Mittwoch, 9. März 2016

ANTHRAX - For All Kings

Band: Anthrax
Album: For All Kings
Spielzeit: 59:32 min.
Stilrichtung: Thrash Metal, Heavy Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 26.02.2016
Homepage: www.anthrax.com

Dieses Jahr jährt sich die Gründung der New Yorker Metal-Ikonen ANTHRAX zum 35. Male. Zusammen mit METALLICA, SLAYER, MEGADETH und anderen haben sie eine Musikrichtung groß gemacht – Thrash Metal. Just diese vier Kapellen waren in der Vergangenheit auch als „Big Four“ unterwegs, wobei es sicher die ein oder andere Meinung dazu gibt, dass man METALLICA mittlerweile wohl eher außen vor gelassen hätte. Auch deren aktuell geplante Studioscheibe zieht sich seit Ewigkeiten hin und Platten wie „St. Anger“ oder „Lulu“ haben die Fans nicht gerade in Entzückung versetzt. Ähnlich ging es vielen eingefleischten ANTHRAX-Jüngern beim Weggang von Sänger Joey Belladonna, der die wichtige Zeit zwischen 1985 und 1992 prägte. Sein Nachfolger John Bush, der von ARMORED SAINT kam, verfügte über genügend Charsima, um in die Fußstapfen von Belladonna treten zu können, aber der Sängerwechsel bedeutete auch eine Richtungsänderung in der musikalischen Ausrichtung der Amis. All das ist hinlänglich bekannt – Mitte der ersten Dekade des neuen Jahrtausends kehrte Belladonna zur Band zurück, um sie wenig später erneut zu verlassen. Seit 2010 ist dieses Bandgefüge bereits im dritten Frühling.

Daraus resultierte 2011 das bis dato letzte Studiowerk „Worship Music“. Fünf Jahre später stehen die New Yorker mit „For All Kings“ erneut Gewehr bei Fuß, das Jubiläum feiern Joey Belladonna (vocals), Scott Ian (guitars), Frank Bello (bass), Charlie Benante (drums) und Jonathan Donais (guitars) nicht nur fast in ihrer erfolgreichsten Besetzung sondern auch musikalisch mit einem guten Ruck in Richtung ihrer besten Alben der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre wie „Among The Living“ (Rezi HIER). Hier und da blitzen auch Werke wie „Persistance Of Time“ oder natürlich neuere Platten wie „We´ve Come For You All“ durch.

Den Anfang macht nach einem Intro („Impaled“) aber der ziemlich Old-School anmutende Nackenbrecher „You Gotta Believe“. Ein nahezu perfekter Einstieg, wenngleich die Riffs nahezu identisch auf den eigenen Klassikern zu finden sind. Der melodiöse Refrain weicht das festgefahrene Songwriting aber etwas auf. „Monster At The End“ könnte ebenso auf „State Of Euphoria“ oder noch eher „Persistance Of Time“ stehen bevor der Titeltrack eine etwas moderne Schiene fährt. Dorthin passen auch Midtempo-Stücke wie „Breathing Lightning“ oder riffbetonte Abrissbirnen wie „Suzerain“. Wehmütig werden alte Fans nur noch beim abschließenden „Zero Tolerance“, das das 15. Album von ANTHRAX so beschließt wie es begonnen hat – mit einer schnellen Thrash-Nummer, die allerdings ziemlich an „Pyromaniac Man“ der deutschen Thrasher RISK erinnert. Dazwischen gibt es mit dem tonnenschweren „Evil Twin“ oder dem überlangen sowie leicht progressiven „Blood Eagle Wings“ willkommene Abwechslung.

ANTHRAX überraschen auf ihrem Jubiläumsalbum ziemlich – für die einen sicher negativ, für mich aber durchaus positiv. Sie ziehen Parallelen in ihre Vergangenheit, präsentieren sich aber ebenso auf der Höhe der Zeit. So sollte für jeden etwas dabei sein, wie aus einem Guss klingt „For All Kings“ damit natürlich nicht. Spaß machen Songs wie „You Gotta Believe“, „Monster At The End“ oder „For All Kings“ allemal – zum Ende hin hätte die Jungs aber lieber ein paar Songs weggelassen.

WERTUNG:






Trackliste:

1. Impaled
2. You Gotta Believe
3. Monster At The End
4. For All Kings
5. Breathing Lightning
6. Breathing Out
7. Suzerain
8. Evil Twin
9. Blood Eagle Wings
10. Defend Avenge
11. All Of Them Thieves
12. This Battle Chose Us
13. Zero Tolerance

Stefan

1 Kommentar:

  1. Für mich eine der Enttäuschungen 2016.
    Belanglos, langweilig und ohne jegliche Inspiration..diese Schlagworte fallen mir zu dem Teil ein. 4/10 von mir, 1 Punkt weil es Anthrax ist. Der LiveBonusSong "Fight 'Em 'Til You Can't" vom Vorgänger macht sehr deutlich was dem Album fehlt. Paar Songs weg lassen, kürzen und griffigere Refrains und Bridges hätte dem Album mehr als gut getan. Aufs schön hören hab ich keinen Bock..

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