Album: Spirit On A Mission
Spielzeit: 51:03 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: Inakustik
Veröffentlichung: 20.03.2015
Homepage: www.michaelschenkerhimself.com
So leid es mir tut – bei Michael Schenker muss ich immer noch an die altehrwürdigen SCORPIONS denken und an eine Zeit, die alles andere als leicht war. Dass die Hannoveraner aber auch damals schon eine richtig gute Band waren und vor allem eine enorme Willenskraft an den Tag gelegt haben, dürfte kein Geheimnis sein. Das alles ist lange her und die Geschichte geschrieben – auch, dass Schenker bei UFO auf lange Zeit nicht glücklich wurde und neben der Kollaboration mit Robin Mc Auley (MSG) einige musikalische Highlights in seiner Disco verzeichnen kann. Und doch verbindet Michael Schenker noch heute etwas mit den SCORPIONS, denn zwei ehemalige, langjährige Bandmitglieder zocken in seiner jetzigen Formation, die seit einiger Zeit den Beinamen TEMPLE OF ROCK führt. Neben den ehemaligen Skorpionen Francis Buchholz (bass) und Herman Rarebell (drums) hat Schenker noch den schottischen Ausnahmesänger Doogie White in seinen Reihen, der sich in unzähligen Bands seine Sporen verdient hat. Man denke nur mal an seine Beiträge bei RAINBOW, YNGWIE MALMSTEEEN, PRAYING MANTIS, CORNERSTONE oder TANK. Das Line-Up komplettiert der Gitarrist Wayne Findlay.
„Spirit On A Mission“ nennt sich das neue, mittlerweile dritte Werk unter dem TEMPLE OF ROCK Banner. Startete dieses Unterfangen mit dem gleichnamigen Album 2011 noch mehr oder minder als (All-Star) Projekt mit vielen Mitwirkenden, hat es sich beim 2013 folgenden „Bridge The Gap“ bereits zur richtigen Band gesundgeschrumpft. Die Songs auf dem neuen Album stammen in erster Linie vom Meister selbst, zu denen White als Muttersprachler die Texte beigesteuert hat. Aber auch Wayne Findlay hatte seine Finger bei einigen Nummern im Spiel. Aufgenommen wurde ein weiteres Mal in den Kidroom Studios von Michael Voss in Münster.
Die Platte beginnt mit „Live And Let Live“ kraftvoll und schnell und biegt bei „Communion“ auf die Midtempo-Straße. Garniert wird der Song mit lässigen Riffs und eingängigen Melodien. Das vorab ausgekoppelte „Vigilante Man“ ist dann aber der stärkste Song des Eröffnungstrios. Auf „Rock City“ wird wieder ordentlich geholzt, wobei der Ohrwurmfaktor ziemlich vernachlässigt wird. Das schleppende „Saviour Machine“ kann da schon mehr. Auch Stücke wie das polternde „All Our Yesterdays“ oder das kraftvolle „Bulletproof“ sind stark und mit „Good Times“ versucht man nicht krampfhaft, sich mit einer Neuauflage von „Saturday Night“ zu wiederholen.
Insgesamt ist „Spirit On A Mission“ ein gutes Album, das zurecht und mit Würde das Prädikat „Michael Schenker“ trägt. Laut eigener Aussage wurde dieses Mal verstärkt Wert auf Ausgewogenheit gelegt – und tatsächlich ist den Herren eine ausgewogene Mischung aus Hardrock und Heavy Metal gelungen, die manchmal groovt und manchmal einfach nach vorne geht.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Live And Let Live
2. Communion
3. Vigilante Man
4. Rock City
5. Saviour Machine
6. Something Of The Night
7. All Our Yesterdays
8. Bulletproof
9. Let The Devil Scream
10. Good Times
11. Restless Heart
12. Wicked
Stefan
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