Dienstag, 4. Januar 2011

SIGNAL - Loud & Clear (Klassiker der Woche)

Band: Signal
Album: Loud & Clear
Spielzeit: 42:33 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: EMI
Veröffentlichung: 1989
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Unlängst hatten wir in dieser Rubrik das gleichnamige Debüt von UNRULY CHILD. Am Mikrofon stand Anfang der Neunziger ein gewisser Mark Free (heute Marcie Free). Nur drei Jahre zuvor hatte dieser herausragende Vokalist mit der Band SIGNAL ein nicht minder grandioses Werk namens „Loud & Clear“ aufgenommen. Dass dieser 10-Tracker das einzige sein würde, was die Konstellation aus Free (vocals), Danny Jacob (guitars), Erik Scott (bass) und Jan Uvena (drums) hervorbringen würde, war zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht absehbar. Seine Sporen hatte sich Free zu dieser Zeit bereits mit zwei vielversprechenden Scheiben mit KING KOBRA verdient. Jetzt wollte er mehr in Richtung AOR gehen und somit Bands wie FOREIGNER, LOVERBOY oder JOURNEY gefährlich werden. Im Januar 1989 begaben sich die vier in die Fantasy Studios im kalifornischen Berkley, um unter den Fittichen von Kevin Elson ihren Erstling aufzunehmen.

Schon zu dieser Zeit standen die Zeichen nicht bei Weitem nicht mehr so günstig für derart gestrickte Kapellen. SIGNAL bekamen keinerlei Rückendeckung von Seiten der Verantwortlichen beim Label. Mit „Does It Feel Like Love“ und „Arms Of A Stranger“ koppelte man zwar die zwei stärksten Songs als Single aus, im Radio wurden sie aber so gut wie nie gespielt. Und das obwohl gerade diese beiden Stücke mit zum Besten gehören, was dieses Genre je hervorgebracht hat. „Arms Of A Stranger“ ist ein knackiger Rocker, nicht zu weichgespült, aber mit einer gewissen Leichtigkeit. Der großartige Refrain klingt auch heute noch frisch und unverbraucht. Eigentlich wäre der Song perfekt gewesen für einen Film a´la „Top Gun“ oder „Iron Eagle“. „Does It Feel Like Love“ ist eine Powerballade vom Feinsten. In diese beiden Songs MUSS man sich verlieben, wenn man auf AOR und Melodic Rock steht – basta.

„My Mistake“ dagegen war ein Song, den SIGNAL von der Plattenfirma diktiert bekamen. Diese Komposition von Eddie Schwartz und Bob Halligan jr. hätte Mark Free am liebsten weggelassen und dafür einen der beiden unveröffentlichten Stücke „You And I Need Love“ oder „Runaway“ mit auf das Album genommen, das Mitglieder der Band selbst verfasst haben. Überhaupt stammt viel aus der Feder von Bassist Erik Scott, der zusammen mit Künstlern wie Mark Baker (der auch die meisten Texte schrieb) oder Van Stephenson für den Großteil der Kompositionen verantwortlich war. Zwar können die übrigen Songs nicht mehr ganz an die ersten beiden Großtaten anknüpfen, mit dem ruhigen „This Love, This Time“, der Ballade „Wake up You Little Fool“ oder dem technischen „Go“ gibt es weiteres, herausragendes Material zu hören.

Obwohl das Zeiteisen die Schwelle zu den Neunzigern noch nicht überschritten hatte, waren SIGNAL schon zum Scheitern verdammt. Zu viele ähnliche Bands wurden von den sämtlichen Labels in die Studios gezerrt, nur um noch ein paar Dollar aus der bereits im Sterben liegenden Bewegung zu quetschen. Juwelen wie SIGNAL gingen bei diesem Unterfangen gnadenlos unter. Müßig zu erwähnen, dass „Loud & Clear“ das einzige Album der Band blieb – aber was für eines...

Trackliste:

1. Arms Of A Stranger
2. Does It Feel Like Love
3. My Mistake
4. This Love, This Time
5. Wake Up You Little Fool
6. Liar
7. Could This Be Love
8. You Won´t See Me Cry
9. Go
10. Run Into The Night

Stefan


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