Freitag, 31. Januar 2014

GRAND MAGUS - Triumph And Power

Band: Grand Magus
Album: Triumph And Power
Spielzeit: 42:10 min
Stilrichtung: Heavy/Doom Metal, Hardrock
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 31.01.2014
Homepage: www.grandmagus.com

Das Warten ist vorbei! Endlich liegt das siebte Studioalbum von GRAND MAGUS vor. Durch das 2005er Langeisen "Wolf's Return" bin ich damals auf die Band aufmerksam geworden und seither ein großer Fan von JB und seinen Mannen. Die Schweden haben sich mit jedem Album weiter gesteigert und besonders mit "Hammer of the North" bleibenden Eindruck bei Fans und Presse hinterlassen. Die ebenfalls starke letzte Scheibe "The Hunt" stieß mit ihrer Hardrock-Schlagseite auf geteiltes Echo, warum auch immer. Anscheinend war das vielen schon zu viel Abwechslung.

Ob sich GRAND MAGUS davon haben beeinflussen lassen? Glücklicherweise nicht, die Jungs ziehen einfach weiter ihr Ding durch, klingen frisch und druckvoll wie eh und je und einfach 100% authentisch und tief im traditionellen Metal verwurzelt.

Abwechslung wird diesmal vielleicht noch etwas größer geschrieben als bisher. Es gibt hymnenhafte Heavy/Doom Songs wie den Opener "On Hooves Of Gold", Midtempo-Ohrwürmer der Marke "Steel Versus Steel" oder dem Titeltrack, sowie flott und heavy rockende Nummern wie etwa "Fight" und "The Naked And The Dead". Zudem huldigen GRAND MAGUS mit den beiden instrumentalen Stücken "Arv" und "Ymer" der nordischen Folk-Musik, mit welcher die Band aufgewachsen ist.

Und wo andere Bands am Ende schwächeln, schütteln GRAND MAGUS mit einer beängstigenden Leichtigkeit einfach mal den epischen Kracher "The Hammer Will Bite" aus dem Ärmel und setzen einem bärenstarken Album die Krone auf!

Tonnenschwere Riffs, stampfende Rhythmen, wuchtige Bassläufe und die gewohnt erstklassige Produktion lassen keine Wünsche offen. Über allem thronen die majestätischen Vocals von JB, dessen Stimme bei GRAND MAGUS keine Sekunde mehr wegzudenken ist.

Auf dem neusten Werk gelingt es den Schweden, die Markenzeichen der bisherigen Alben zu einem kraftvollen und triumphalen Gesamtwerk zu schmieden - "Triumph And Power", der Name ist Programm und GRAND MAGUS bleiben eine Urgewalt!

WERTUNG:






Trackliste:

01. On Hooves Of Gold
02. Steel Versus Steel
03. Fight
04. Triumph And Power
05. Dominator
06. Arv
07. Holmgång
08. The Naked And The Dead
09. Ymer
10. The Hammer Will Bite

Chris

BLACKFINGER - Blackfinger

Band: Blackfinger
Album: Blackfinger
Spielzeit: 43:33 min
Stilrichtung: Doom Metal
Plattenfirma: The Church Within Records
Veröffentlichung: 31.01.2014
Homepage: www.blackfinger.net

Von 1979-1997 und 2000-2008 war er die Stimme der Doom-Legende TROUBLE. Zeit genug für Eric Wagner sich einem neuen Projekt zu widmen: BLACKFINGER, mit dem er nun Ende Januar den selbstbetitelten Erstling veröffentlicht.

Es wird niemanden überraschen, dass der Sound seiner alten Band auf "Blackfinger" immer wieder durchscheint. Songs der Marke "I am Jon", "Why God?" oder "Here Comes The Rain" würde auch den letzten TROUBLE Alben gut zu Gesicht stehen. Dazu gibt es noch Einflüsse von BLACK SABBATH, besonders bei "Yellowwood" zu hören.
Also genau die Zutaten, die man von einem Doom Album mit Eric erwartet? Nicht ganz, BLACKFINGER haben noch mehr zu bieten.
Etwa ruhigere Momente ("On Tuesday Morning") oder die intensive Ballade "As long As I`m With You", bei der eine Geige und Klavieruntermalung für eine verträumte und emotionale Note sorgen. Ein ganz starker Song! "Keep Falling Down" überzeugt durch die Umsetzung mit akustischen Gitarren, bei "For One More Day" fühlt man sich gar an PINK FLOYD erinnert.
Zum Abschluss gibt es nochmal die volle Doom-Breitseite mit dem flotten "All the Leaves are Brown" und dem Midtempo Stampfer "Til Death Do Us Part".

Ob man sich nun Herrn Wagner wieder bei seiner Stammband wünscht oder nicht, im Moment profitieren Doom-Fans von dem Split. Nach dem starken TROUBLE Album "The Distortion Field" aus dem letzten Jahr gibt es nun das nächste Highlight in Gestalt des BLACKFINGER Debüt. Wenn da nicht jedes Doom-Herz höher schlägt weiß ich auch nicht.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. I am Jon
02. Yellowwood
03. Why God?
04. On Tuesday Morning
05. As long As I`m With You
06. Here Comes The Rain
07. Keep Falling Down
08. My Many Colored Days
09. For One More Day
10. All the Leaves are Brown
11. Til Death Do Us Part

Chris

RING OF FIRE - Battle Of Leningrad

Band: Ring of Fire
Album: Battle of Leningrad
Spielzeit: 52:29 min
Stilrichtung: Neo Classic Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.markboalsmusic.com

RING OF FIRE? Nie gehört. Kein Wunder die Band gibt es nun auch schon seit knapp 14 Jahren und das letzte Album der Band liegt schon neun Jahre zurück! Die Köpfe hinter dieser Band sind Sänger Mark Boals (IRON MASK und viele mehr), Gitarrist Tony MacAlpine (TRANS SIBERIAN ORCHESTRA) sowie Keyboarder Vitalij Kuprij.
Das mir vorliegende vierte Album „Battle of Leningrad“ ist das erste Konzeptalbum der Band mit einem geschichtlichen Hintergrund. Man hat sich wohl ganz bewusst an dieses immer noch recht brisante Thema herangewagt. Vom Stil her haben wir es hier mit Neo Classic Metal zu tun, der immer wieder durch atmosphärische und technisch versierte Zwischenspiele ergänzt bzw. aufgewertet wird.
Da ich die Band wie gesagt nicht kannte, war ich sehr gespannt auf diese Mischung, versprachen doch die beteiligten Personen ein qualitativ hochwertiges Endprodukt.
Beim Openersong „Mother Russia“ legt man auf jeden Fall schon mal gut vor. Ein mit Piano und Keyboard unterlegter Anfang und kurz darauf setzen die Gitarren ein. Ein wuchtiger Midtemposong nimmt seinen Lauf der sich aufgrund seines eingängigen Chorus recht ordentlich in die Gehörgänge frisst. Starker Beginn!
Wesentlich flotter geht es bei „They're calling your Name“ zu, leider kann ich dem Song nicht so viel abgewinnen wie dem Vorgänger. Ist für mich irgendwie zu gewöhnlich. Schnell also weiter zum nächsten Track „Empire“. Hier wird uns ordentlich Abwechslung geboten. Tempowechsel, Keys und Pianoeinsätze und ein packender Chorus. Dazu natürlich noch ein glänzend singender Mark Boals. Was will man mehr? Der bislang stärkster Song!
Über das gefühlvolle „Land of Frozen Tears“ geht es in den Mittelteil der Scheibe, der mit dem melodischen „Firewind“  und dem düsteren, epischen Titelsong „Battle of Leningrad“ prima in Szene gesetzt wird.
Das schnelle und direkte „No Way Out“ bläst euch danach den Staub aus den Boxen und uns direkt in den letzten Abschnitt der Scheibe.
Dieser ist mit „Our World“ und „Rain“ recht ruhig geworden. Mystisch, gefühlvoll und episch geht es hier zur Sache. Eigentlich ein recht typischer Abschluss für die Platte, da genau diese Art von Songs hier auch öfters anzutreffen sind.

Anspieltipps:

Mit “Mother Russia”, “Empire”, “Battle of Leningrad” sowie “Our World” solltet ihr am Besten bedient sein.

Fazit :

Nach dem verklingen des letzten Tons muss ich sagen, dieses Projekt unterscheidet sich doch ein wenig von den aktuellen Band's des Mark Boals! Der Gute ist eindeutig normalerweise melodischer unterwegs. Hier bei RING OF FIRE wird eher die epische, verspieltere Fanseite bedient und genau für diese Fans dürfte “Battle of Leningrad” ein wahrer Ohrenschmaus sein!
Von daher gibt es auch eine klare Kaufempfehlung von mir, die Anfangsvorstellung eines qualitativen Endproduktes von mir sind also erfüllt worden.
Fans des Genres und von Mastermind Mark können und sollten hier auf jeden Fall zu schlagen!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Mother Russia
02. They're calling your Name
03. Empire
04. Land of Frozen Tears
05. Firewind
06. Where Angels Play
07. Battle of Leningrad
08. No Way Out
09. Our World
10. Rain

Julian

EKTOMORF - Retribution

Band: Ektomorf
Album: Retribution
Spielzeit: 45:13 min
Stilrichtung: Neo Thrash Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung:  31.01.2014
Homepage:  www.ektomorf.com

EKTOMORF sind seit 1994 im Geschäft und hauen alle ein bis drei Jahre ein neues Album auf den Markt. Das Brandzeichen als SEPULTURA und SOULFLY Klon werden die Jungs seither auch nicht mehr los. Mittlerweile haben sie zumindest SEPULTURA in meinen Augen locker hinter sich gelassen, oder will ernsthaft jemand  "Retribution" oder ein früheres Werk von EKTOMORF mit dem unsäglichen "The Mediator Between Head blablabla" aus dem letzten Jahr gleichsetzen?

Kommen wir also zum neuen Album. Geboten wird EKTOMORF-Sound wie man ihn von den Ungarn seit Jahr und Tag gewöhnt ist. Modern, groovend, wütend und thrashig. Hier und da mal ein paar dezente Überraschungen, fertig ist die Gartenlaube. Innovation? Fehlanzeige. Selbstkopie? Na klar, aber immerhin auf einem leicht überdurchschnittlichen Niveau. Was man eben von den beiden großen Brüdern nicht behaupten kann. Textlich wird es wieder sozialkritisch, es geht um Diskriminierung, gesellschaftliche Probleme und alles worüber sich Zoltán „Zoli“ Farkas so wunderbar die Seele aus dem Leib brüllen kann. Bei "Numb And Sick" wurde noch Sänger Cristian Machado von ILL NINO zum verbalen Schlagabtausch geladen. Und falls euch "I hate you" bekannt vorkommt, hierbei handelt es sich um ein VERBAL ABUSE Cover, welches bereits SLAYER auf ihrer "Undisputed Attitude" Scheibe verwurstet haben.

Produziert wurde die Scheibe wie immer von Tue Madsen, der 2003 seinen Anteil am Durchbruch der Band hatte. Die vierzehn Songs werden in einer guten Dreiviertelstunde abgehandelt, kurz und knackig.

Somit bleibt alles beim Alten: wer EKTOMORF bisher mochte, wird auch mit "Retribution" nichts falsch machen, wer die Band seit jeher verteufelt, legt am besten schnell den "Roots" Silberling in den Player ein und spart sich die Energie für's Aufregen. Ich übernehme den Schweizer Part und bleibe neutral, solide Scheibe mit einem leichten Hang zur Eintönigkeit.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. You Can’t Control Me
02. Ten Plagues
03. Face Your Fear
04. Escape
05. Who The Fuck Are You
06. Numb And Sick
07. Lost And Destroyed
08. Souls Of Fire
09. I Hate You
10. Watch Me
11. Mass Ignorance
12. Save Me
13. Whisper
14. Collapsed Bridge

Chris

ASTRAL DOMINE - Arcanum Gloriae

Band: Astral Domine
Album: Arcanum Gloriae
Spielzeit: 60:00 min
Stilrichtung: Epic/Power Metal
Plattenfirma: Bakerteam Records
Veröffentlichung: 20.01.2014
Homepage: www.astraldomine.altervista.org

RHAPSODY OF FIRE Gedächtnisband die zweihunderteste! Also wenn unsere Nachbarn aus dem Stiefelland eins können, dann ihren erfolgreichsten Metalexportschlager immer weiter bis zum Exodus ausschlachten. Was sich jetzt vielleicht negativ anhört, ist noch nicht mal so gemeint, muss ja nicht heißen das ASTRAL DOMINE die Sache schlecht machen, aber so langsam könnte man sich mal etwas Neues einfallen lassen!
Nun sei es wie es ist, dieser Tage bringen die Jung's auf jeden Fall ihr Debütalbum „Arcanum Gloriae“ auf den Markt welches von verschiedenen Fantasythemen nur so strotzt. Das Cover ist zum Beispiel eine kleine Hommage an die Serie Game of Thrones.
Die 2011 durch den Gitarristen Luca Gagnori gegründete Truppe kann auf ihrem Debüt auch einen namenhaften Gast begrüßen Fabio Lione gibt sich die Ehre und macht so natürlich die Vergleiche zu der Urmutter aller italienischen Power Metalbands nur noch offensichtlicher.
Aber gehen wir mal ganz unvoreingenommen an die Sache ran und lauschen den Klängen des obligatorischem Intros und Titelsongs „Arcanum Gloriae“. Hier wird ordentlich Atmosphäre verströmt. Für die Art von Mucke der perfekte Einstieg! Als Titelsong aber natürlich ein wenig unpassen.
Der anschließende Song „Holy Knights“ braucht dann ebenfalls ein wenig Vorlauf bis die Nummer so richtig startet, danach wird aber epischer Symphonic/Power Metal vom Feinstern geboten! Der Chorus ist schön kraftvoll, der Gesang genretypisch im angenehmen Bereich und der Song ist schön strukturiert. Passt also alles!
„King of North“ beginnt dann wieder mit einer atmosphärischen, stilgerechten Einleitung bevor ein flotter Midtempbeat das Ruder übernimmt. An sich eine schicke Nummer, ein bisschen einfallslos vielleicht, aber ansonsten geht das schon in Ordnung.
Eigentlich sollte nun mit „Moonlight“ eine Ballade kommen, leider streikt die MP3 Aufnahme nach einer knappen Minute, solche technischen Fehler sollten eigentlich nicht passieren!
Etwas ernüchtert mache ich mich an die nächsten Tracks „Tale of the Elves and Pain“, dem Fabio Lione Song „Where Heroes Die“ sowie dem knackigen „I'am the King“. Gott sei dank bleiben wir hier von technischen Fehlern verschont und auch sonst reihen sich die beiden Nummern in die ordentlich Songs bislang ein.
Die letzten drei Tracks können mich dann irgendwie nicht so ganz überzeugen, irgendwie fehlt mir da das gewisse Etwas, was die Vorgängersongs zum größten Teil hatten. Außerdem schlägt beim letzten Track „Falsi Dei“ erneut der technische Fehlerteufel zu....Leute so was darf doch echt nicht passieren!!

Anspieltipps:

“Holy Knights”, “Tales of the Elves and Pain”, “Where Heroes Die” sowie “I'am the King”  munden hier definitiv am Besten.

Fazit :

Oh man, zum Anfang war ich ja doch angetan von dem Debütalbum von ASTRAL DOMINE. Trotz das das Ganze definitiv nichts Neues ist, hatte mich die Atmosphäre der Songs doch richtig schön gepackt! Aber dann kommen so Ärgernisse wie die technischen Fehler, die etwas dumpfe Produktion sowie das schwächere letzte Drittel, so das ich leider einiges an Punkten abziehen muss.
Schade! So bleibt es bei einer, zwar immer noch, soliden Leistung, es wäre aber definitiv mehr drin gewesen! Fans des Genres sollten die Platte trotzdem auf jeden Fall mal an checken.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Arcanum Gloriae
02. Holy Knights
03. King of North
04. Moonlight
05. Tales of the Elves and Pain
06. Where Heroes Die
07. I'am the King
08. My Lord
09. Welcome to my Reign
10. Falsi Dei

Julian

Mittwoch, 29. Januar 2014

BLACK BLITZ - Louder Than Thunder

Band: Black Blitz
Album: Louder than Thunder
Spielzeit: 39:37 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Blitz Music
Veröffentlichung: 13.12.2013
Homepage: www.blackblitz.de

Das sind sie wieder DIE deutsche Antwort auf den Hard Rock Dinosaurier AC/DC! BLACK BLITZ aus München haben nach ihrem 2011er Debütalbum „Born to Rock“ nachgeladen und präsentieren uns dieser Tage ihr zweites Werk „Louder than Thunder“. Nachdem der Erstling bei mir schon offene Türen eingerannt hat, war ich sehr gespannt was Fronter Thomas Bauer und Co dieses Mal zusammengeschraubt haben. Denn wie heißt es so schön im Promoinfosheet, man steht für Hard Rock der alten Schule; Riffs, Gitarrensoli, Mitsingrefrains und ehrliche Musik die mit Herzblut gespielt wird. Was will man mehr?
Und, um es schon mal vorweg zu nehmen die Jungs steigern sich nochmal im Vergleich zum starken Debütalbum!
Und damit wir in den vollen Genuss der Mucke kommen, halten wir uns nun nicht mehr lange mit vorreden auf, wer mehr über die Truppe wissen will, dem empfehle ich meine Rezi zur ersten Scheibe hier bei uns oder die hervorragend aufgemachte Bandpage.
Mit dem bockstarken Opener „Drinking Dynamite“ wird die Scheibe eröffnet. Die Jungs legen hier los wie die Feuerwehr und rocken was das Zeug hält! AIRBOURNE hätten diesen Opener auch sicherlich nicht besser hinbekommen, da bekommt man direkt Durst und Partylaune : - )!
Dem steht auch das folgende „Going Against the Grain“ in nichts nach! Hier wird gerockt und gegroovt was die Boxen hergeben und man kommt nicht drum herum hier so richtig mitzugehen.
Kaum sitzt man wieder, geht es schon direkt weiter mit „Keep 'Em Coming“ und dem Titeltrack „Louder than Thunder“ der erstmal den bisherigen Höhepunkt einläutet. Der Chorus ist hier dermaßen eingängig, da muss man einfach mit grölen. Geile Nummer!
Über das Groovemonster „The Call of Rock 'N' Roll“ geht es dann in den zweiten Teil der Scheibe, der nicht mehr mit den ganz so schnellen Partykrachern aufwarten kann. Viel mehr widmet man sich hier der Blues Seite des Hard Rocks mit so Perlen wie „Turn up the Heat“, „Daily Dose“ oder dem Abschlusstrack „Satin is Waitin'“.
Hier kommt die etwas andere Seite von BLACK BLITZ gut zur Geltung, welche auch mit Sicherheit ihre Abnehmer finden wird.

Anspieltipps:

Die ganze Platte ist insgesamt sehr stark, “Drinking Dynamite”, “Going Against the Grain”, “Louder than Thunder” und “Turn up the Heat“ stechen hier aber noch ein bisschen hervor.

Fazit :

Nach der ersten Hälfte der Scheibe hätte ich hier ganz klar die Höchstwertung verteilt, aber dann verfallen mir die Jungs von BLACK BLITZ ein bisschen zu sehr ins Blues geschwängerte, den ein oder anderen Kracher ala “Drinking Dynamite” hätte der zweite Hälfte sicherlich gut getan. Das kann man ja dann beim dritten Album noch verbessern.
Ansonsten gibt es hier aber nicht viel zu meckern, eine klare Steigerung zum Debüt, und somit bekommen sie von mir zu Recht 9 Punkte vor den Latz geknallt!
Genrefans und Liebhaber der Band MÜSSEN dieses Album haben!

WERTUNG: 





Trackliste:

01. Drinking Dynamite
02. Going Against the Grain
03. Keep 'Em Coming
04. Louder than Thunder
05. The Call of Rock 'N' Roll
06. Turn up the Heat
07. Daily Dose
08. Double the Trouble
09. Fire and Forget
10. Satin is Waitin'

Julian

BLAZE - The Rock Dinosaur (EP)

Band : Blaze
Album : The Rock Dinosaur (EP)
Spielzeit : 27:25 min
Genre : Hard Rock / Heavy Metal
Plattenfirma : High Roller Records
Veröffentlichung : 31.01.2014
Homepage :

Freunde von alten Scorpions, Michael Schenker und UFO aufgepasst. Die neben Vanderbuyst wohl beste Alternative zu den strauchelnden, altersmüden Originalen kommt aus Japan, nennt sich BLAZE und beschert uns nach der überzeugenden 2007er Debüt-Scheibe (2012 über HRR in Europe veröffentlicht) einen neuen Appetithappen in Form einer 6-Track EP. Das Label High Roller Records hat ja bekanntermaßen nicht nur ein Händchen für verloren geglaubte, bzw. vergessene Perlen der NWOBHM, sondern auch einen guten Riecher für aktuelle Vertreter des Genres.

„The Rock Dinosaur” kommt daher natürlich stilecht mit japanischem Obi und einem geschmackvollen Cover daher (dass sowohl eine CD als auch Vinyl Ausgabe erhältlich sind ist wohl Ehrensache) und lässt von den ersten Gitarrensalven in „One Way Flight“ kein Classic-Hard-Rock Auge trocken. Gitarrist Hisashi "Q" Suzuki kann einmal mehr mit treffsicheren Riffs und Soli im Stile seines offensichtlichen Vorbilds Michael Schenker glänzen und Sänger Wataru Shiota reißt mit seiner leidenschaftlichen Gesangsperformance unweigerlich mit. Das herrliche Pathos in seiner Stimme lässt erahnen, dass der Mann seine Musik und seine Mission absolut ernst nimmt. Das nötigt nicht nur Respekt ab, sondern macht die Musik auf „The Rock Dinosaur“ auf Anhieb sympathisch. Die ganz großen Hymnen können BLAZE zwar nach wie vor nicht schreiben, bei den Japanern ist aber auch eher der Weg das Ziel. Die Huldigung der alten Rock Dinosaurier ist in Bangern der Marke „Underground Heroes“, „Shed Light On Dark“ oder „Lady Of Starlight“ (Nachtigall, ick hör dir trapsen) beinahe authentisch bis zum Tüpfelchen auf dem i. Die Produktion ist angenehm direkt und trocken und somit quasi identisch mit dem Erstling. In der Tat sind einige der Tracks schon älteren Datums und wurden von Bandkopf Hisashi als Überbrückung bis zum hoffentlich bald erscheinenden nächsten Album zusammengestellt.

 „The Rock Dinosaur” ist die logische und konsequente Fortführung des auf dem Debüt eingeschlagenen Wegs und macht was es soll: Hunger auf neues Futter der japanischen Überzeugungstäter. Wem bei dem geilen Artwork und den genannten Referenzen nicht schon die Hand reflexartig Richtung Geldörse zuckt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. One Way Flight
02. Shed Light On Dark
03. Right In White Light
04. Underground Heroes
05. The Going Gets Rough
06. Lady Of Starlight

Mario

TIMEMAGE - Conquistadors

Band: TimeMage
Album: Conquistadors
Spielzeit: 57:12 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: November 2013
Homepage: www.timemage.de

Es ist mal wieder so weit! Das Do it yourself Projekt von Mastermind Stefan Schenkel kehrt mit einem neuen Album zurück. Die Mannen und mittlerweile auch wieder Frau von TIMEMAGE aus Mannheim haben ihr neues Konzeptalbum „Conquistadors“ am Start auf dem sie die Geschichte von Hernan Cortes und den Fall der Atzteken vertonen. Weitere Hauptprotagonisten, sowie die gesamte Geschichte und die Lyrics können wie immer auf der sehr schön gestalteten Bandhomepage begutachtet werden!
Apropos, darüber ist auch die gesamte bisherige Diskografie der Band vollkommen legal und kostenlos zu beziehen! Ja, so etwas gibt es noch! Leute die einfach nur aus Spaß an der Freude und der Musik die selbige machen und sie dann den Fans auch noch kostenlos zur Verfügung stellen.
Man darf davon halten was man will, eine außergewöhnliche Sache ist das Ganze so oder so!
Auf dem neuen Album kehrt die Band wieder ein wenig mehr zu den Power Metal Wurzeln zurück und das erste mal seit dem 2006er Diskus „Witchcraft“ ist mit dem Neuzugang Sabrina Bell wieder eine weibliche Stimme mit an Bord, was den musikalischen Radius der Band erneut erweitern dürfte.
So, wie klingt das neue Album denn nun? Das einleitende „Across the Sea“ ist auf jeden Fall schon eine schöne Filmscore Einleitung die gut Atmosphäre erzeugt.
Der Gesang von Neuzugang Sabrina bewegt sich im angenehmen Bereich und passt sehr gut zum Song wie ich finde. Gleich also mal ein ordentlicher Einstieg!
Auch das anschließende „Sacrificed“ legt gut und knackig los. Mastermind Stefan und Sängerin Sabrina teilen sich hier die Gesangsparts, der Chorus ist schön einprägsam und der Song kann somit also auch auf der Habenseite verbucht werden.
„Flower Wars“ ist mir ein bisschen zu brav geworden, irgendwie kommt hier kein richtiger Druck auf. Ne, da waren die ersten Songs packender!
Was zwischenzeitlich und auch beim nächsten Song „Descendants of the Sun“ auffällt, man hat sich viel Mühe bei der Orchestrierung gegeben und vermittelt so eine schöne atmosphärische, zusammenhängende Geschichte.
Die obligatorische Ballade haben wir als nächstes mit „The Slave Princess“. Würde ich mal unter ganz nett verbuchen. Was aber hier absolut positiv gemeint ist. Sehr angenehmer, ja fast schon zarter Gesang von Sabrina, schicker Chorus, alles da für gemütliche Stunden der Ruhe!
So, was haben wir im weiteren Verlauf denn noch so? „March to Tenochtilan“ greift die gute Vorstellung der Vorgänger auf und „Once he was loyal“  ist eine nette, abwechslungsreiche Nummer geworden. Zwei etwas schwächere Songs sind aber im letzten Drittel auch anzutreffen. Dazu zählen das etwas langatmige „Aztecs' Last Stand“ sowie das überlange, abschließende Instrumental „Conquistadors“, welches irgendwie etwas deplatziert wirkt.

Anspieltipps:

Bei “Across the Sea”, “Sacrificed”, “The Slave Princess” sowie “Once he was Loyal”  solltet ihr genau die Ohren spitzen.

Fazit :

Die neue TIMEMAGE Scheibe “Conquistadors” gefällt mir schon mal wesentlich besser als die letzte Scheibe. Grund dafür ist auf jeden Fall die Abwechslung die mit Sängerin Sabrina rein gekommen ist und die stimmungsvolle Geschichte die hier erzählt wird. Zwar haben sich im letzten Drittel auch ein paar schwächere Nummern eingeschlichen und die Produktion könnte auch ein bisschen druckvoller sein, aber, man beachte, für ein Homestudio und Selfmade Projekt geht das alles vollkommen in Ordnung und auch dafür hat die Band meinen aller größten Respekt!
In der Abschlussrechnung komme ich hier insgesamt auf eine starke Gesamtleistung und 7 Punkte. Weiter so Stefan und Leute unterstützt dieses tolle Projekt und wie gesagt die Scheibe gibt es absolut kostenlos auf der Bandhomepage!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Across the Sea
02. Sacrificed
03. Flower Wars
04. Decendants of the Sun
05. The Slave Princess
06. March to Tenochtilan
07. La Noche Triste
08. Beyond Retrieval
09. Aztec's Last Stand
10. One he was loyal
11. Conquistadors

Julian

Montag, 27. Januar 2014

MIDNITE SKY - Blood, Sweat And A Little More

Band: Midnite Sky
Album: Blood, Sweat And A Little More
Spielzeit: 53:22 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 13.12.2013
Homepage: www.midnitesky.de

Sehr lange war es ruhig um die Stuttgarter Melodic Rock Band MIDNITE SKY. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich erstmals von den Jungs gehört habe. Es war einer dieser denkwürdigen „Rockabende“ in der Kellerbar eines guten Freundes. Dort hat man sich immer die neusten Eroberungen vorgespielt – darunter war eines Tages auch ein Song namens „Web Of Desire“ – und natürlich dem bayrischen Gerstensaft gehuldigt. Auf dem Cover prangte ein cooles Logo und eine Gitarre, die schnurstracks auf einen Planeten (die Erde?) zuflog. Das Cover war aussagekräftig wenngleich auch nicht sonderlich außergewöhnlich – gleiches galt auch für die Musik. Dass die Schwaben aber gar nicht unbedingt die Welt verändern wollen sondern einfach nur gute Rockmusik machen wollen, dürfte klar sein. Das ist ihnen auch gelungen…

Jetzt jährt sich diese Erinnerung bald zum zehnten Mal und unlängst haben MIDNITE SKY ein neues Album veröffentlicht. Das erste seit besagtem Langspieler in 2004. Ein kurzer Blick auf die Liste der Protagonisten lässt feststellen, dass sich das Line-Up praktisch nicht geändert hat. Aus der klassischen Quintett ist ein Quartett geworden, der zweite Gitarrenposten wurde komplett gestrichen – ansonsten bestehen MIDNITE SKY immer noch aus Holger Blickle (vocals), Stefan Kreutz (guitars), Frank Hafner (bass) und Markus Schuebel (drums).

Was hat sich musikalisch getan? Eines lässt sich nach wenigen Minuten sagen: „Blood, Sweat And A Little More“ ist runder und mundet noch besser als der ohnehin schon starke Vorgänger. Dieser war schroffer und etwas härter, jetzt hat man sich Bügelkurs verschrieben und den Sound etwas glatter gestaltet. Aber auch kraftvollere Chöre und noch mehr Gewicht auf Melodie und Eingängigkeit steht beim neuen Longplayer auf dem Zettel. Der Opener „Hellfire“ hat mich erstmal komplett weggeblasen. Mit mächtigem Refrain, großartiger Gitarrenarbeit und stampfendem Beat beginnt der Tanz unerwartet stark, um nicht zu sagen – ein Meisterwerk! Bei „Feels Like Heaven“ wird es etwas kuscheliger und MIDNITE SKY tendieren etwas in die Richtung FIREHOUSE. Der Grat zwischen Kunst und Kitsch ist ein schmaler aber die Schwaben bleiben auf der richtigen Seite. „Change Your Mind“ präsentiert sich wieder etwas rockiger, das suggeriert schon das schneidige Eröffnungsriff. Klassischer Melodic-Stoff wird bei „Where Are The Angels“ zelebriert. Hooks bis zum Abwinken.

“All I Ever Want” ist eine weitere erstklassige Nummer mit viel Raum für tolle Melodien. So könnte ich jetzt weitermachen, denn einen schwachen Song sucht man hier vergebens. Aber ich beschränke mich auf ein paar weitere Anspieltipps, die ich unbedingt noch herausheben muss: das lässige „Sex Bomb Love Machine“ darf auf keiner Party fehlen während „Now You´re Gone“ eine Melodic-Granate erster Güte ist. Auch ein Stück wie das flotte „Lay Down Your Fear“ sollte Erwähnung finden.

Blut, Schweiß und ein bisschen mehr haben die Jungs von MIDNITE SKY in ihr zweites Album gesteckt. Warum es so lange gedauert hat, bis ein Nachfolger zu „Rock The Planet“ in trockenen Tüchern war, weiß ich nicht. Dass es sich gelohnt hat zu warten steht außer Frage, denn „Blood, Sweat And A Little More“ ist ein großartiges Hardrockalbum geworden, das allen Fans der 80er die Freudentränen in die Augen und beim Abrocken den Schweiß auf die Stirn treiben wird. Ganz starkes Ding und eine große Überraschung noch dazu.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Hellfire
02. Feels Like Heaven
03. Change Your Mind
04. Where Are The Angels
05. All I Ever Want
06. Tell Me Why
07. Lay Down Your Fear
08. Sex Bomb Love Machine
09. Waiting For Your Love
10. Love Is  A Stranger
11. Now You´re Gone
12. Rock With You Tonite

Stefan

TRANSATLANTIC - Kaleidoscope

Band : Transatlantic
Album : Kaleidoscope
Spielzeit : 75:51 min
Genre : Progressive Rock
Plattenfirma : Inside/Out
Veröffentlichung : 24.01.2014
Homepage : www.transatlanticweb.com

Das Label Inside/Out hat mittlerweile die Crème der Prog-Schaffenden unter einem Dach versammelt und schickt zum Start ins neue Jahr (nach den letztjährigen Krachern Riverside, Fates Warning, Haken, Leprous, James LaBrie und Ayreon) das heiß erwartete 4. Studioalbum des All-Star-Teams TRANSATLANTIC ins Rennen. Wie bereits auf den vorangegangenen superben Scheiben frönen Neal Morse und seine Mannschaft (Mike Portnoy, Roine Stolt und Pete Trewavas) wieder ausgiebigst Ihrer großen Leidenschaft: tiefgründiger Prog-Rock mit Herz und Verstand, aber ohne Regeln oder Kompromisse. Bei gerade mal 5 Songs dürfte wohl jedem halbwegs Informierten klar sein, dass mindestens ein Longtrack dabei sein muss. Diesmal wird die Scheibe, die bis auf eine Ausnahme von der ganzen Band gemeinsam komponiert wurde,  von dem 25-minütigen „Into The Blue“ eröffnet und findet seinen Abschluss in dem mit gut 32 Minuten längsten Track des Werkes („Kaleidoscope“). Was zwischen diesen beiden Melodie-Monstern vor sich geht ist mal wieder Ohrenschmeichelei in höchster Vollendung, mittlerweile zwar nicht mehr ganz so überraschend wie noch auf dem Debüt oder der konzeptionell gewagten letzten Platte, aber immer noch meilenweit über dem was die Mitbewerber zu bieten haben.

Nach mehrmaligem Durchhören das Albums stelle ich mir ernsthaft die Frage ob Neal Morse eigentlich fähig ist einen schlechten Song zu schreiben – weiß der Mann überhaupt wie das geht? Selbst die umpfzigste Variation seiner Trademark-Lines bleibt immer noch spannend und entwaffnend zugleich. Und gut gemeinte Texte zu einer lebensbejahenden Einstellung sind mir eh lieber als die trendige Schwarzmalerei und der Misanthropismus die gerade im Metalbereich immer mehr Einzug halten. Wer einen Scheißtag erwischt hat und mit Mühe die Mundwinkel waagerecht hält, erfährt durch Tracks wie das von Neal Morse im Alleingang komponierte Akkustik-Highlight „Shine“, den recht straighten Rocker „Black As The Sky“ oder das durch Gastsänger Daniel Gildenlow veredelte „Into The Blue“ eine Vollbedienung in Sachen zeitloser Prog-Rock mit Gänsehautgarantie. Alleine der abschliessende Titeltrack bietet unzählige versteckte Ecken und Nieschen in denen der Hörer sich stundenlang verlieren und verzaubern lassen kann. Auf „Kaleidoscope“ gibt es durchaus einige „jammige“ Passagen und die ein oder andere Referenz an alte Prog-Rock Helden wie z.B. Yes oder auch die eigene Vergangenheit (Spock´s Beard, Dream Theater) sind nicht zu überhören. Eine gewisse Nähe zu Steven Wilsons grandioser 2013er Scheibe „The Raven That Refuse To Sing“ ist auch gerade durch den grundehrlichen Sound und die ähnlichen Stimmungen in den Kompositionen gegeben. Mit Worten ist das was auf „Kaleidoscope“ geboten wird (wie immer bei dieser Band) nur schwer zu beschreiben und zur musikalischen Darbietung etwas zu sagen ist ja bei den Beteiligten eigentlich müssig. Die phantastischen Gitarrensoli von Roine Stolt („Shine“!) sollten aber, abenso wie die von Morse, Stolt und Portnoy brüderlich geteilten tollen Gesangsvorträge, nicht unerwähnt bleiben. Und es tut einfach immer wieder gut Mike Portnoy das tun zu hören, was er immer noch am besten kann – songdienlich und leidenschaftlich Prog knüppeln.

Alles beim Alten im Hause TRANSATLANTIC bedeutet anno 2014 also nicht bedauerlichen Stillstand sondern vielmehr eine Fortführung der bisherigen Grosstaten. Das Album erscheint als reguläre Doppel-CD, Special Edition (2CD + DVD) mit 8 Bonus-Cover-Songs von u.a. Yes, King Crimson und ELO, Limited Edition (2CD + 2DVD) incl. 5.1 Surround-Mix sowie 3LP + 2CD Vinyl-Ausgabe. Der Fan hat also mal wieder die Qual der Wahl ...

WERTUNG:





Trackliste:

01. Into The Blue
02. Shine
03. Black As The Sky
04. Beyond The Sun
05. Kaleidoscope

Mario

RED DRAGON CARTEL - Red Dragon Cartel

Band: Red Dragon Cartel
Album: Red Dragon Cartel
Spielzeit: 46:17 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.reddragoncartel.com

Totgesagte leben länger! Das hat sich auch im Rock´n Roll Zirkus schon des öfteren bewahrheitet. Jetzt kommt ganz unverhofft einer um die Ecke, der es in jungen Jahren zu Ruhm an der Seite von Madman OZZY OSBOURNE gebracht hat, als er 1983 zu seiner Solo-Band stieß, um das kurze Gastspiel von Brad Gillis (NIGHT RANGER) zu beenden. Und als quasi-Nachfolger des verstorbenen Randy Rhoads trat der Sohn einer Japanerin und eines Navy Soldaten in große Fußstapfen, die er auf zwei Studioalben („Bark At The Moon“ 1983 und „The Ultimate Sin“ 1986) gut ausgefüllt hatte. Nach der Trennung gründete er 1988 zusammen mit Ray Gillen, der kurzzeitig bei BLACK SABBATH sang und somit GLENN HUGHES beerben sollte, die Blues Rock Band BADLANDS. Mit ihnen nahm er zwischen 1989 und 1998 drei Studioalben. Danach wurde es sehr ruhig um den Gitarrenvirtuosen, zumindest bis 2005, als er ein Soloalbum („Retraced“) auf den Markt brachte und mit dem 2008er Longplayer „Runnin´ With The Devil“ nachlegte.

Die große Welle schlug er damit allerdings nicht und so ist es jetzt wohl an der Zeit, mit neuem Anlauf und einer neuen Band erneut ins Rampenlicht zu treten. Ganz so leicht war es dann aber doch nicht, die geeigneten Mitstreiter zu finden, denn sogar über Facebook wurde das geeignete Personal für die Vocals und die Drums gesucht. Mit dem britischen Sänger Darren James „D.J.“ Smith und dem Kanadier Jonas Fairley (drums) wurde man schließlich fündig, der Bass wurde vom langjährigen Freund Ronnie Mancuso übernommen, der bei den Melodic Rockern BEGGARS & THIEVES sowohl als Sessiongitarrist als auch als Produzent und Songwriter fungierte. Über ihn dürfte wohl auch der Deal mit den italienischen Melodic-Spezialisten Frontiers Records zu Stande gekommen sein.

Etwas kurios, denn eines ist das selbstbetitelte Debüt von RED DRAGON CARTEL nämlich nicht: melodischer Hardrock. Heavy Metal ist wohl die treffendere Bezeichnung, und modern noch dazu. Denn der Großteil auf dem 10-Tracker tönt irgendwo zwischen Bands wie DOWN und dem neuen Schaffen von MÖTLEY CRÜE (ab 1994). Das verwundert auch nicht weiter, wenn man bedenkt, wer hier als Soundmann tätig war. Denn mit Kevin Churko (OZZY OSBOURNE, HINDER, ROB ZOMBIE u.v.m.) wurde ein sicherlich kommende Legende unter den Knöpfchendrehern verpflichtet.

Einen kraftvollen und überaus gelungenen Start kann man mit „Deceived“ verbuchen. Mit der richtigen Balance aus Härte und Melodie erinnert der Song zwar etwas an neueres Material des Madmans himself ist aber doch melodiöser und mit Hilfe der wütenden Vocals von D.J. Smith durchaus eigenständig. „Shout It Out“ gerät dann noch einen Ticken moderner und erinnert mich etwas an den Soloausflug von MÖTLEY CRÜE´s Tommy Lee – speziell an das METHODS OF MAYHEM Album. Mit „Feeder“ steht der erste Gastbeitrag an, für den der CHEAP TRICK Frontmann Robin Zander das Mikro in die Hand genommen hat. Auch hier sind Parallelen zum Prince Of Darkness präsent.

Ruhiger wird es mit „Fall From The Sky“ – allerdings auch langweiliger. Das von Paul Di´Anno interpretierte „Wasted“ kann auch nicht an das gute Eingangstrio anknüpfen. Zwar kehrt beim letztgenannten Song die Power zurück, weist aber auch deutliche Schwächen im Songwriting auf. Das etwas morbide „Slave“ kann aber noch einmal ein Ausrufezeichen setzen und RED DRAGON CARTEL von seiner Schokoladenseite zeigen. Bei „Big Mouth“ gibt es einen richtig überraschenden Gastbeitrag von Sängerin Maria Brink (IN THIS MOMENT), die sich in bester Manier die Seele aus dem Leib schreit.

Das traditionellste Werk auf „Red Dragon Cartel“ ist zugleich auch das, welches am Meisten abgekupfert klingt. Hier rifft sich der Meister durch die glorreiche Vergangenheit seines ehemaligen Brötchengebers OSBOURNE ohne Rücksicht auf Verluste. Melodiöser und rockiger wird es dann bei dem von Sass Jordan vorgetragene „Redeem Me“, die mit ihrer Rockröhre (die nicht selten an MELISSA ETHERIDGE erinnert) Akzente setzen kann, dem etatmäßigen Sänger D.J. Smith aber eher die Authoriät untergräbt. Das ist zumindest mein Eindruck, denn von 10 Songs übernimmt er gerade mal bei der Hälfte das Mikrofon und muss sowohl 4 Gastbeiträge als auch ein Instrumental über sich ergehen lassen. Letzteres hört auf den Namen „Exquisite Tenderness“ und macht den Hörer beim Finale noch ein weiteres Mal ziemlich stutzig. Nach wilden Gitarreneskapaden (die hat Jake E. Lee immer noch perfekt drauf) gibt es hier zwei und eine halbe Minute fast schon klassisches Klavier- ähem Geklimper auf die Lauscher.

Damit ist die Verwirrung komplett: was will uns Jake E. Lee mit dem Debüt von RED DRAGON CARTEL sagen? OK, den letzten Song sollte man nicht überbewerten, aber er ist bezeichnend für diese Platte. Irgendwie wissen die Macher nicht, wo sie hin wollen. Hier und da blitzt das Können gewaltig auf (damit ist eher das Songwriting gemeint, an der Qualität der Musiker gibt es überhaupt nichts auszusetzen) und dann galoppiert man wieder in eine komplett andere Richtung. „Red Dragon Cartel“ ist ein durchwachsenes Album, das allerdings mit seinen Highlights richtig dicke Ausrufezeichen setzen kann und überhaupt nicht ideenlos daherkommt. Doch die Variabilität geht hier nach hinten los und könnte eher als Orientierungslosigkeit schlechtgemacht werden. Ganz so dick wollen hier aber dennoch nicht auftragen, denn immerhin haben die Herrschaften richtig gute Song im Gepäck und dieses Debüt macht neugierig auf zukünftige Taten!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Deceived
02. Shout It Out
03. Feeder (feat. Robin Zander)
04. Fall From The Sky
05. Wasted (feat. Paul Di´Anno)
06. Slave
07. Big Mouth (feat. Maria Brink)
08. War Machine
09. Redeem Me (feat. Sass Jordan)
10. Exquisite Tenderness

Stefan

NO LOVE LOST - No Love Lost

Band: No Love Lost
Album: No Love Lost
Spielzeit: 60:43 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Kivel Records
Veröffentlichung: 29.07.2013
Homepage: www.facebook.com/NLLMusic

Als vor ca. 2 Jahren das Debüt der Amis NO LOVE LOST (gegründet 2006) erschien, war die Resonanz darauf nicht sonderlich groß. Kein Wunder, denn selbst in Zeiten des World Wide Web ist es ziemlich schwierig, im überfüllten Becken neuer Bands sein eigenes Produkt herauszuheben. Erschwerend hinzu kam, dass die fünf Herren aus North Carolina ihr Material als Eigenproduktion veröffentlichten. Jetzt sind die Verantwortlichen bei Kivel Records auf die Band aufmerksam geworden und mit Bill Leverty (FIREHOUSE) haben NO LOVE LOST einen prominenten Fürsprecher, der auch in Sachen Promotion einiges geleistet hat.

Also haben Scott Board (vocals), Jason Staton (guitars), Dan Fournier (guitars), Scott Davis (bass) und Brian Azbelle (drums) ihre Songs ein weiteres Mal neu eingespielt um ihre Platte weltweit in noch besserer Qualität veröffentlichen zu können.

Eines muss gleich vorweg gesagt werden: die Amis geben nicht die x-te Melodic Rock Kapelle ab, die straighten, melodischen Hardrock zockt sondern haben in Bands wie SUGARCREEK, STYX, SHOOTING STAR etc. weitere Einflüsse, die den Sound auf „No Love Lost“ bereichern.

Das wird beim Opener „Another Bad Goodbye“ vielleicht noch nicht recht deutlich, denn hier agieren die Herrschaften noch recht hüftsteif im Fahrwasser von Bands wie FIREHOUSE oder WINGER. Auch das folgende „Sign Of The Times“ schleppt sich gerade so über die Ziellinie. Aber mit „Little Things“ ist NO LOVE LOST ein geiler Song gelungen. Wer die seeligen STUN LEER zu seinen Favouriten zählt, könnte hier ein feuchtes Höschen bekommen.

Das progressiv angehauchte „Catch Me Carrie“ muss indes einige Male rotieren, bis es den richtigen Zugang zum Gehör findet. Mit stampfendem Beat und Orgeluntermalung ist „Miles Apart“ von ganz anderem Kaliber. Ganz in der Tradition von WHITESNAKE, STYX oder DEEP PURPLE mischen die Amis ihr ganz eigenes Süppchen an und treffen mit diesem Song sofort ins Schwarze. Im weiteren Verlauf sorgen das abermals klassisch angehauchte „Friend Of Pain“, dem moderner tönenden „Lie In Ecstasy“ oder dem etwas flotteren „Break“ für gute Momente.

Eines darf man NO LOVE LOST nicht vorwerfen: sie hätten ein weiteres seelenloses Hardrock Album auf dem Gewissen. Doch das Debüt der U.S. Amerikaner bedarf eines großen musikalischen Horizonts, um es zu lieben. Schade, dass den Jungs zum Ende hin ziemlich die Luft ausgeht und auch der ein oder andere Song dazwischen nicht das Level der genannten, herausragenden Stücke halten kann.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Another Bad Goodbye
02. Sign Of The Times
03. Little Things
04. Catch Me Carrie
05. Miles Apart
06. Friend Of Pain
07. Back On The Streets
08. Lie In Ecstasy
09. Grounded
10. Break
11. Skin And Bone
12. Closer To Home
13. Desiree

Stefan

Freitag, 24. Januar 2014

PRIMAL FEAR - Delivering The Black

Band: Primal Fear
Album: Delivering the Black
Spielzeit: 53:09 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.primalfear.de

Eine der produktivsten und bekanntesten deutschen Metalbands sind mit Sicherheit die Urgesteine von PRIMAL FEAR. Im schönen zwei/drei Jahresrythmus bringt man neue Alben raus und hat es auch schon auf zwei Live und eine Best Of Scheibe gebracht.
Nun steht uns also Album Nummer neun „Delivering the Black“ der Mannen rund um Mastermind Mat Sinner und Ralf Scheepers ins Haus.
Dieses Mal ging man ganz forsch an die Sache ran und wollte einfach das bisher beste Album von PRIMAL FEAR abliefern. Ob dies gelungen ist, werden wir gleich zusammen heraus finden.
Zuvor noch ein paar Fakten zum Album, die eigentlich großes vermuten lassen.
Zum einen haben wir zwei überlange Song von jeweils 10 Minuten auf dem Album, die die Jungs von PRIMAL FEAR ja so gut drauf haben, man erinnere sich nur an „Seven Seals“ oder „Fighting the Darkness“ . Zum Anderen war mit Jacob Hansen (PRETTY MAIDS, VOLBEAT) einer der ganz großen an den Drehknöpfen beteiligt und man hat mit Liv Kristine (LEAVES EYE'S) noch eine grandiose Gastsängerin an Bord.
So, dann horchen wir doch mal geschwind in den Openersong „King for a Day“ rein, um heraus zu finden ob die Jungs ihr selbst gestecktes, hohes, Ziel erreicht haben. Zünftig und knackig startet man auf jeden Fall schon mal in den Track. Es entwickelt sich ein recht typischer PRIMAL FEAR Song mit denen die Mannen definitiv punkten können und direkt bei der Hörerschaft landen. Ein ganz starker Beginn!
Beim folgenden „Rebel Faction“ zieht man den Härtegrad nochmal ein ganzes Stückchen an. Hier zeigen die Jungs ihre schnelle und harte Seite der ersten Alben die sie auch heute noch recht gut drauf haben. Hier ist ebenfalls hohes Niveau angesagt und somit haben wir einen weiteren starken Song auf der Haben Seite.
Nun wird mit dem schon, aus dem Internet, bekannten „When Death comes knocking“ so langsam die Weichen zum Mittelteil geschlagen. Und schon mit diesem Song zeigt die Band das die Reise nun zu den absoluten Hochkaräter auf der Scheibe hingeht. Ungemein eingängig und sehr melodisch präsentiert sich die Nummer, aber auch die Härte kommt hier absolut nicht zu kurz!
Und was soll man sagen, der Mittelteil überzeugt dann, wie schon angesprochen, vollkommen! Sei es der Stampfer „Alive & On Fire“, das Titelstück „Delivering the Black“ oder das epische, sehr atmosphärische „One Night in December“. Alles absolute Ohrbomben die sich schon nach kurzem bei euch festsetzen, das verspreche ich euch!
Bei den anschließenden Schlusssongs, sticht vor allem „Never Pray for Justice“ heraus, das Ding dürfte mal wieder ein richtiger Livekracher im jetzt schon übervollen Liveset der Band werden. Geile Nummer!
Die anderen beiden Tracks können mich aber irgendwie nicht so überzeugen.

Anspieltipps:

Die gesamte Platte ist auf einem recht hohen Niveau, einzelne Tracks sind da kaum hervorzuheben.

Fazit :

PRIMAL FEAR lassen auf ihrem neuen Album “Delivering the Black” um keinen Deut von ihrem eingeschlagenen Weg ab. Es ist schon beängstigend mit welcher Leichtigkeit anscheinend die Mannen rund um Mat Sinner und Ralf Scheepers ein bomben Power Metal Album nach dem anderen auf den Markt werfen!
Hier wird definitiv kein Fan enttäuscht werden und so langsam sollte wirklich jedem Metalhead da draußen klar werden, das PRIMAL FEAR zu einer der besten deutschen Power Metalacts zu zählen sind! Business as usual also wie wir es gewohnt sind und die Frage nach einem der stärksten Alben der Bandgeschichte kann hier ein deutlich mit ja beantwortet werden!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. King for a Day
02. Rebel Faction
03. When Death comes knocking
04. Alive & On Fire
05. Delivering the Black
06. Road to Asylum
07. One Night in December
08. Never Pray for Justice
09. Born with a broken Heart
10. Inseminoid

Julian

STORMWARRIOR - Thunder & Steele

Band: Stormwarrior
Album: Thunder & Steele
Spielzeit: 44:48 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.stormwarrior.de

Da sind sie wieder, die heidnischen Horden von STORMWARRIOR. Mit "Thunder & Steele" ziehen die Hamburger zum fünften Mal in die Schlacht. Und diesmal wieder mit mächtig Dampf auf dem Kessel.

So startet der eröffnende Titeltrack ohne jedes Vorgeplänkel direkt und schnörkellos, zieht so den Hörer vom ersten Ton an in seinen Bann. Und STORMWARRIOR halten das qualitative Niveau auch auf den weiteren Stücken oben.

Der neue Silberling orientiert sich wieder deutlich stärker an den Anfangstagen der Band als der Vorgänger "Heathen Warrior". Geboten wird der gewohnte Mix aus Power, True und Speed Metal mit teutonischem Einschlag. HELLOWEEN, GAMMA RAY und RUNNING WILD zu ihren starken Zeiten lassen grüßen.
Die Hanseaten wirken dabei runderneuert und machen eine durchgehend gute Figur, egal ob bei rasanten Bangern wie "Thunder & Steele" und "Metal Avenger" oder melodischen Hymnen ("Steelcrusader", "Fyres In The Nighte").

Jetzt könnte man natürlich noch über die Texte reden, die jedes erdenkliche Klischee ansprechen. Aber "Metal" "Thunder" "Steel" und "Warrior" passen und gehören einfach zum Sound von STORMWARRIOR wie das Amen in die Kirche.

Einen Kritikpunkt muss ich aber doch anbringen, und zwar die Produktion. Diese ist zwar deutlich besser als noch beim Vorgänger, den letzten Kick konnte Produzent Piet Sielck (IRON SAVIOR) dem Album leider nicht verpassen.

In der Gesamtbetrachtung machen die Jungs sehr viel richtig und scheinen auf dem Weg zu alter Stärke, mit anderen Worten: wo STORMWARRIOR drauf steht, ist STORMWARRIOR drin. Jetzt heißt es die Tage zählen, bis man die neuen Stücke live erleben kann, wenn die Nordlichter mit MAJESTY und WISDOM auf Tour gehen und "Thunder & Steele" auf uns niedergehen lassen!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Thunder & Steele
02. Metal Avenger
03. Sacred Blade
04. Ironborn
05. Steelcrusader
06. Fyres In The Nighte
07. Die By The Hammer
08. Child Of Fyre
09. One Will Survive
10. Servants Of Metal

Chris

THE VINTAGE CARAVAN - Voyage

Band : The Vintage Caravan
Album : Voyage
Spielzeit : 50:41 min
Genre : Vintage Blues Rock
Plattenfirma : Nuclear Blast
Veröffentlichung : 10.01.2014
Homepage : www.nuclearblast.de/thevintagecaravan

Mit großem Tamtam werden die Isländischen Newcomer THE VINTAGE CARAVAN in die prall gefüllte Retro-Rock Manege geworfen – von Einflüssen wie Deep Purple, Black Sabbath, Cream und Yes ist da mit Bezug auf das vorliegende, bereits Ende 2012 in Ihrem Heimatland veröffentlichte, 2. Album der Band die Rede. Rechnet man noch das (schnieke) spacige Artwork hinzu sowie den Rat des Labels, sich einen Vorrat an psychedelischen Pilzen für den Genuss des Albums zur Seite zu legen, so werden gleich auch noch Erinnerungen an Hendrix, Pink Floyd und Co. geweckt. Da ich bereits um den schnöden, wenig halluzinogenen, Champignon einen großen Bogen mache und ebenfalls keine Lust habe die Kröte aus Nachbars‘ Teich abzuschlabbern, muss ich mich wohl nüchtern ins trippige Geschehen stürzen...

Viel machen die Jungspunde, die Ihr Debütalbum im zarten Alter von gerade mal 15 Jahren eingezimmert hatten, auf „Voyage“ wirklich nicht verkehrt. Gleich der Opener „Craving“ röhrt absolut amtlich durch die Bude und hinterlässt das Gefühl der Gewissheit im Laufe der insgesamt gut 50 Minuten bestens unterhalten zu werden. Besonders Sänger / Gitarrist Oskar Logi überzeugt auf ganzer Linie und kann sein wahres Alter von gerade mal 18 Lenzen (zur Zeit der Aufnahme) dank erstaunlicher Autorität in der Stimme und erwachsener Tonbildung am Instrument gekonnt kaschieren. Die Texte sind zwar noch ein wenig hüftsteif und die ein oder andere Songidee hat man schon origineller gehört, im Grunde bieten THE VINTAGE CARAVAN aber eine starke Sammlung Blues-Rock orientierter Groover im Stile von Wolfmother, den Black Crowes, Spin Doctors oder auch alten Selig. So trippy wie es vielleicht suggeriert wird ist die Musik auf „Voyage“ übrigens gar nicht, lediglich der 11-minütige letzte Track „The Kings Voyage“ wagt den (gelungenen) Spagat zwischen eingängigem Songwriting und bewusst offen gehaltenen Sound- und Arrangement-Experimenten. Als Anspieltipps seien „Expand Your Mind“, das energische „Craving“ oder die beiden grandiosen Balladen „Do You Remember“ und „Winterland“ genannt, die das enorme Potential der Jungs erkennen lassen. Damit schließen THE VINTAGE CARAVAN zwar noch nicht ganz zur Speerspitze des Genres auf (Orchid, Rival Sons, Graveyard), aber was nicht ist kann ja noch werden. Zeit genug haben die Jungs wohl noch ...

Der ganz große Wurf ist den Isländischen Rotzlöffeln von THE VINTAGE CARAVAN mit Ihrem 2ten Streich zwar noch nicht gelungen, die Substanz ist aber allemal vorhanden. Jam/Blues-Rock Jüngern sei „Voyage“ aber dennoch ans Herz gelegt, denn sowohl die Stimme als auch die Gitarrenarbeit von Oskar Logi sind es definitiv  wert entdeckt zu werden.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Craving
02. Let Me Be
03. Do You Remember
04. Expand Your Mind
05. M ARSWATT
06. Cocaine Sally
07. Winterland
08. Midnight Meditation
09. The Kings Voyage

Mario

DEMON EYE - Leave The Light

Band: Demon Eye
Album: Leave the Light
Spielzeit: 46:13 min
Stilrichtung: Hardrock/Doom Metal
Plattenfirma: Soulseller Records
Veröffentlichung: 24.01.2013
Homepage: www.demoneye.bandcamp.com

Vorsicht! Es ist mal wieder Retro-Alarm. In der Hauptrolle hören wir diesmal die Amis von DEMON EYE. Da klingelt bei euch was? Richtig, der Bandname leitet sich von DEEP PURPLEs düsterem Stück "Demon's Eye" vom Fireball Album ab. Damit hätten wir schon eine erste Zutat, die uns auf dem Debüt der Jungs aus North Carolina erwartet. Aktiv sind die Herrschaften seit 2012 und haben im April 2013 mit der EP "Shades of Black" eine erste Duftmarke abgegeben. Die Songs dieser EP haben es auch alle auf den nun vorliegenden ersten Langspieler "Leave the light" geschafft.

Wie schon erwähnt, finden sich Passagen die an DEEP PURPLE erinnern auf dem Silberling, dazu gibt es eine ordentliche Schippe Doom Metal der Marke BLACK SABBATH, PENTAGRAM und TROUBLE. Eben die typische Symbiose aus 70er Jahre Rock und 80er Jahre Heavy Metal, mit der Bands wie KADAVAER, ORCHID oder WITCHCRAFT in den letzten Jahren sehr erfolgreich die alten Zeiten aufleben lassen.

Und an diesem Punkt werden sich dann auch die Geister scheiden: braucht es noch eine weitere Retro-Band, welche in die gleiche Kerbe schlägt? Von mir gibt es ein klares Ja als Antwort, solange es so erstklassig umgesetzt wird wie bei DEMON EYE. Die Songs sind abwechslungsreich und fesselnd, atmen den Geist vergangener Tage und klingen trotzdem keinen Moment altbacken. Besonders an's Herz legen möchte ich euch den Opener "Hecate", "Secret Sect" und "Witch's Blood".

Wer also noch nicht gleich beim Wort Retro Reißaus nimmt, wird mit "Leave the Light" seinen Spaß haben. DEMON EYE stoßen mit ihrem Erstling direkt zur Szenespitze!

WERTUNG:






Trackliste:

01. Hecate
02. Shades of Black
03. Secret Sect
04. Adversary
05. Edge of a Knife
06. Witch’s Blood
07. Fires of Abalam
08. Devil Knows the Truth
09. The Banishing
10. From Beyond
11. Silent One

Chris

ELYSION - Someplace Better

Band: Elysion
Album: Someplace Better
Spielzeit: 43:53 min
Stilrichtung: Dark/Gothic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.elysionofficial.com

Hier ist es nun also, das lang erwartete zweite Album „Someplace Better“ der griechischen Dark/Gothic Senkrechtstarter ELYSION. 2006 durch den Gitarrist und Songwriter Johnny Zero gegründet konnte man direkt mit dem erstem Demo im Metal Hammer und anderen Magazinen wahre Lobesstürme entfachen. Die Mischung der Truppe aus Pop/Rock mit Alternative/Electro und Gothic traf anscheinend den Zahn der Zeit.
2008 machte man sich daran das Debütalbum „Silent Scr3am“ aufzunehmen welches dann 2009 veröffentlicht wurde und die Vorschusslorbeeren mehr als bestätigen konnte. Danach ging es live an die Front und man spielte einige umjubelte Gigs mit EVANSECENCE, FIREWIND oder LACUNA COIL.
2012 begann man dann mit den Arbeiten am mir nun vorliegenden zweiten Album, welches wiederum mit dem Produzenten Mark Adrian entstand.
Dieses werden wir uns nun in Ruhe mit Genuss des Openertracks „Made of Lies“ genauer zum Gemüte führen.
Man steigt recht ruhig in den Song ein und es entwickelt sich eine atmosphärische dichte Nummer die ganze klar vom Gesang von Frontfrau Christianna und dem starken Chorus lebt. Ein starker Beginn, in eine hoffentlich ebenso starke Scheibe.
Der folgende Titeltrack „Someplace Better“ bestätigt auf jeden Fall schon mal den starken ersten Eindruck und setzt von der Eingängigkeit her nochmal eine drauf!
Und es geht eigentlich gnadenlos so weiter „Fairytale“ führt den Weg konsequent weiter, „The Promise“ ist eine schöne Powerballade geworden und „Our Fate“ setzt eine guten Schlusspunkt unter die erste Plattenhälfte.
Bislang also keine wirklich Ausfälle, die zu beklagen sind. Geht das Ganze auch so weiter?
Großartig nachlassen tut man auf jeden Fall beim folgenden „Awake“ nicht. Gekonnt, melodisch und teilweise ein wenig poppig spielt man sich durch den Song, der vom Chorus her auf jeden Fall zu einem der ein gängigsten zählt.
Danach steht „What Lies Beneath“ dem in nichts nach, bei „Transparent“ leistet man sich einen kleinen Ausrutscher und „Breakfree“ ist dann wieder gewohnt gut gelungen, auch wenn man hier nicht ganz an die starken ersten Songs heran kommt.
Mit dem Abschlusssong „Changing“ hat man aber noch einen letzten Ohrwurm in der Hinterhand und beschließt die Platte so wie sie begonnen hat, mehr als ordentlich!

Anspieltipps:

Mit dem Opener “Made of Lies”, Someplace Better”, “Fairytale”, “Awake” sowie “Changing” geht man hier auf jeden Fall auf Nummer sicher.

Fazit :

So, das zweite ELYSION Album ist nun durch und was bleibt nun übrig? Auf jeden Fall eine Band die ihre Qualität vom ersten Album halten und vielleicht sogar noch einen Tucken steigern konnte.
Ich halte mich hier aber ein klein wenig mit den Lobeshymnen zurück, weil das Ganze hier zwar alles recht ordentlich gemacht ist, wirklich innovativ ist das für das Genre aber sicherlich nicht, außerdem gleitet man mir manchmal zu sehr ins poppige ab.
Genre und Bandfans können hier aber bedenkenlos zuschlagen und deswegen gibt es auch eine glasklare Kaufempfehlung von mir!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Made of Lies
02. Someplace Better
03. Fairytale
04. The Promise
05. Our Fate
06. Awake
07. What Lies Beneath
08. Transparent
09. Breakfree
10. In Despair
11. Changing

Julian

Mittwoch, 22. Januar 2014

EVERTALE - Of Dragons And Elves

Band: Evertale
Album: Of Dragons and Elves
Spielzeit: 77:18 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 21.12.2013
Homepage: www.evertale.eu

Es gibt sie immer wieder diese Musikperlen, die man aus Zufall findet. Zu so einer Perle gehören die Jungs von EVERTALE die ein kleiner Geheimtipp auf dem deutschen Power Metal Sektor darstellen und die kurz vor Weihnachten in Eigenproduktion ihr Debütalbum „Of Dragons and Elves“ veröffentlicht haben.
Das Album ist ein Konzeptalbum über die bekannte Fantasybuchreihe Die Chroniken der Drachenlanze und atmet gerade zu den Geist der alten BLIND GUARDIAN!
Ein Grund mehr für mich hier, hier mal genauer hinzuhören und euch auf jeden Fall dieses Debütalbum, der 2008 durch Gitarrist Matthias Graf gegründeten Band, näher zu bringen.
Stürzen wir uns also mal direkt rein in die 14 Tracks umfassende Scheibe und beginnen mit dem einleitenden „Paladine's Embrace“.
So und nicht anders erzeugt man Stimmung liebe Hörerschaft! Man fühlt sich gerade zu in einen Fantasyfilm versetzt.
Direkt im Anschluss wird aber nicht mehr lange gefackelt, die Gitarrenriffs fliegen uns bei „In the Sign of the Vailant Warrior“ nur so um die Ohren und man merkt direkt das man in einem Power Metalalbum gelandet ist.
Die Stimme von Fronter Matthias Graf erklingt und ich muss sagen, der Junge klingt wirklich auch noch wie der gute BLIND GUARDIAN Fronter Hansi! Da brat mir doch einer nen Storch, nicht nur der Song an sich könnte aus einem frühen Werk der Wächter stammen, ne auch der Gesang ist passend. Ein geiler Song, der absolut Lust auf mehr macht!
Bei „Tale of the Everman“ wird es erstmal ein wenig stimmungsvoller zu Beginn mit einer Einleitung. Kurz danach geht es aber direkt wieder zur Sache und der epische Song mit seinen 9 Minuten Spielzeit nimmt seinen Lauf. Von der Geschwindigkeit her bewegt man sich hier eher im Midtempobereich, der Eingängigkeit und Klasse des Songs tut das Ganze aber keinen Abbruch.
Wir sind erst beim dritten Song und ich bin jetzt schon hin und weg von dem Album, wie soll das nur weitergehen?
Mit Hit an Hit liebe Leser! „Into the Dragon's Lair“ „Of Dragon's and Elves“ (eine Art Bard's Song), „Elventwilight“ und „As Tarsis Falls“ alles Songs die einen schon nach kurzem ins Blut übergeht und man aus vollem Halse mitsingen kann.
Alter Verwalter, was geht denn hier ab? Möderbombe reiht sich an Mörderbombe und noch dazu kommt die Band hier wie eine Reinkarnation von BLIND GUARDIAN um die Ecke, ja habe ich heute schon Geburtstag? : - )
Und meine Begeisterung wird wohl kein Ende mehr nehmen, denn auch die restlichen 7 !! Songs reihen sich gnadenlos ein in die bislang fast makellose Vorstellung der Jungs von EVERTALE.
Als leuchtende Beispiele seine hier nur „The Crownguard's Quest“, „Firestorm“ und „Brothers in War“, mit einem Gastauftritt von PRIMAL FEAR Frontsirene Ralf Scheepers, genannt. Ich glaube besser kann man Fantasy Power Metal nicht spielen!
Nach verklingen des letzten Tons bleibe ich erstmal sprachlos zurück und muss das erstmal verarbeiten was da gerade Schweine geiles auf mich herein gebrochen ist!

Anspieltipps:

Saustarke Platte die man auf jeden Fall komplett und am Stück genießen sollte!

Fazit :

Ich glaube meine Begeisterung habe ich im Laufe der Besprechung schon oft genug zum Ausdruck gebracht! Was EVERTALE auf ihrem Debütalbum hier geschaffen haben ist ein sehr mächtiges, überlanges Power Metal Meisterwerk ganz im Sinne der großen Überväter BLIND GUARDIAN.
Jeder der nur ein wenig mit der Mucke der Wächter (speziell der „Nightfall in Middle- Earth“ Phase) anfangen kann wird hier vor Freude im Dreieck springen!
Kann ich einem Debütalbum die volle Punktzahl geben? UND OB! Die Band hat sich das redlich verdient und es würde mit dem Teufel zu gehen wenn nicht bald ein fetter Plattenvertrag winkt und wir hier nicht den nächsten großen Shootingstars der Power Metalszene Deutschlands gelauscht haben!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Paladine's Embrace
02. In the Sign of the Vailant Warrior
03. Tale of the Everman
04. Into the Dragon's Lair
05. Of Dragon's and Elves
06. Elventwilight
07. As Tarsis Falls
08. My Honor is my Life
09. The Crownquard's Quest
10. The Last Knight
11. Sturm's Funeral March
12. Firestorm
13. Brothers in War (Forever Damned)
14. The Final Page

Julian

LOVER UNDER COVER - Into The Night

Band: Lover Under Cover
Album: Into The Night
Spielzeit: 45:15 min.
Stilrichtung: Hardrock, Melodic Rock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.loverundercovertheband.com

Schon bei SALUTE haben Mikael Erlandsson (LAST AUTUMNS DREAM) und Martin Kronlund (GYPSY ROSE, PHENOMENA etc.) für 2 Alben gemeinsame Sache gemacht. 2012 haben sie mit LOVER UNDER COVER ein weiteres Projekt aus der Taufe gehoben, das praktisch identisch ist. Warum? Keine Ahnung, wobei mit Bassist Mikael Carlsson und Drummer Perra Johnsson (COLDSPELL) natürlich zwei andere Männer im Line-Up vertreten sind. Ihr Debüt „Set The Night On Fire“ hat das Rezept von SALUTE nahtlos fortgeführt und auch das neue Werk „Into The Night“ schlägt in die gleiche Kerbe.

Hochmelodischer Hardrock skandinavischer Prägung quillt ohne Umschweife schon beim Opener „A Fight“ aus den Boxen. Natürlich, denn die vier Herren wissen, was dieses Genre ausmacht und wie moderner Melodic Rock klingen muss. Erlandsson´s prägnante Stimme tönt wie eh und je und setzt den Songs die vielzitierte Krone auf. Nach diesem gelungenen Start stehen dem Stücke wie „Into The Shadows“ und „Miracle“ in nichts nach. „Toy Soldiers“ ist kein aufgewärmter SALTUE Song sondern eine Coverversion von MARTIKA´s Hit aus dem Jahre 1989. Auch hier brilliert der Barde mit seiner gleichzeitig einfühlsamen und rauen Stimme.

In der bisher gefahrenen Spur ist man nach dem Ausflug in die späten 80er sofort mit dem nächsten Stück „Crushing Stones“ und „Life Is Easy“ kommt sehr luftig und locker daher. Eine etwas härtere Nummer ist da schon „Playboy No 7“, das wohl härteste Stück auf dem Album. Weiter geht es mit der Midtempo Nummer „The Game Is On“ und dem „Fantasy Man“, wo man starke AOR Einflüsse früherer Heroes der Scandi-Szene spürt. Auch „Closer To The Truth“ ist ein Song, der glatt aus den 80ern stammen könnte. Abschließend gibt es mit „No Place Like Home“ noch eine Pianoballade, die im weiteren Verlauf immer rockiger wird und das Album perfekt ausklingen lässt.

Haben Erlandsson und Kronlund ihre Band SALUTE sterben lassen oder ist LOVER UNDER COVER „nur“ ein weiteres Standbein der beiden Schweden? Eines ist sicher: „Into The Night“ hätte jederzeit auch unter dem Banner SALUTE erscheinen können und ist ganz nebenbei ein starkes Lebenszeichen der beiden Workaholics. Auch hier gilt natürlich: Neu ist das alles nicht, aber ziemlich gut und für Genrefans sicher eine Überlegung wert!

WERTUNG: 






Trackliste:

01. A Fight
02. Into The Shadows
03. Miracle
04. Toy Soldier
05. Crushing Stones
06. Life Is Easy
07. Playboy No 7
08. The Game Is On
09. Fantasy Man
10. Closer To The Truth
11. No Place Like Home

Stefan

BERGGREN KERSLAKE BAND - The Sun Has Gone Hazy

Band: Berggren Kerslake Band
Album  The Sun Has Gone Hazy
Spielzeit: 52:39 min
Genre: Classic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 24.01.2014
Homepage: www.facebook.com/pages/BKB-Berggren-Kerslake-Band

Das Interesse an allem was mit Whitesnake zu tun hat ist in den letzten Jahren ja wieder enorm gestiegen. Sei es das Original rund um den mittlerweile doch arg (optisch und stimmlich) gealterten Schlangenbeschwörer Sir Coverdale oder die zahlreichen Epigonen die sich mal sehr direkt (Company of the Snakes, Snakecharmer) mal dezenter (Voodoo Circle, W.E.T.) um die Verwaltung des gewaltigen Erbes kümmern und sich dabei an jeweils einer der beiden Schaffensphasen der britischen (Hard) Rock Institution orientieren. Während vor allem das „1987“er Album mit Saitenderwisch John Sykes der Melodic Metal Szene seit einigen Jahren als Blaupause dient, wird die bluesige Vergangenheit der Band (also vor der Übergangsscheibe „Slide It In“) weit weniger oft zitiert. Zeit also dies zu korrigieren. Und wer könnte dies besser als ein verdienter Haudegen der alten Schule ...

Der seit einigen Jahren gesundheitlich angeschlagene britische Drummer Lee Kerslake hat mit seiner Stammband Uriah Heep bereits Musikgeschichte geschrieben und war im Laufe seiner Karriere auch an einer Vielzahl von wichtigen (Rock) Alben anderer Künstler beteiligt, allen voran die beiden ersten Ozzy Osbourne Soloalben. Auf seiner Suche nach einem neuen musikalischen Partner ist er 2005 auf den  schwedischen Sänger, Gitarrist und Keyboarder Stefan Berggren gestoßen, der seine Brötchen in erster Linie bei diversen Whitesnake „Tribute“ Bands (M3-Classic Whitesnake, The Company Of Snakes) sowie der Heavy Rock Band Snakes in Paradise verdient(e). Zusammen mit dem Bassist Thomas Thorberg (u.a. The Company Of Snakes , Michael Schenker, John Norum) und dem aktuellen Opeth Keyboarder Joakim Svalberg wurde das nun vorliegende erste Lebenszeichen der  BERGGREN KERSLAKE BAND eingespielt. Breits die ersten Töne das Albums lassen keinen Zweifel aufkommen wer hier Pate gestanden hat: lässig und schön erdig produziert rocken sich die Herren durch typische Bluesrock Nummern mit leichter Hardrock Kante und fühlen sich da hörbar pudelwohl. Da ist natürlich nullkommanix originell oder gar innovativ, aber handwerklich gibt es nicht das Geringste  an „The Sun Has Gone Hazy“ auszusetzen und Freunde von guter handgemachter Rockmusik werden voll auf Ihre Kosten kommen.  Als Anspieltipps seien der coole Titeltrack, das gefühlvolle „My My“ oder der mit Schweineorgel angefettete Groover „Fools Asleep“ genannt die stellvertretend für den Rest des gelungenen Albums stehen.

Mit „The Sun Has Gone Hazy” ist der  BERGGREN KERSLAKE BAND ein eleganter Beitrag zum Thema organisch produzierter und kompetent gezockter Bluesrock gelungen, der auf jeder Rockerparty den Getränkeausschank deutlich in die Höhe treiben dürfte. Auch wenn der Härtegrad sehr gering ausgefallen ist, sollten Freunde der mittlerweile etwas ideenlos rockenden weissen Schlange ein Ohr riskieren – es lohnt sich.

WERTUNG: 






Trackliste:

01. Walk Tall
02. Super Sonic Dream
03. My My
04. The Sun Has Gone Hazy
05. Free
06. Fools Asleep
07. As Time Goes By
08. Rock N’ Roll Gangsta
09. Back On The Road
10. Born Again

Mario

DISTANT PAST - Uotpian Void

Band: Distant Past
Album: Utopian Void
Spielzeit: 59:53 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Publishing
Veröffentlichung: 17.01.2014
Homepage: www.distant-past.ch

DISTANT PAST sind Schweizer und wurden vom ehemaligen EMERALD Basser Adriano Trojano gegründet, mittlerweile zockt auch der ehemalige EMERALD Shouter Jvo Julmy dort, ein kleines ehemaligen Klassentreffen also. Wer jetzt aber denkt, die Jungs klingen so wie ihre Ursprungskombo, sieht sich getäuscht!
Man bewegt sich hier zwar auch im Power Metalbereich allerdings wesentlich verspielter und epischer als EMERALD. Ebenfalls finden sich viele 80iger Einflüsse im Bandsound, es wird also hier einiges an Abwechslung geboten. Über allem thront dann noch der erstklassige Gesang vom „kleinen“ Jvo der einfach ein begnadetes Organ hat!
Das mir nun vorliegende Album „Distant Past“ ist das zweite Album der Band nach dem Debüt von 2010.
Pure Steel hat schon immer sein goldenes Näschen für aufstrebenden Bands bewiesen, warum nicht auch hier? Ich war auf jeden Fall sehr gespannt und lauschte den Klängen des Openers „A Day of Darkness“. Eine sehr melodische Einleitung gibt es auf jeden Fall schon mal bei dem Song, Sänger Jvo ist gut bei Stimme und veredelt den Song mit derselbigen! Ich kann mir nicht helfen aber im Laufe des Songs erinnert mich die Nummer immer mehr an IRON MAIDEN, die Gitarrenläufe, der Gesang und der Aufbau, alles da was die Engländer ausmacht. Eine klasse Nummer direkt zum Einstieg!
Das schnelle und mit interessanten Gitarrenläufen ausgestattete „Sceptre“ folgt als Nächstes. Die Nummer kann dem Vorgänger zwar nicht ganz das Wasser reichen, überzeugt aber auch auf seine Weise und reiht sich auf jeden Fall gut ein.
Über die etwas unspektakulären „On the Edge“ und „Faces“ geht es ab in den Mittelteil.
Hier haben wir direkt mal mit „Kingdom of Shadows“ den nächsten IRON MAIDEN Gedächtnissong. Alleine der Beginn ist ein wahrer Ohrenschmaus!
Fast auf dem Fußen folgt mit „Guided by the Stars“ der nächste starke Track, der einen schon nach kurzem in seinen Bann zieht. Ich weiß auch nicht wie die Jungs das machen, eigentlich sind die Songs recht unspektakulär, aber sie verbreiten irgendwie eine Atmosphäre, das ist echt der Wahnsinn.
Bei ganzen zwölf Songs ist damit aber auch noch lange nicht Schluss. Mit „Breath-The Spell“ kommt gleich der nächste Volltreffer und man legt direkt mit „The Illusion“ und dem epischen „The Hell of Verdun“ nach. So mag ich das, ein starker Song folgt auf den Nächsten!
Mit dem abschließenden „Touched by the Gods“ fährt man ebenfalls in sicheren Gewässern, obwohl dieser nicht ganz an das Niveau des starken Mittelteils ran kommt.

Anspieltipps:

Es gibt hier viele Kracher zu bestaunen, die Nummern die noch ein bisschen hervorstechen sind mit Sicherheit “A Day of Darkness”, “Kingdom of Shadows”, “Guided by the Stars” sowie “The Illusion”.

Fazit :

Was im Laufe meiner Hörreise der neuen Scheibe von DISTANT PAST auffällt ist, das die Songs doch ein bisschen brauchen um zu zünden! Ich weiß noch beim ersten Mal war ich gar nicht begeistert von “Utopian Void” aber so nach und nach entwickeln sich die Songs und zünden dann, gerade im sehr starken Mittelteil, um so mehr!
Hier machen Heavy und Melodic Metalfans auf jeden Fall nicht falsch, wenn sie sich die Scheibe einmal genauer zu Gemüte führen.
Die Schweiz ist auf jeden Fall um eine weitere gute Metalkombo reicher - Vorsicht EMERALD die Jungs hier könnten euch noch gefährlich werden! : - )

WERTUNG:





Trackliste:

01. A Day of Darkness
02. Sceptre
03. On the Edge
04. Faces
05. Kingdom of Shadows
06. Helpless
07. Guided by the Stars
08. Breath – The Spell
09. The Illusion
10. The Hell of Verdun
11. Signs of the End
12. Touched by the Gods

Julian

JACK THE FROST - Fool To Be Cool

Band: Jack the Frost
Album: Fool to be Cool (EP)
Spielzeit: 21:16 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 17.01.2013
Homepage: www.jackthefrost.com

Immer wieder diese Finnen! Die Nordvölker kommen immer und immer wieder mit einer neuen Band hervorgekrochen. Dieses mal hätte ich den interessanten Namen JACK THE FROST anzubieten. Der Name darf ulkig klingen, hinter ihm steckt aber eine ernste Angelegenheit, denn die Jungs sind gekommen um uns eine erneute Dosis skandinavischen Melodic Power Metal ganz im Stile von SONATA ARCTICA oder DRAGONLAND zu servieren.
Als Appetithappen auf das kommende Debütalbum schiebt man dieser Tage als digitale Veröffentlichung über Power Prog die EP „Fool to be Cool“ vor.
Diese beginnt auch gleich mit dem Titeltrack. Ein paar Keys, flinke Riffs das sind die Zutaten für diesen ersten Song. Die Jungs drücken ganz schön aufs Gaspedal.
Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist aber der Gesang von Fronter Jouni Nikula, der Junge hat teilweise ganz schön Mühe gegen die instrumentale Wand anzusingen.
Der Chorus der Nummer ist aber absolut gelungen und gräbt sich direkt metertief in die Gehörgänge!
Weiter geht es zum nächsten Song „Planet of Love“. Hier muss ich sagen schafft man es nicht das Niveau des Vorgängers zu halten! Zu gewöhnlich ist die Nummer, dazu noch im Midtempobereich gehalten, ne das ist nichts besonders erwähnenswertes.
Beim anschließenden Bandtrack „Jack the Frost“ macht man die Sache aber wieder wesentlich besser und man atmet wieder den Geist des Openersongs.
Zwei von drei Tracks gehen schon mal in Ordnung, mal schauen was der letzte Track „Under the Nordic Sky“ auf Lager hat. Eine etwas epischere Nummer die zwar gut im Strom mit schwimmt, sich aber leider nicht sonderlich in den Vordergrund spielt. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Anspieltipps:

Sind denke ich mal bei einer EP überflüssig.

Fazit :

Bei nur vier Songs kann man sich natürlich nur erst Mal einen groben Eindruck verschaffen und da muss ich sagen haben JACK THE FROST noch ein bisschen Arbeit für das Album vor sich!
Die Songs sind zwar bis auf einen Ausfall alle ganz in Ordnung, zum ganz großen Wurf fehlt dann aber noch ein bisschen was.
Ansonsten läuft man Gefahr in der Veröffentlichungsflut, gerade in diesem Genre, unterzugehen.
Mal schauen was die Jungs dann auf dem Album parat haben, als Appetithappen geht das hier soweit in Ordnung.

WERTUNG: Keine Wertung

Trackliste:

01. Fool to be Cool
02. Jack the Frost
03. Under the Noric Sky
04. Planet of Love

Julian