Dienstag, 4. Januar 2011

ICON - Night Of The Crime (Klassiker der Woche)

Band: Icon
Album: Night Of The Crime
Spielzeit: 41:06 min.
Stilrichtung: AOR, Hardrock
Plattenfirma: Capitol
Veröffentlichung: 20.09.1985
Homepage: -

„Phoenix/Arizona ist nicht gerade der perfekte Ort, um eine Metalband zu starten. Es ist sauheiß und die Lederklamotten schmelzen Dir förmlich auf der Haut“ - das waren einst die Worte von Gitarrist Dan Wexler. „Du musst immer in der Nähe einer Klimaanlage sein oder in einen Swimmingpool hüpfen. Hast Du schon einmal versucht, Gitarre in einem Pool zu spielen? Das ist ein elektrisierendes Erlebnis“ scherzt er weiter. Dennoch hat er zusammen mit Sänger Stephen Clifford und Bassist Tracy Wallach 1979 die als THE SCHOOLBOYS bekannt gewordenen Vorgänger von ICON gegründet. Zusammen mit Dave Henzerling (guitars) und John Covington (drums) war kurze Zeit später das Line-Up komplett und THE SCHOOLBOYS begannen, sich in Phoenix und Umgebung einen Namen zu erspielen. Ihre EP „Singin´ Shoutin´“ half natürlich dabei, die Aufmerksamkeit einiger Plattenfirmen auf sich zu lenken und so unterschrieben sie schließlich bei Capitol Records. Nach einigen Querelen bezüglich des Bandnamens – man musste sich zweimal umbenennen, bevor es den Bossen bei Capitol passte, legten sie mit einem runderneuerten Line-Up los. John Aquilino kam für Henzerling an der Gitarre und Pat Dixon ersetzte den ursprünglichen Drummer Covington.

1984 kam ihr selbstbetiteltes Debüt auf den Markt und schnell war klar, dass ICON eine hoffnungsvolle neue Band waren, denn sie konnten nicht nur gute Songs schreiben sondern auch auf der Bühne eine mitreißende Show bieten. Nachdem sie eine kräftezehrende Tournee durch die USA beendet hatten, machten sie sich zusammen mit Produzent Eddie Kramer daran, in den New Yorker Bearsville Studios ihr zweites Album in Angriff zu nehmen. Das Personal blieb im Übrigen das Gleiche. Ausgefeiltere Songs mit mehr Massenkompatibiltät gepaart mit einer soliden Grundhärte standen auf dem Plan.

Dabei wurde sowohl Wert darauf gelegt, den einen Hit bei MTV landen zu können aber weichgespült klangen die Songs auf „Night Of The Crime“ dennoch nicht. Heißester Anwärter für den potenziellen Hit war natürlich der Midtempo Stampfer „Raise The Hammer“, der auch lange Jahre danach noch durch sämtliche Rock-Discotheken in ganz Deutschland hallte. Mit seinem markanten Gitarrenspiel, den Gangvocals und den donnernden Drums war ein Hit geboren. Flankiert wurde dieser Versuch, groß herauszukommen von weiteren, richtig guten Songs: das zeitgemäße „Danger Calling“, das gut gelaunte „Rock My Radio“ oder die Riffmaschine „The Whites Of Their Eyes“ waren weitere Highlights auf einem insgesamt bärenstarken Album.

Leider blieb der große Durchbruch aus und zwei weitere Alben („More Perfect Union“ 1987 und „Right Between The Eyes“ 1989) konnten trotz des Minihits „Taking By Breath Away“, der auch den ersehnten Einsatz bei MTV brachte, nicht verhindern, dass die Zeit tickte und ICON nach vier guten Platten so langsam den Drive verloren hatten. 2008 wagte man eine kurze Re-Union mit Dave Henzerling an der Gitarre und mit Scott Hammons am Mikrofon, in dessen Zuge ein offzielles Live-Bootleg veröffentlicht wurde. „Night Of The Crime“ ist und bleibt das herausragendste Tondokument der Amis, das bis zum heutigen Tag nicht die Anerkennung erfahren hat, das es eigentlich verdient gehabt hätte.

Trackliste:

1. Naked Eyes
2. Missing
3. Danger Calling
4. Shot At My Heart
5. Out For Blood
6. Raise The Hammer
7. Frozen Tears
8. The Whites Of Their Eyes
9. Hungry For Love
10. Rock My Radio

Stefan


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