Album: Raise A Little Hell
Spielzeit: /
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 06.03.2015
Homepage: www.theanswer.ie/home
Die Iren THE ANSWER sind nun schon zu lange im Geschäft um noch als Newcomer durchzugehen. Wie satte, alte Hasen klingt das Quartett, das sich auf seinen 4 bisherigen Veröffentlichungen immer ein Stückchen weiterentwickelt hat, glücklicherweise noch nicht. Daran ändert sich auch auf Album No. 5, „Raise A Little Hell“, nichts. Nach wie vor ist Sänger Cormac Neeson das größte Kapital der Band. Ohne die gewohnt höchst energische Gesangsleistung des Ausnahmetalents wäre die Band eine x-beliebige Rockcombo ohne grundlegend eigenes Profil. So aber ist und bleibt Neeson das einprägsame Aushängeschild der ansonsten grundsoliden Truppe von der Insel. Nach dem Overkill auf der Scheibe „Revival“ (2011) wurde bereits auf dem 2013er „New Horizon“ Album der produktionstechnische Aufwand zurück gefahren. Eine Entwicklung die auch bei der Entstehung von „Raise A Little Hell“ beibehalten wurde und der Band gut zu Gesicht steht.
Insgesamt klingt das neue Album homogen und in sich schlüssig, viele Songs klingen als seien sie in endlosen Jams im Proberaum entstanden. Diese Arbeitsweise funktioniert in der Regel bestens („Long Live The Renegades“, „Red“), bringt aber auch das ein oder andere Mal Mittelmaß hervor („Last Days Of Summer“ oder der am Ende platzierte Titeltrack). Ihre offensichtliche Vorliebe für Aerosmith scheint bei THE ANSWER auch weiterhin durch („Aristocrat“) und Parallelen zu einer Band wie den Winery Dogs („Cigarettes & Regret“) machen deutlich, dass THE ANSWER mehr zu bieten haben als klassischen, Riff-orientierten Hardrock der alten Schule. Die beiden Smasher der Scheibe folgen weiter hinten platziert: „Whiplash“ ist ein gnadenloser Rocker mit einem eingängigen Refrain, treibenden Riffs und kreativer Gitarrenarbeit. Das grandiose „Gone Too Long“ verbindet Country und Blues Sperenzchen mit der THE ANSWER -typischen Treffsicherheit bei den Melodien. Ich vermisse ein wenig die ausgeklügelten Hooklines, die “Revival“ zu einem solch besonderen Album gemacht haben und die auf „Raise A Little Hell“ zugunsten einer lockereren Herangehensweise zurückgenommen wurden. Beides hat seine Reize und Fans der Band werden auch auf „Raise A Little Hell“ all das wiederfinden, was die Jungs bisher so interessant gemacht hat.
Mit „Raise A Little Hell” klingen THE ANSWER so, als seien sie langsam zu Hause angekommen. Das Songwriting hat sich zwischen den beiden Polen Singer/Songwriter und Riff-Rock eingependelt und kommt dank dem trockenen, aufs Nötigste reduzierten Sound bestens zu Geltung. Unterm Strich kommt „Raise A Little Hell” knapp vor seinem direkten Vorgänger über die Ziellinie, was in erster Linie an dem schlüssigen Gesamtpaket liegt (das aber gerne noch um 1, 2 Songs hätte gekürzt werden können).
WERTUNG:
Trackliste:
01. Long Live The Renegades
02. The Other Side
03. Aristocrat
04. Cigarettes & Regret
05. Last Days Of Summer
06. Strange Kinda‘ Nothing
07. I Am What I Am
08. Whiplash
09. Gone Too Long
10. Red
11. I Am Cured
12. Raise A Little Hell
Mario
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen