Band: Revolution Saints
Album: Revolution Saints
Spielzeit: 53:46 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 20.02.2015
Homepage: www.facebook.com/RevolutionSaints
Jack Blades! Deen Castronovo! Doug Aldrich! Zumindest die ersten beiden Namen dürften Freunden von qualitativ hochwertigem HardRock das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Jack Blades hat unter anderem mit Night Ranger und den Damn Yankees eine Handvoll exquisiter Alben veröffentlicht und die Liste der Scheiben auf denen Castronovo getrommelt hat würde den Rahmen dieser Besprechung sprengen (u.a. Bad English, Hardline, Ozzy Osbourne, Steve Vai). Zurzeit ist der gute Deen bei Journey für die Kessel zuständig und hat dort als Backgroundsänger auch seine fantastische Stimme einbringen können. Als dritter im Bunde dieser neuen Frontiers-Supergroup ist der kürzlich bei Whitesnake fahnenflüchtig gewordene Gitarrist Doug Aldrich dabei. Aldrich hat ebenfalls schon einige Top-Engagements hinter sich (u.a. Dio, Whitesnake, House of Lords), konnte sich aber bisher nicht als ernstzunehmender Songschreiber in Szene setzen. Die mit seiner Hilfe entstandenen Dio und Whitesnake Platten krankten meiner bescheidenen Meinung nach bisher immer an einfallslosen Riffs und nichtssagenden Soli. Was schon verwunderlich ist, denn Aldrich ist ein unfassbar guter Saitenhexer, der die Soli seiner namhaften Vorgänger 1zu1 kopieren kann und über eine unglaubliche Spieltechnik verfügt. Aber Handwerk und Kunst sind ja 2 verschiedene Paar Schuhe. Produziert wurde das nun vorliegende, selbstbetitelte Debüt der REVOLUTION SAINTS von Frontiers-Haus-und-Hof Mann Alessandro Del Vecchio (u.a. Silent Force, Hardline, Voodoo Circle) der auch die Keyboards beisteuerte.
Wie bereits angedeutet ist Deen Castronovo ein mehr als fähiger Sänger – als Schlagzeug spielender Frontmann der REVOLUTION SAINTS ist er allerdings der absolute Knaller. Castronovos‘ Stimme hat Weltklasse Format und erinnert ein ums andere Mal verdammt an den großen Steve Perry (die eigenwilligen Phrasierungen inklusive). So hauen Tracks wie „Back On My Trail“, „Turn Back Time” oder “Dream On” gnadenlos in die Journey-Kerbe und im Duett mit dem Journey Frontman “You’re Not Alone” singt Castronovo den guten Arnel Pineda ebenfalls an die Wand. Das mit einem Neal Schon Solo veredelte „Way To The Sun” weckt dank Jack Blades einzigartiger zweiter Stimme Erinnerungen an selige Damn Yankees Zeiten und weiß zu begeistern. Soweit, so (unerwartet) fantastisch. Doug Aldrich, der mit seinem gewohnt mega-fetten Breitwand Sound die Songs mit 08/15 Riffs unterlegt und seine üblichen Highspeed Soli abfeuert bleibt über weite Strecken leider nur Erfüllungsgehilfe, ebenso wie Jack Blades, der in erster Linie den songdienlichen Bass bedient, sich aber ansonsten im Hintergrund hält. Die Show gehört auf „Revolution Saints” einzig und allein Deen Castronovo, der den auf der letzten Journey Scheibe eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt und keine Zweifel daran lässt wer, neben Gitarrist Neal Schon, für die kontrovers aufgenommene Kurskorrektur auf „Eclipse“ zuständig war. Gegen Ende der Scheibe wird der Hardrock Faktor etwas zurück genommen, was der Dynamik der Scheibe zugutekommt und Songs wie „Here Forever“ oder „Strangers To This Life“ ebenfalls bestens zu Gesicht steht. Da kann man dann bei der unnötig kitschigen Ballade „Don’t Walk Away” auch mal ein Auge zudrücken.
Wem die letzte, hardrockige Journey Scheibe gefallen hat und nun enttäuscht ist, das die AOR Legende sich wohl in Zukunft nicht mehr neuem Material widmen will, kann aufatmen – mit den REVOLUTION SAINTS steht die perfekte Ersatzdroge zur Verfügung. Vieles ist eine nahtlose Vermischung von typischem Journey Stoff und den bekannten Frontiers-Melodic Rock Bands à la Eclipse oder W.E.T. So sehr mir am Reißbrett entworfene „Supergroups“ auch prinzipiell gegen den Strich gehen – das Fazit zu „Revolution Saints“ lautet „leider geil“.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Back On My Trail
02. Turn Back Time
03. You’re Not Alone (feat. Arnel Pineda)
04. Locked Out Of Paradise
05. Way To The Sun (feat. Neal Schon)
06. Dream On
07. Don’t Walk Away
08. Here Forever
09. Strangers To This Life
10. Better World
11. To Mend A Broken Heart
12. In The Name Of The Father
Mario
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