattenfirma: Rox 4 Records
Veröffentlichung: 04.07.2014
Homepage: www.tokyo-band.com

Irgendwie hat sich das abgezeichnet. Vor einiger Zeit wurden ja alle drei Alben der Frankfurter Rocker TOKYO wiederveröffentlicht. Darauf befanden sich auch ein paar neue Songs oder zumindest welche neueren Datums. Seit 2013 sind TOKYO zudem wieder in Originalbesetzung auf der Bühne (bis auf den leider verstorbenen Schlagzeuger Fritz Matzka, er wird ersetzt durch Aaron Thier). Aber TOKYO bestehen immer noch aus Klaus Luley (CRAAFT, guitars, vocals), Ken Taylor (bass, vocals), Lothar Krell (keyboards, vocals) und Robby Musenbichler (guitars, vocals).

Wer die Re-Releases oder zumindest unsere Rezensionen dazu studiert hat, wird von der recht modernen Ausrichtung des Materials auf „One World“ nicht sonderlich überrascht sein. Mit Hits der Marke „Tokyo“ hat das hier überhaupt nichts mehr zu tun. Nicht, dass das schlecht wäre, es soll nur allen ewig Gestrigen gleich den Wind aus den Segeln nehmen. Zugegebenermaßen war das Eintauchen in „One World“ nicht einfach. Aber nach einigen Durchläufen hat sich einmal mehr diese Magie entfaltet, die es auch schon in den frühen Achtzigern gab – zumindest bei einigen Songs.

Der Opener „One World“ stellt fast schon eine Sicherheitsnummer dar. Für die Verhältnisse von TOKYO ziemlich einfach und eingängig gestrickt, besteht der Song praktisch nur aus einem Thema. Übrigens stammt er von Bassist Ken Taylor. Dennoch ein gelungener Einstieg, weil die Melodie nicht mehr aus dem Kopf will. Wer es etwas komplexer mag – bitteschön: Track Nummer 2 bietet vertrackte Arrangements, harte Riffs und tiefergelegte Gitarren. Funkige Bassläufe und ein eindringlicher Text runden „Stand Up“ ab. „I´m Free“ läuft wieder etwas straighter rein und ist auch sehr relaxt. Etwas rassiger tönt „If We Don´t Believe“, hier wird wieder modern gerockt. „Soon“ könnte als eine Art moderner Westcoast-Song durchgehen.

Nach der Ballade „It´s Springtime Again“ gibt es mit „Sea Of Joy“ den wohl klassischsten TOKYO-Song auf diesem Album. „Fall Into Sleep“ ist eine weitere Feuerzeug-Nummer, das krachende „Do You Feel The Thunder“ kann getrost als härtester Song in der Bandgeschichte bezeichnet werden. Allerdings springt der Funke hier nicht so ganz über – zu groß ist die Kluft zwischen progressiven Elementen und den zuckersüßen Melodien des Refrains. Nach dem ruhigen „Children Of Darkness“ und dem etwas anstrengenden „Desert Life“ ist

„One World“ präsentiert TOKYO in zeitgemäßem Soundgewand, und auch das Songwriting hat sich geändert. Klar, immerhin sind 31 Jahre seit dem letzten Tonträger „San“ vergangen. Dass TOKYO aber immer noch für überraschende Momente gut sind, zeigen insbesondere der Titeltrack, „Sea Of Joy“ oder „I´m Free“. Diese Songs kann man getrost als Anspieltipps nennen, um sich aber einen Einblick in die ganze Bandbreite der verschiedenen Elementen zu verschaffen, sollte man dem Album schon einen Komplettdurchlauf spendieren. Neugierige dürfen sich aber nicht vom modernen Sound abschrecken lassen.

WERTUNG:






Trackliste:

01. One World
02. Stand Up
03. I´m Free
04. IfW e Don´t Believe
05. Soon
06. It´s Springtime Again
07. Sea Of Joy
08. Fall Into Sleep
09. Do You Feel The Thunder
10. Children Of Darkness
11. Desert Life

Stefan

YES - Heaven & Earth

Band: Yes
Album: Heaven & Earth
Spielzeit: 53:12 min
Stilrichtung: Prog Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 18.07.2014
Homepage: www.yesworld.com

Dadurch das den britischen Prog Pionieren YES mit Ihrem 2011 veröffentlichten Werk "Fly From Here" ein äußerst ansprechender Langdreher in Ihrer langen History gelungen ist, war meine Vorfreude recht groß auf Studioalbum Nummer 22. Sänger Benoit David wurde durch GLASS HAMMER Frontmann Jon Davison ersetzt, der stimmlich erstaunlich dicht an Originalsänger Jon Anderson heranreicht. Der Rest der Gruppe ist mit dem Line Up von vor drei Jahren identisch.

Damit hat es sich aber auch schon mit den positiven Aspekten dieses Silberlings, denn das Songmaterial ist uninspiriert, langweilig, teilweise sogar sehr gleichförmig und eine absolute Enttäuschung, wenn man es mit dem Vorgänger vergleicht. Songs wie der Opener "Believe Again", die mit 80er Synthies unterlegten "The Game" und "Step Beyond" sind sind der ideale Soundtrack für die Fahrstühle in allen Kaufhäusern. Ist Nett, tut keinem weh, ideal zum Putzen und Staubsaugen. Schlimm! Ohne Wenn und Aber eins, wenn nicht sogar das schwächste Album, von YES. Ich kann jedem nur empfehlen, vorher unbedingt reinzuhören. Ansonsten erlebt man zuhause eine herbe Enttäuschung.

WERTUNG:






Trackliste:

01. Believe Again
02. The Game
03. Step Beyond
04. To Ascend
05. In A World Of Our Own
06. Light Of The Ages
07. It Was All We Knew
08. Subway Walls

Heiko

Donnerstag, 10. Juli 2014

GRAVE DIGGER - Return Of The Reaper

Band: Grave Digger
Album: Return of the Reaper
Spielzeit: 43:27 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 11.07.2014
Homepage: www.grave-digger-clan.com

Da ist er wieder, der gute alte Reaper. Selbstredend begleitet von der deutschen Heavy Metal Institution GRAVE DIGGER. Chris Boltendahl und seine Mannen haben in den letzten Jahren wieder einige richtig starke Scheiben eingespielt. Nun gibt es neues Futter, zum bereits sechzehnten Mal. Und der Titel "Return of the Reaper" verspricht eine sehr traditionelle Ausrichtung. Dann sparen wir uns weitere überflüssige Vorreden zur Band und gehen direkt zu des Pudels Kern.

Wie üblich eröffnet ein Intro das neue Album, bevor es mit "Hell Funeral" dann richtig los geht. Der Song ist 100% Grave Digger, flott, mit eingängigem Refrain und jeder Menge Power. Noch besser wird es beim folgenden "War God", ein treibender Banger, der Live mit Sicherheit gleich noch mehr zündet als schon von CD.

Bereits hier fällt auf, die Band hat im Vorfeld keine leeren Versprechungen gemacht. "Return of the Reaper" orientiert sich stärker an den alten Klassikern der Band wie "Heavy Metal Breakdown" oder "Witch Hunt". Weniger bombastische Elemente, mehr schneller und ein klein wenig dreckiger Heavy Metal als zuletzt. Dynamisch und schnörkellos.

"Tattooed Rider" nimmt dann erstmals etwas Dampf vom Kessel und bietet einen typischen Grave Digger Midtempo-Stampfer. Der Refrain setzt sich umgehend in den Gehörgängen fest. Kaum verwunderlich, hier ist eine Nähe zu JUDAS PRIEST und ihrem "Turbo Lover" nicht ganz von der Hand zu weisen. Danach wird es bei "Resurrection Day" wieder eine Schippe härter und flotter, nach einigen Durchläufen mein Favorit auf "Return of the Reaper". "Season Of The Witch", bereits durch den offiziellen Videoclip bekannt, bietet dann den Hit der Scheibe, der sich einen regelmäßigen Platz im Liveprogramm von GRAVE DIGGER sichern dürfte. Und so geht es weiter, no filler - just killer! Mit "Road Rage Killer" welches seinem Namen alle Ehre macht und wieder deutlich an Schwung zulegt oder "Satan's Host" finden sich noch jede Menge Kracher auf "Return of the Reaper". Einzig "Grave Desecrator" fällt mit seinen kitschig-klischeehaften Lyrics und dem leicht poppigen Refrain ein wenig ab.

Diesmal gab es kein Konzept hinter dem Album, GRAVE DIGGER haben frei von Leber umgesetzt worauf sie Lust hatten, und das hat dem Album richtig gut getan. Ungezwungen klingen die neuen Songs, einzig bei den Lyrics sollte man ab und an nicht zu genau hinhören, hier haben gerade die Konzeptalben die Nase vorn. Aber sei's drum, traditioneller Heavy Metal braucht auch ein wenig Augenzwinkern.

Die Band aus Gladbeck gehört noch lange nicht zum alten Eisen, sondern hat auch nach fast 35 Jahren immer noch glühenden Teutonenstahl im Feuer. Somit gilt auch im Jahre 2014 nach wie vor: The grave is open, the digger smiles!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Return Of The Reaper
02. Hell Funeral
03. War God
04. Tattooed Rider
05. Ressurrection Day
06. Season Of The Witch
07. Road Rage Killer
08. Grave Desecrator
09. Satan's Host
10. Dia De Los Muertos
11. Death Smiles At All Of Us
12. Nothing To Believe

Chris

AMBERIAN DAWN - Magic Forest

Band: Amberian Dawn
Album: Magic Forest
Spielzeit: 39:50 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 27.06.2014
Homepage: www.amberiandawn.com

Die finnischen Symphonic Metaller AMBERIAN DAWN sind knapp 1 Jahr nach der letzten Veröffentlichung „Re-Evolution“ wieder mit einem neuen Diskus zurück! Das neue Geschoss hört auf den Namen „Magic Forest“ und ist das erste Album mit Neusängerin Capri, die schon mit der Best Of Veröffentlichung „Re-Evolution“ dem geneigten Fan vorgestellt wurde.
Passend zum Albumtitel entführt uns die Band in eine Welt voller mystischer Wesen und nimmt uns mit auf eine magische Reise.
Fantasy Symphonic Metal as its Best soll hier die Marschroute sein, denn laut Labelauskunft und wenn man den ersten Höreindrücken glauben mag, handelt es sich bei der neuen Scheibe um die bisher Beste aus dem Hause AMBERIAN DAWN.
Nun, da diese Behauptung ja recht häufig aufgestellt wird, machen wir uns jetzt mal selbst ein Bild davon und starten direkt mit dem Openertrack „Cherish my Memory“. Und hier zeigt die Band direkt was die Uhr geschlagen hat! Eingängig, symphonisch und einfach zuckersüß bahnt sich die Nummer ihren Weg in die Gehörgänge und bleibt dort definitiv haften!
Sängerin Capri hat eine angenehme Stimmlage und weiß direkt zu überzeugen und in Kombination mit einem absoluten Ohrwurmchorus ist der Einstieg schon mal ein Volltreffer geworden.
In die gleiche Kerbe schlagen dann die anschließenden „Dance of Life“ und „Magic Forest“. Symphonic Metal in Reinkultur der jeden Fan des Genre auf jeden Fall zusagen sollte!
Und in der Folge können wir die Songbeschreibung eigentlich auch recht kurz halten, denn egal welchen Song ich hier anchecke, jede Nummer weiß zu überzeugen und entwickelt sich zu einem wahren Hörgenuss!
Egal ob es das eingängige „Warning“, das flotte „Son of Rainbow“, das gefühlvolle „Memorial“ oder das abschließende, epische „Green Eyed“ ist. Hier ist jeder Song ein Treffer.
Natürlich bewegen sich viele Songs hart an der Grenze zum Pop, dafür sorgen die zuckersüßen Refrains, beinharte Todesmetaller werden sich diese Scheibe ja aber eh nicht reinziehen, Symphonic Metalfans bekommen aber genau das was sie erwarten!

Anspieltipps:

Alles auf einem ähnliche Topniveau, da heißt es komplett anhören!

Fazit :

AMBERIAN DAWN haben auf ihrem neuen Album auf jeden Fall viel richtig gemacht! Man hat bärenstarke Songs in der Hinterhand die einen sofort packen und so schnell nicht mehr los lassen, eine starke, neue Sängerin hat man ebenfalls an Bord und die Produktion geht auch absolut in Ordnung!
Somit stößt man ohne Probleme das Tor zu unserem Topnotenbereich auf und jeder Symphonic Metaller mit einem Hang zu eingängigen, zuckersüßen Melodien sollte hiermit absolut zufrieden sein.
Ein bisschen Abzug gibt es von mir für die etwas magere Spielzeit von unter 40 Minuten, in der heutigen Zeit ist das echt nicht mehr ausreichend!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Cherish my Memory
02. Dance of Life
03. Magic Forest
04. Agonizing
05. Warning
06. Son of Rainbow
07. I'm still here
08. Memorial
09. Endless Silence
10. Green Eyed

Julian