Album: Walking In Starlight
Spielzeit: 61:00 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.09.2014
Homepage: www.220volt.se
Aller guten Dinge sind drei! Das denken sich die schwedischen Hardrocker 220 VOLT und nehmen zum dritten Mal Anlauf. Nach ihrer vielversprechenden Karriere in den Achtzigern lösten sie sich wie viele ihrer Kollegen Anfang der Neunziger – genauer gesagt 1992 – erstmal auf. 1997 erschien quasi posthum ein weiteres Album und zwischen 2002 und 2008 brachte die Band zwei Studioalben, eine Livescheibe sowie eine Weihnachts-EP auf den Markt. Danach wurde es abermals still im Bandlager, jetzt blasen die beiden Gründungsmitglieder Thomas Drevin und Mats Karlsson (beide guitars) mit Anders Engberg (THERION, LIONS SHARE), dem neuen Mann am Mikrofon, sowie Drummer Peter Hermansson erneut zum Sturm.
Das trifft auf den Öffner, der gleichzeitig Titeltrack ist, aber nicht so ganz zu. Denn hier haben wir einen Midtempostampfer, der allerdings erster Güte ist. Etwas knackiger geht es beim folgenden „System Overlaod“ zu. Moderner und flotter sind die Schweden hier unterwegs. Auch das mit leichten Prog-Elementen aufgepeppte „Broken Promises“ und die Uptemponummer „Through The Wastelands“ lassen erkennen, dass dieses Album nicht 1989 entstanden sein kann. Muss es ja auch nicht, denn mit dem krachenden „Alive“, „Burning Heart“ oder „Stranded“ gibt es auch genug klassisches Material auf „Walking The Starlight“. Es sollte also für jeden etwas dabei sein.
An ihr Meisterstück „Eye To Eye“ von 1989 werden 220 VOLT wohl nicht mehr herankommen. Aber das wird auch niemand erwartet haben – solche Vergleiche geraten immer in Schieflage. Ob ein knackiger 10-Tracker unterm Strich besser gewesen wäre ist wohl ein Thema, wo sich die Geister scheiden. Fakt ist, dass alle Stücke ein gewisses Niveau halten und somit die Veröffentlichung rechtfertigen. Das hört sich jetzt sehr kalt an, aber ab und zu muss die Fanbrille eben auch abgelegt werden. Die Platte läuft gut durch, hat aber bis auf 2 oder 3 Ausnahmen keine alles überstrahlenden Stücke. Dennoch ist „Walking In Starlight“ ein gutes Comeback und ein gutes Fundament, auf dem sich wunderbar aufbauen lässt. Für die alten Fans der Band sicher eine willkommene Geschichte, aber auch Leute, die bisher noch nichts von den Schweden gehört haben, empfehlenswert. Die sollten sich aber dann unbedingt auch noch mit dem frühen Werk auseinandersetzen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Walking In Starlight
02. System Overload
03. Broken Promises
04. Alive
05. Blind
06. Stranded
07. Get Me Out
08. The Waiting
09. Through The Wastelands
10. Burning Heart
11. Take A Good Look
12. One Good Reason
13. Guiding Light
Stefan
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