Dienstag, 4. Januar 2011

BONFIRE - Fireworks (Klassiker der Woche)

Band: Bonfire
Album: Fireworks
Spielzeit: 42:22 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: MCA
Veröffentlichung: 1987
Homepage: www.bonfire.de

Heute gibt es einmal die Besprechung eines Klassikers aus meiner wunderschönen oberbayrischen Heimat Oberbayern. Denn warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Das zweite Album der Ingolstädter Hardrocker BONFIRE war in vielerlei Hinsicht ihr Meisterwerk. Nach einem zugegebenermaßen hochkarätigen Debüt im Jahre 1986 („Don´t Touch The Light“ mit Hits wie „SDI“, „Starin Eyes“, „Hot To Rock“, dem Titeltrack oder natürlich der Ballade „You Make Me Feel“), bei dem man sich allerdings noch sehr an den SCORPIONS orientierte, mussten die Jungs zwar schon den ersten Besetzungswechsel unter dem Banner BONFIRE verkraften, dennoch befand man sich auf dem vorläufigen Zenit der eigenen Schaffenskraft. Doch mal der Reihe nach, denn bis zum 1987er Zweitling „Fireworks“ hatten Claus Lessmann (vocals) und Hans Ziller (guitars) mit CACUMEN bereits drei Longplayer auf dem Kerbholz, die zwar eher im Underground bekannt waren, dennoch trotz ihres rohen Charms die Vorstufe von BONFIRE andeuteten.

CACUMEN wurden bereits 1972 als Schülerband von Hans Ziller gegründet und 1978 schloss sich Claus Lessmann an. Auch der spätere BONFIRE Gitarrist Horst Meier-Thorn war bereits beim 1981er Debüt mit an Bord, es folgten zwei weitere Alben („Bad Widow“ 1983 und „Down To Hell“ 1984). Danach war es Zeit für neue Horizonte und so formten die drei zusammen mit Dominik Hülshorst (drums) und Jörg Deisinger (bass) eine neue Band namens BONFIRE. Mit einem geschliffenen Sound und ausgefeilten Songs konnte „Don´t Touch The Light“ erste Erfolge verbuchen, nicht zuletzt wegen der großartigen Ballade „You Make Me Feel“, die es sogar auf die populäre Compilaton „Kuschelrock“ schaffte.

Der eingangs schon erwähnte Wechsel von Drummer Dominik Hülshorst (er wurde für die Aufnahmen zum zweiten Album durch Sessionmusiker Ken Mary ersetzt) wurde die Bande der übrigen vier zum Glück nicht beschädigt – zumindest in kreativer Hinsicht. Aufgenommen in den USA war die Zeit gekommen für vier bayrische Musiker, die Welt zu erobern. Unter den Fittichen von Starproduzent Michael Wagener wurden 25 Songs aufgenommen von denen es schlussendlich 11 auf das Album „Fireworks“ schafften.

Schon der Opener „Ready 4 Reaction“ ist frisch und actiongeladen. Desweiteren zeugen Songs wie das etwas schleppende „Sleeping All Alone“, das megageile „Sweet Obsession“ oder das druckvolle „American Nights“ von der tollen Zusammenarbeit innerhalb des Bandgefüges. Aber auch die Balladenfans kommen mit „Give It A Try“ erneut voll auf ihre Kosten. Zudem ist das übrige Liedgut – allem voran „Champion“ und „Don´t Get Me Wrong“ – ebenfalls erstklassig.

Was das Debüt “Don´t Touch The Light” schon angedeutet hat, haben BONFIRE auf “Fireworks” perfekt in Szene gesetzt. Die Platte präsentiert eine Band in Höchstform und ist auch nach so vielen Jahren immer wieder einen Durchgang wert. Noch vor dem ebenfalls tollen Album “Point Blank” stieg der langjährige Freund und Gitarrist Hans Ziller aus und wurde durch Angel Schleifer, der von „“ kam, ersetzt. Danach feuerten die Ingolstädter noch das recht lieblose „Knock Out“ raus, bevor die Band das erste Mal zu Grabe getragen werden musste. Nach einem gemeinsamen Projekt Anfang der 90er (LESSMANN/ZILLER) fanden die beiden Namensgeber wieder zusammen und reaktivierten BONFIRE neu. Erst mit recht durchschnittlichem Erfolg, spätestens mit Alben wie „Fuel To The Flames“ (1999) und „Strike X“ (2001) aber erneut auf höchstem Niveau. Seitdem veröffentlicht man formidable Alben, die mal etwas moderner angehaucht sind („Free“ 2003) oder diverse Live-Alben, darunter auch eine komplette Livedarbietung des hier besprochenen Drehers („Fireworks – Still Alive!“ 2011). Die größte Begeisterung hat seitdem aber wohl die Adaption von Schiller´s „Die Räuber“ hervorgerufen, die am Ingolstädter Theater in zahlreichen ausverkauften Shows aufwendig in Szene gesetzt wurde.

„Fireworks“ ist und bleibt eines der besten – wenn nicht das beste – Album der Ingolstädter Rock-Institution. Auch nach 27 Jahren!

Trackliste:

01. Ready 4 Reaction
02. Never Mind
03. Sleeping All Alone
04. Champion
05. Don´t Get Me Wrong
06. Sweet Obsession
07. Rock Me Now
08. American Nights
09. Fantasy
10. Give It A Try
11. Cold Days

Stefan

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