Dienstag, 4. Januar 2011

VON GROOVE - Von Groove (Klassiker der Woche)

Band: Von Groove
Album: Von Groove
Spielzeit: 59:22 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Chrysalis
Veröffentlichung: 1992
Homepage: www.facebook.com/vongrooveband

Heiliger Bimbam – ich glaube, das waren meine kurzen Gedanken, als ich das erste mal den Song „Once Is Not Enough“ der Kanadier VON GROOVE hörte. Nach einem neckischen Intro (im Hintergrund läuft der eigene Song „Slave To Sin“) startet das sägende Riff und alleine das sorgt für eine offene Futterluke. Danach räkelt sich der Song wie eine tanzende Göttin im Midtempo bis hin zum einfachen aber wirkungsvollen Refrain. Dabei besteht das komplette Stück fast ausschließlich aus diesem einen Riff. Als das dazugehörige Video Anfang der 90er über die Bildschirme flimmerte waren die Tage der Hairspray-Ära bereits gezählt. Das schwarze Album von METALLICA und natürlich „Nevermind“ von NIRVANA waren angesagt und gleichzeitig unzählige andere Kapellen mit Selbstmordabsichten. Das zumindest suggerierte ihre Musik.

Und doch ist das 1992 erschienene Debüt so viel mehr als nur dieser eine „Hit“. Zumindest hätte es einer werden können, wären Sänger Michael Shotton, Gitarrist Mladen und Bassist Matthew Gerrard ein bisschen früher mit diesem Rundling aus der Hüfte gekommen. Die Basisaufnahmen machte man im „The Lab“ benannten Heimstudio von Matthew Gerrard, fertiggestellt wurde das Album unter anderem in den A&M Studios, dem Plattendeal sei Dank. Gemixed hat Brian Malouf und gemastered hat es niemand Geringeres als George Marino. Als Session Drummer sind sowohl Richie Zito als auch Deen Castronova (HARDLINE, BAD ENGLISH) genannt.

Nach dem extrem starken Einstieg „Once Is Not Enough“ hatte das Trio sein Pulver aber noch lange nicht verschossen. Das Album strotzt nur so vor Kraft und feuert einen Hit nach dem anderen ab. Das wunderschöne „Better Than Ever“, rockige Stücke wie „Can´t Get Too Much“, „House Of Dreams“, „C´mon C´mon“ oder „Slave To Sin“ sowie dem superben Rausschmeißer „Sweet Pain“ werden flankiert von ruhigeren aber dennoch rockigen Nummern wie „Every Beat Of Your Heart“ und herzzereißenden Balladen wie „Once In A Lifetime“ oder „Arianne“.

Nach diesem Killeralbum war für VON GROOVE aber noch lange nicht Schluß, zumindest was die Versuche anging, weiter einen Fuß in der Tür zu behalten. 1994 legte man mit „Rainmaker“ zeitgemäß modern nach, was die Fans verstörte. Auch weitere Alben in den folgenden Jahren, die sich wieder mehr zum Melodic Rock bekannten sowie ein Labelwechsel zu MTM und den dazugehörigen Scheiben „Test Of Faith“ (1999) und „Drivin´ Off The Edge Of The World“ (2000) brachten nichts. Im Jahr darauf entstand noch „The Seventh Day“ (Z-Records) und „Three Faces Past“ - eine Art Acoustic-Best-Of (Z-Records), dann war allerdings Schicht im Schacht und man warf genervt das Handtuch. Zumindest was die Veröffentlichung von Tonträgern unter dem Banner VON GROOVE anging. Ab jetzt wurden andere Projekte verfolgt.

Live war man noch diverse Male unterwegs und nach dem Ausstieg von Bassist und Songschreiber Matthew Gerrard wurde er von Tom Lewis (HONEYMOON SUITE) ersetzt. Gerrard schrieb in der jüngeren Vergangenheit viele Hits für Künstler wie Nick Carter, Kelly Clarkson oder Hilary Duff. Ein Gig auf dem legendären Firefest in Nottingham im Oktober 2013 brachte zumindest Mladen und Michael Shotton noch einmal zusammen auf die Bühne. Das selbstbetitelte Debüt ist und bleibt aber das Meisterstück der Kanadier und reiht sich ganz locker in unsere Rubrik „Klassiker der Woche“ ein. Und frei nach dem Motto „Once Is Not Enough“ drücke ich jetzt noch mal die Playtaste...

Trackliste:

1. Once Is Not Enough
2. Better Than Ever
3. Can´t Get Too Much
4. Once In A Lifetime
5. Every Beat Of My Heart
6. House Of Dreams
7. C´mon, C´mon
8. All The Way Down
9. Arianne
10. Slave To Sin
11. Love Keeps Bringing Me Home
12. Smaug
13. Sweet Pain

Stefan

Hier findet Ihr weitere:
http://rock-garage-magazine.blogspot.de/p/klassiker-der-woche_22.html

1 Kommentar:

  1. Vielleicht die am meisten unterschätzte Hardrockband der 90er Jahre? Das Album ist von Anfang bis Ende gespickt mit Klassikern, ganz ganz großes Ohrenkino!

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